Obama-Fieber schuf riesige Wählerdatenbank

Die Helfer des neuen US-Präsidenten konnten mehr Daten über die US-Wahlbürger sammeln als jede Kampagne zuvor. Dies soll ihm nun bei der praktisches Umsetzung seiner Politik helfen.

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Barack Obamas Wahlkampagne setzte bekanntlich massiv auf den Einsatz des Internets. Die Früchte erntet nun seine Partei: Eine der interessantesten Nebenwirkungen aus dem erfolgreichen Präsidentschaftswahlkampf ist die Tatsache, dass aus der Wählerdatenbank der US-Demokraten, die Informationen über politische Einstellungen und Interessen von Millionen von Bürgern enthält, ein wahres Datenmonster wurde.

In den letzten zwei Monaten vor dem Wahltag landeten 223 Millionen neue Datensätze über die amerikanischen Wahlbürger in der Datenbank, berichtet das Technologiemagazin Technology Review in seiner Online-Ausgabe. Die Demokraten besitzen nun rund zehn Mal mehr Informationen über die US-Wähler als noch zum Ende der letzten Präsidentschaftskampagne 2004. Das geht aus Zahlen des Unternehmens Voter Activation Network (VAN) hervor, das die Front-End-Software für die Datenbank schrieb. Die gesammelten Informationen könnten für kommende Wahlgänge enorm wichtig sein, zeigen sie doch, wo es sich besonders lohnt, Ressourcen im Wahlkampf zu konzentrieren.

"Die Datensammlung des Jahres 2008 war ein Quantensprung im Vergleich zu dem, was wir 2004 hatten", sagt Mark Sullivan, Mitbegründer von VAN. Das bedeute auch, dass man den Wahlzyklus 2010 mit deutlich mehr Basisdaten über die Wähler starte. "Wir wissen dann, wie wir am besten mit ihnen kommunizieren können und müssen nicht mehr ganz von vorne beginnen." Die gesammelten Daten könnten Obama außerdem beim Regieren helfen, falls sich die Demokraten dazu entscheiden, Durchschnittsamerikaner in ihre politische Maschinerie einzuspannen. So könnten sie Interessierte dazu auffordern, Kongressabgeordnete und Senatoren zu spezifischen Fragestellungen zu kontaktieren, um ihr Stimmverhalten bei gewichtigen Themen wie Energie, Gesundheit oder Irak-Krieg zu beeinflussen.

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(bsc)