Samsung zahlt 900 Millionen US-Dollar an Rambus (Update)

Die Beilegung eines jahrelangen Patentstreits lässt sich der koreanische DRAM-Weltmarktführer Samsung Electronics eine Menge Geld kosten. Im Gegenzug erhält der Konzern von Rambus eine "umfassende" Lizenz für alle Patente, die Samsung-Produkte betreffen.

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Dieses Mal schoss der Rambus-Aktienkurs nicht in die Höhe: Der koreanische Speicherchip-Weltmarktführer Samsung Electronics zahlt – verteilt über fünf Jahre – rund 900 Millionen US-Dollar an das kalifornische Entwicklerunternehmen, das davon lebt, Lizenzen für seine mit zahlreichen Patenten geschützten Innovationen zu vergeben. Mit diesen Zahlungen erkauft sich Samsung Ruhe: Rambus stellt alle noch laufenden Verfahren ein und erteilt eine "umfassende" Lizenz für alle Patente, die Samsung-Produkte betreffen. Laut einer Absichtserklärung (Memorandum of Understanding) wollen Rambus und Samsung auch bei künftigen, aber ungenannten Speichertechniken kooperieren.

Im Rahmen der Einigung wird sich Samsung mit 200 Millionen US-Dollar an Rambus beteiligen und weitere 200 Millionen US-Dollar überweisen. Im Verlauf der kommenden fünf Jahre wird Samsung dann in jedem Quartal – also zwanzigmal – je 25 Millionen US-Dollar zahlen. Das ist kaum weniger als der bisherige gesamte Umsatz der Firma Rambus, der im dritten Quartal 2009 beispielsweise 27,9 Millionen US-Dollar betrug. 2007 lag der Quartalsumsatz allerdings noch deutlich höher.

Als Intel noch Chipsätze für Rambus-Speicher verkaufte, gehörte Samsung als DRAM-Weltmarktführer zu den wichtigsten Rambus-Kunden. Samsung fertigt auch XDR-Speicher, der insbesondere in der Sony Playstation 3 zum Einsatz kommt – und zahlt dafür Lizenzgebühren an Rambus. Umso größer war daher die Überraschung, als Rambus 2005 seinen Geschäftspartner verklagte, der wiederum mit einer Gegenklage reagierte, woraufhin Rambus die Klage ausweitete. Im gleichen Jahr gestand Samsung Preisabsprachen unter anderem bei Rambus-Speicherchips ein.

(Update:) Nach langen juristischen Streitigkeiten hatte Rambus sich unter anderem mit Infineon geeinigt – doch die aus Infineon abgespaltene DRAM-Sparte Qimonda ist mittlerweile untergegangen. Auch mit Hynix lief seit 2000 ein langes Verfahren, an dessen vorläufigem Ende von Hynix 397 Millionen US-Dollar an Rambus fließen sollten – doch dagegen hat Hynix Berufung eingelegt. Nun steht noch eine Einigung mit der Firma Micron sowie deren Partner Nanya aus. (ciw)