George W. Bush über Bilanzmanipulationen bei WorldCom empört

Der US-Präsident George hat angekündigt, dass seine Regierung "verantwortungslose Industriemanager" unnachsichtig verfolgen werde.

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US-Präsident George W. Bush hat am Mittwoch angekündigt, dass seine Regierung "verantwortungslose Industriemanager" unnachsichtig verfolgen werde. In einer Stellungnahme zum WorldCom-Skandal forderte Bush am Rande des G-8-Gipfels in Kanada die Unternehmensführer gleichzeitig zu mehr Verantwortungsbewusstsein auf. "In Amerika ist ein neues Verantwortungsbewusstsein der Unternehmensführungen nötig."

Die US-Wirtschaft sei grundsätzlich stark. Für die derzeitige Lage an den Aktienmärkten seien mehrere Faktoren verantwortlich, sagte Bush bei einem Treffen mit dem britischen Premierminister Tony Blair in Kananaskis bei Calgary. Dazu gehörten neben den sinkenden Unternehmensgewinnen und der generellen Sorge über den internationalen Terrorismus auch wachsende Zweifel an der Korrektheit der Firmenberichte. "Wir werden die Übeltäter verfolgen."

Bush nannte es "empörend", dass der schwer angeschlagene US-Telekomriese WorldCom in einer Bilanzmanipulation seine Bücher um 3,85 Milliarden Dollar (4 Milliarden Euro) geschönt hat. Der Besorgnis erregende Fall werde genauestens untersucht werden. WorldCom will als Sofortmaßnahme zur Rettung des hochverschuldeten Unternehmens 17.000 Mitarbeiter entlassen, mehr als ein Fünftel der Belegschaft. Finanzchef Scott Sullivan wurde mit sofortiger Wirkung entlassen.

Bilanzfälschungen scheinen in den USA, aber auch in Deutschland mittlerweile bei einigen Firmen üblich zu sein. Erwischt oder verdächtigt wurden neben dem Energieunternehmen Enron unter anderem Computer Associates, Network Associates und Comroad. (anw)