Intel sieht Trendwende

"Wir glauben, dass die PC-Verkäufe im ersten Quartal einen Boden gefunden haben und die Branche zu normalen Saisonverläufen zurückkehrt", sagte CEO Paul Otellini. Sein Konzern schnitt im vergangenen Quartal weniger schlecht ab als erwartet.

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Die Wirtschaftsflaute hat dem weltgrößten Chiphersteller Intel auch zu Jahresbeginn das Geschäft vermiest. Der US-Konzern schnitt allerdings weit weniger schlecht ab als am Markt befürchtet. Der Branchenprimus sieht zudem eine Trendwende in der Absatzkrise auf dem PC-Markt.

Intels Nettogewinn brach im ersten Quartal im Vergleich zum Vorjahr um mehr als die Hälfte auf 647 Millionen US-Dollar (487 Millionen Euro) ein, wie der Konzern am Dienstag nach US-Börsenschluss im kalifornischen Santa Clara mitteilte (PDF-Datei). Der Umsatz fiel um mehr als ein Viertel auf 7,1 Milliarden Dollar (5,3 Milliarden Euro). Intel selbst war von 7 Milliarden Dollar ausgegangen.

Der Umsatz mit Mikroprozessoren in der Digital Enterprise Group ging gegenĂĽber dem Vergleichsquartal des Vorjahres um knapp eine Milliarde Dollar auf 3,26 Milliarden Dollar zurĂĽck. Bei Chipsets und Mainboards schrumpfte der Umsatz um etwa 450 Millionen Dollar auf 751 Millionen Dollar. Mit Mobilprozessoren setzte Intel 2,2 Milliarden Dollar um, etwa eine halbe Milliarde Dollar weniger als vor einem Jahr.

Konzernchef Paul Otellini zeigte sich zuversichtlich: "Wir glauben, dass die PC-Verkäufe im ersten Quartal einen Boden gefunden haben und die Branche zu normalen Saisonverläufen zurückkehrt." Für das laufende zweite Quartal erwartet der Branchenprimus in seinen internen Planungen einen Umsatz etwa auf Höhe der ersten drei Monate des Jahres. Wie schon vor drei Monaten gab Intel keine Prognose für das gesamte Geschäftsjahr heraus.

Der Gewinn je Aktie lag bei 0,11 Dollar. Analysten hatten im Schnitt weit schlechtere Zahlen erwartet. Dennoch verlor der Kurs der Intel-Aktie, der im gestrigen Handelsverlauf mit 16,01 US-Dollar knapp im Plus schloss, nachbörslich etwa 5 Prozent. Einen Erklärungsansatz dafür liefert der Finanznachrichtendienst Bloomberg. Demnach bezweifeln Analysten an der Wall Street, dass eine nachhaltige Trendwende eingeleitet sei und sich die Nachfrage erhole.

Umsatz- und Gewinnentwicklung bei Intel
in US-Dollar
Quartal Umsatz Netto-
gewinn
1/00 8,0 Mrd. 2,7 Mrd.
2/00 8,3 Mrd. 3,5 Mrd.
3/00 8,7 Mrd. 2,73 Mrd.
4/00 8,7 Mrd. 2,6 Mrd.
1/01 6,7 Mrd. 1,1 Mrd.
2/01 6,3 Mrd. 0,85 Mrd.
3/01 6,5 Mrd. 0,11 Mrd.
4/01 7,0 Mrd. 0,50 Mrd.
1/02 6,8 Mrd. 0,94 Mrd.
2/02 6,3 Mrd. 0,45 Mrd.
3/02 6,5 Mrd. 0,69 Mrd.
4/02 7,2 Mrd. 1,05 Mrd.
1/03 6,8 Mrd. 0,92 Mrd.
2/03 6,7 Mrd. 0,896 Mrd.
3/03 7,8 Mrd. 1,7 Mrd.
4/03 8,7 Mrd. 2,173 Mrd.
1/04 8,1 Mrd. 1,7 Mrd.
2/04 8,1 Mrd. 1,8 Mrd.
3/04 8,5 Mrd. 1,9 Mrd.
4/04 9,6 Mrd. 2,123 Mrd.
1/05 9,4 Mrd. 2,154 Mrd.
2/05 9,2 Mrd. 2,038 Mrd.
3/05 9,96 Mrd. 1,995 Mrd.
4/05 10,20 Mrd. 2,453 Mrd.
1/06 8,940 Mrd. 1,347 Mrd.
2/06 8,01 Mrd. 0,885 Mrd.
3/06 8,739 Mrd. 1,301 Mrd.
4/06 9,694 Mrd. 1,501 Mrd.
1/07 8,852 Mrd. 1,610 Mrd.
2/07 8,680 Mrd. 1,278 Mrd.
3/07 10,090 Mrd. 1,860 Mrd.
4/07 10,712 Mrd. 2,271 Mrd.
1/08 9,673 Mrd. 1,443 Mrd.
2/08 9,470 Mrd. 1,601 Mrd.
3/08 10,217 Mrd. 2,014 Mrd.
4/08 8,226 Mrd. 0,234 Mrd.
1/09 7,145 Mrd. 0,647 Mrd.

(anw)