Mittwoch: Spatenstich für Dresdner Infineon-Fabrik, Klage gegen US-Flugaufsicht

"Smart Power Fab" in Dresden + Start und Explosion des Starship + Tinder verlässt Russland + BKA mit Millionen Fluggastdaten + Schnellere Updates bei Apple

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Viel Politprominenz beim symbolischen Spatenstich für die Dresdner Infineon-Fabrik, dazu Text: MITTWOCH Infineon-Fabrik, Starship-Explosion, Tinder, Fluggastdaten & Rapid Security Response

(Bild: Infineon Technologies / heise online)

Lesezeit: 5 Min.
Von
  • Andreas Knobloch

Infineon Technologies feiert die größte Einzelinvestition der Firmengeschichte: Fünf Milliarden Euro fließen in ein neues Halbleiterwerk in Dresden. Der Konzern darf dabei auf öffentliche Gelder hoffen. Im Jahr 2026 sollen dann die ersten Chips aus der "Smart Power Fab" kommen. Beim Start und der darauffolgenden Explosion der Riesenrakete Starship wurde ein Naturschutzgebiet in Mitleidenschaft gezogen. Nun gibt es eine Klage gegen die US-Flugaufsicht FAA, die den Start erlaubt hat. Und Tinder und andere Dating-Apps ziehen sich aus Russland zurück – die wichtigsten Meldungen im kurzen Überblick.

"Dresden ist ohne jeden Zweifel ein digitaler Leuchtturm in Europa", sagte EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen. Es war einige Politprominenz in die sächsische Landeshauptstadt gekommen, neben Von der Leyen auch Bundeskanzler Olaf Scholz. Der Anlass: Der symbolische Spatenstich für die größte Einzelinvestition in der Geschichte des Technologiekonzerns Infineon. Nachdem sich EU-Rat und -Parlament auf den Chips Act geeinigt haben, darf das Unternehmen auf eine Milliarde Euro Subventionen hoffen. Die beihilferechtliche Prüfung durch die EU-Kommission läuft; das Bundeswirtschaftsministerium hat derweil grünes Licht für den vorzeitigen Projektbeginn gegeben. Polit-Prominenz bei Spatenstich für Dresdner Infineon-Fabrik

Das Starship von SpaceX ist die größte je gebaute Rakete. Am 20. April war sie erstmals gestartet, nach Minuten geriet sie aber außer Kontrolle und musste zerstört werden. SpaceX bezeichnete den Startversuch trotzdem als Erfolg. Viele Experten sahen das genauso. Immerhin war die Rakete nicht einfach auf der Startrampe explodiert. Um den Startplatz aber waren teils immense Schäden zu verzeichnen, nachdem große Betonbrocken, Metallstücke und andere Objekte umhergeschleudert worden waren. Auch ein Naturschutzgebiet wurde in Mitleidenschaft gezogen. Mehrere Umweltschutzorganisationen und eine Gruppe zur Kulturpflege ziehen deshalb nun vor Gericht. Start und Explosion des Starship: Klage gegen US-Flugaufsicht FAA eingereicht

Dating wird künftig etwas komplizierter in Russland. Nachdem viele westliche Unternehmen und Internetdienste bereits im vergangenen Jahr aufgrund des Ukraine-Krieges ihren Rückzug aus Russland angekündigt haben, vollzieht nun auch Match Group diesen Schritt. Das US-Unternehmen betreibt Dating-Apps wie Tinder, OKCupid oder Hinge. Es sehe einfach nicht gut aus, wenn eine Marke, die auf Vertrauen basiert, in einer Nation aktiv ist, gegen deren Staatschef der Internationale Strafgerichtshof einen Haftbefehl verhängt hat, so Match-Anteilseigner Friends Fiduciary. Bald schon will man sich komplett aus dem Land verabschieden. Match Group: Tinder & Co. werden aus Russland abgezogen

Im vergangenen Jahr übermittelten die Fluglinien 424 Millionen Datensätze an die beim Bundeskriminalamt (BKA) angesiedelte Fluggastdatenzentralstelle. Davon waren über 121 Millionen Flugpassagiere betroffen. Die über Jahre hinweg praktizierte anlasslose und massenhafte Rasterfahndung am Himmel aber muss die Behörde nach verschiedenen Gerichtsurteilen künftig deutlich zurückfahren. Auslöser ist das Grundsatzurteil des Europäischen Gerichtshofs (EuGH) vom Juni 2022, mit dem die Hürden für die Vorratsspeicherung deutlich erhöht werden. Das Bundesinnenministerium hat demnach "gemeinsam mit den betroffenen Behörden ein Maßnahmenpaket" erarbeitet. Himmels-Rasterfahndung: BKA erhielt 424 Millionen neue Fluggastdaten in 2022

Sicherheitsupdates auf Apple-Geräten sollen künftig viel schneller vonstatten gehen. In der Nacht zum Dienstag hat der Konzern zum ersten Mal überhaupt eine neue Aktualisierungstechnik für iOS 16, iPadOS 16 und macOS 13 öffentlich angewendet. Mit der so genannten Rapid Security Response, auf Deutsch "schnelle Sicherheitsmaßnahmen", will Apple sicherheitsrelevante Updates künftig flotter einspielen können, ohne dass die Nutzerinnen und Nutzer auf größere Aktualisierungen warten müssten. Nach der Download- und Vorbereitungsphase geht ein Neustart sehr viel schneller als man ihn von normalen Updates gewohnt ist. Schnelles Update: Erstmals Rapid Security Response von Apple für iOS und macOS

Auch noch wichtig:

(akn)