PC-Hauptspeicher: Unterschiedliche Statistiken über Markt für DDR2-RAM

Insgesamt soll im Juli die produzierte SDRAM-Menge gesunken sei, weil Hynix Kapazitäten zur Flash-Produktion verlagerte.Die DRAM-Preise liegen zurzeit sehr niedrig, was sowohl Micron als auch Infineon erhebliche finanzielle Einbußen beschert.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 21 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.

Vor wenigen Tagen hatte der Speicherchip-Marktführer Samsung gemeldet, bereits mehr DDR2-Chips zu produzieren als solche mit dem älteren DDR-Interface. Nach Zahlen des Online-Info-Dienstes DRAMexchange betrug der Anteil von DDR2-Speicherchips an der gesamten weltweiten DDR-SDRAM-Produktion des Monats Juli aber nur 26,5 Prozent, schreibt der taiwanische Branchendienst DigiTimes unter Berufung auf Zahlen des DRAMexchange-Informationsservice.

Demnach ist der Anteil von DDR2-Chips an der von DRAMexchange erfassten weltweiten Produktionsmenge sogar von Juni auf Juli leicht gesunken. Insgesamt sei im Juli die produzierte SDRAM-Menge gesunken, weil Hynix größere Kapazitäten zur Flash-Produktion verlagert habe.

Die DRAM-Preise liegen zurzeit sehr niedrig, was sowohl Micron als auch Infineon erhebliche finanzielle Einbußen beschert. Beide haben -- wie zuletzt Hynix -- in den letzten Jahren versucht, mit Flash-Chips ihr Geschäft zu diversifizieren.

Weder die Zahlen von Samsung noch die von DRAMexchange lassen sich exakt nachprüfen. Die DDR2-Produktionsmenge ist in der Branche aber heiß diskutiert, denn bisher setzt nur Intel bei PC-Systemen auf die DDR2-Speichertechnik. Intel hat mit Investitionen von über 600 Millionen US-Dollar die Einführung der DDR2-Technik gefördert und streicht diese als Vorteil seiner Chipsätze im Vergleich zur älteren DDR-Schnittstelle heraus. AMD will erst 2006 nachziehen. Schon kurz darauf -- nämlich Ende 2006 -- plant Intel dann wohl den Übergang auf DDR3.

Im Server-Bereich ist Registered-DDR2-Speicher absehbar kurzlebig: Erst im Sommer 2004 erschien der erste Xeon-Chipsatz für DDR2-RAM, schon Anfang 2006 sollen aber Fully-Buffered-DIMMs (mit DDR2-Chips bestückt) diese Module ablösen. Bei den Desktop-PC-Chipsätzen für Intel-Prozessoren sind nur geringe Vorteile durch DDR2-Speicher messbar, unter anderem deshalb, weil der FSB800-Frontsidebus der meisten Pentium-4- und Pentium-D-Prozessoren ohnehin nur ein zweikanaliges 200-MHz-Speicher-Interface ausschöpfen kann. Die Transferrate von mehr als 8 (zweimal PC2-4200) oder gar über 10 GByte/s (zweimal PC2-5300) kann also nur geringe Geschwindigkeitssteigerungen bringen. Das FSB1066-Interface ist nur bei den extrem teuren Extreme-Edition-Versionen der Pentium-4-Prozessoren vorhanden. (ciw)