Transmeta verstärkt Embedded-Engagement

Der kalifornische Chipdesigner Transmeta kündigt mit dem Crusoe SE einen auf Embedded Systems zugeschnittenen Prozessor an, der ohne aktive Kühlung Taktraten von bis zu 933 MHz erreichen soll.

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Der kalifornische Chipdesigner Transmeta kündigt mit dem Crusoe SE einen auf Embedded Systems zugeschnittenen Prozessor an, der ohne aktive Kühlung Taktraten von bis zu 933 MHz erreichen soll. Zudem gründet Transmeta ein Partnerprogramm, um den Ansprüchen der Kunden an Embedded Systems wie besseren Support und jahrelangen Lebenszyklen gerecht zu werden. Als Partner sind Hardware-Häuser wie Advantech, Gespac, IBASE oder der Chipsatz-Hersteller Ali genannt, aber auch BIOS- und Betriebssystem-Spezialisten wie Phoenix und Microsoft.

Welchen Crusoe-Kern die SE-Version nutzt, lässt Transmeta offen, doch vermutlich handelt es sich um den TM5500 oder TM5800, die Transmeta nach Fertigungsproblemen erst seit dem Frühjahr 2002 ausliefert. Den Crusoe SE soll es in einer Standard- und einer Low-Power-Version geben. Die weiteren Details wie die Code-Morphing-Software, die integrierte Northbridge oder die Stromspartechnik LongRun sind schon von den Desktop-Crusoes bekannt. Die 667-MHz-Version des Crusoe SE soll in Stückzahlen weniger als 50 US-Dollar kosten.

Schon vor mehr als einem Jahr hatte Transmetas damaliger CEO Mark Allen angekündigt, die Crusoe-Prozessoren verstärkt im Embedded-Markt zu verkaufen, doch wenige Tage später wurde Allen gefeuert. Die Hoffnung, mit Embedded Systems zusätzliches Geld zu verdienen, hatte Transmeta jedoch nicht aufgegeben.

Von den Größen des PC-Markts bleibt Transmeta allerdings auch in diesem Markt nicht verschont, denn AMD will seine Bemühungen dort verstärken und Intel zeigte spezialisierte Celeron-Versionen. Transmeta muss sich dort sogar einigen Konkurrenten stellen, deren x86-Produkte im PC-Markt eine eher untergeordnete Rolle spielen: VIA verkauft den C3 als Embedded-Version, National feiert mit der Cyrix-Weiterentwicklung Geode einige Erfolge, SiS verfolgt weiterhin das iDragon-Design, und sogar Neulinge wie Memorylogix versuchen ihr Embedded-Glück.

Als Betriebssysteme für die Winzlinge stehen beispielsweise eine spezielle Windows-Version, verschiedene Linux-Distributionen (etwa von LynuxWorks und MontaVista, die Transmeta im Partnerprogramm nennt), DR-DOS, eine Java-Version oder spezialisierte, oft echtzeitfähige Systeme (Transmeta nennt QNX als Partner) zur Verfügung.

Abseits der x86/IA32-Kompatiblen bieten sich noch einige Prozessoren mehr an, beispielsweise der Motorola MPC5500, der Zilog eZ80 (eine moderne Variante des altehrwürdigen Z80) oder die riesige Familie der ARM-CPUs, zu denen Intels XScale oder auch Samsungs Halla gehören.

Im Unterschied zum weiter kränkelnden PC-Markt sehen viele Anbieter den Embedded-Bereich weiterhin als als Wachstumsmarkt mit zudem viel höheren Stückzahlen. (jow)