SCO vs. Linux: Investoren zweifeln
Mit den handfesten Beweisen, die SCO zum angeblich geklauten Unix-Code im Linux-Kernel aufbieten könne, werde sich die Klage in einen Gewinn übersetzen lassen, versichert der SCO-Chef den Anteilseignern.
So recht begeistert scheinen einige Investoren nicht mehr vom Vorgehen der SCO Group wegen angeblich geklauten Unix-System-V-Codes im Linux-Kernel zu sein. Nach einem Bericht der kanadischen Tageszeitung Globe and Mail überdenkt die Royal Bank of Canada ihre Investition von 30 Millionen Dollar, mit der die SCO-Group bedacht wurde. Das gestern bekannt gegebene Abkommen, das den Investoren ein größeres Mitspracherecht bei wichtigen Entscheidungen einräumt, reflektiere nicht alle Bedenken, heißt es in dem Bericht. Die Zeitung zitiert zudem einen Sprecher der Bank mit den Worten "[Unser] Investment in SCO ist ein passives, das gemacht wurde, um sich gegenüber einem ökonomischen Risiko bestimmter Transaktionen von Kunden abzusichern." Die Beschreibung des Investments als passive Geldanlage deutet daraufhin, dass die Bank für einen Investor agiert, der nicht in Erscheinung treten möchte.
Mit einem Auftritt im amerikanischen Business-Kanal Bloomberg TV hat sich SCO-Chef Darl McBride unterdessen siegesgewiss präsentiert. Mit den handfesten Beweisen, die SCO aufbieten könne, werde sich die 3-Milliarden-Dollar-Klage gegen IBM "in einem Jahr und ein paar Monaten in einen Gewinn von 185 Dollar pro Aktie übersetzen lassen, wenn wir den Prozess gewinnen", erklärte McBride. Daneben betonte er das profitable Software-Geschäft der Firma, die McBride zufolge bei 7 der 10 größten Ladenketten der Welt zum Einsatz komme. Als Beispiele nannte er die Ladenkette CostCo und den Burgerbrater McDonalds, dessen Franchising-Kette jedoch nicht überall mit SCO-Software läuft.
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(Detlef Borchers) / (jk)