Opel: Der Frontera kehrt zurück – als SUV

SUV statt Arbeiter: Nach 20 Jahren gibt es wieder einen Opel Frontera, der allerdings konzeptionell mit seinen Vorgängern nichts gemein hat.

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Opel Frontera 2024

Opel belebt die Bezeichnung Frontera nach gut 20 Jahren Pause. Konzeptionell hat der dritte Frontera mit seinen Vorgängern nichts gemein.

(Bild: Opel)

Lesezeit: 3 Min.

Die Idee, Namen von alten Autos zu reanimieren, ist nicht neu. BMW holte zur Überraschung vieler 1987 die Bezeichnung Touring aus der Kiste, obwohl das erste Modell mit diesem Namen alles andere als ein Käufermagnet war – und hatte Erfolg damit. Bei VW lief es mit dem reaktivierten Käfer exakt in die andere Richtung. Bei Opel holt man die Bezeichnung "Frontera" wieder hervor. Noch sind die Informationen zum dritten Modell mit diesem Namen äußerst spärlich.

Fest steht, dass der neue Frontera ein SUV wird und sich damit grundlegend vom Vorgänger unterscheidet. Der originale Opel Frontera – entwickelt beim japanischen Partner Isuzu – hat sich mal richtig gut verkauft, lag 1994/5 an der Spitze der Geländewagen-Neuzulassungen in Europa. "Geländewagen" wohlgemerkt, keiner der heute so verbreiteten Darsteller eben solcher. Einerseits war Opel damit früh auf dem Markt, andererseits gelang es nicht, die beiden Frontera in die Lifestyle-Ecke zu verschieben, was diese grundehrlichen Autos auch nicht verdient hätten. Sie waren für einen harten Arbeitseinsatz konzipiert, und nicht dafür, glanzvoll Eindruck in urbaner Umgebung zu schinden.

Opel Frontera (3 Bilder)

Opel gab sich alle Mühe, den Geländewagen Frontera mit schmucken Models und bunten Schriftzügen zum Lifestyle-Objekt zu erklären. Dazu gehörte auch ...
(Bild: Opel)

Der neue Frontera solle im Zentrum der Marke platziert werden, sagt Opel CEO Florian Huettl. Spannend wird, was dieser Aussage folgt, denn die offizielle Premiere dürfte zusammen mit dem nächsten Grandland erfolgen. Beide werden auch, aber eben nicht nur mit batterieelektrischem Antrieb auf den Markt kommen. Stellantis könnte jene Basis nutzen, die mit dem Peugeot e-3008 vorgestellt wurde. Das würde bedeuten, die Batterie hat einen Energiegehalt zwischen 73 und 98 kWh hat. Die Motorleistung würde zwischen 157 und 230 kW liegen. Damit würde der Frontera in doppelter Hinsicht deutlich mehr bieten, als beispielsweise im 2023 vorgestellten Astra Electric (Test) zu haben ist.

Dagegen spricht, dass Opel eigentlich die Lücke zwischen Mokka und, dem mutmaßlich wachsenden, neuen Grandland füllen muss. Im ersten Beipackzettel für die Presse wird dann auch betont, dass der Crossland-Nachfolger einen "attraktiven Preis" mit auf den Weg bekommen soll. Man wolle, so schreibt es Opel, die "lange Tradition fortführen, individuelle Mobilität für eine breite Käuferschicht erschwinglich zu machen". Davon sind die batterieelektrischen Versionen des kleineren Mokka derzeit allerdings weit entfernt. Vermutlich wird der dritte Opel Frontera rund 4,35 m lang und beim Energiegehalt in der Batterie keine neuen Rekorde aufstellen. Das zumindest wäre naheliegend und würde weniger überraschen als die Reaktivierung der Modellbezeichnung Frontera.

(mfz)