Lycos Europe will sich nur teilweise verkaufen

Ein Ende mit Schrecken statt ein Schrecken ohne Ende? Ein kompletter Verkauf von Lycos Europe sei nicht vertretbar, sagt der Firmen-Chef. Das unprofitable Webhosting- und Portalgeschäft soll abgewickelt werden. Davon sind 500 Mitarbeiter betroffen.

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Der defizitäre Internetdienstleister Lycos Europe hat beschlossen, sein Domaingeschäft, das Shoppinggeschäft und das dänische Portal zu verkaufen, geht aus einer Mitteilung des Unternehmens hervor. Voraussetzung sei, dass ein "angemessener Preis" erreicht werde. Mit diesen Bereichen erzielt Lycos Europe bislang nach eigenen Angaben etwa zwei Drittel des gesamten Umsatzvolumens.

Das unprofitable Webhosting- und Portalgeschäft soll abgewickelt werden. Rund 500 der 700 Mitarbeiter verlieren ihren Arbeitsplatz. 230 davon arbeiten in der deutschen Tochtergesellschaft.

Lycos Europe hatte im vorigen Quartal einen Umsatzrückgang und höheren Verlust gemeldet. Das Unternehmen hat seit Ende April dieses Jahres seine Strategie überprüft und nach Interessenten gesucht. Die Überprüfung hat laut dem Vorstandsvorsitzenden Christoph Mohn ergeben, dass ein vollständiger Verkauf des Unternehmens nicht vertretbar sei. Zudem habe sich der Kapitalmarkt negativ entwickelt. Das alles läuft bei Lycos Europe jetzt möglicherweise auf ein Ende mit Schrecken statt einem Schrecken ohne Ende hinaus.

Die Beschlüsse sollen im Dezember einer außerordentlichen Hauptversammlung zur Zustimmung vorgelegt werden. Der Hauptversammlung soll auch vorgeschlagen werden, dass aus verbliebenen liquiden Mitteln Ende Dezember 2008 an die Aktionäre 50 Millionen Euro ausgezahlt werden. (anw)