Apple iPad – Kaufberatung 2022: Welches Tablet passt zu mir?

Von Apples iPad gibt es ebenso viele Varianten wie vom iPhone, aber mit noch größeren Unterschieden. Die Kaufberatung benennt die Details und gibt Orientierung.

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iPad und iPad mini

(Bild: Sebastian Trepesch)

Lesezeit: 32 Min.
Inhaltsverzeichnis

Das günstigste iPad kostet bei Apple neu 380 Euro, das teuerste mit Maximalausstattung über 2500 Euro. Folgerichtig bestehen zwischen den Modellen sehr große technische Unterschiede. Die günstigen Einstiegsmodelle verwenden meist das Innenleben der früheren Top-Varianten und kombinieren es mit einem einfacheren Display. Sie konkurrieren auch preislich mit den Gebrauchten der Vorjahre aus den anderen Produktreihen. Um herauszufinden, welches iPad das Richtige für Ihre ganz individuellen Bedürfnisse ist, bedarf es genauer Detailkenntnisse.

Ebenso wie die iPhones besitzen sämtliche iPads ein Multitouch-Display und werden vor allem mit den Fingern bedient, die meisten mittlerweile auch per Stift. Auf ihnen läuft eine spezielle Version von iOS, die seit Version 13 iPadOS heißt und etwas besser auf die größeren Displays angepasst ist. Geht man mit dem iPad in den App Store, werden einem zunächst die speziellen Titel für das Tablet angezeigt. Man kann aber auch reine iPhone-Apps laden (bei der Suche im Store oben links auswählen) und laufen lassen. Da das iPhone-Display ein anderes Seitenverhältnis besitzt, bleibt oft ein schwarzer Streifen am Rand. Nicht skalierende Apps lassen sich wahlweise vergrößert und leicht unscharf oder klein anzeigen. Mit der Apple Watch oder der Autointegration CarPlay lässt sich keines der iPads koppeln, aber jedes erwähnte mit der Sprachassistentin Siri verwenden.

Gefunden in Mac & i 6/2021

Alle von uns aufgeführten Modelle bringen Mikrofon, Stereo-Lautsprecher sowie Sensoren für Beschleunigung (Accelerometer), Neigung (Gyroskop), Annäherung (Proximity), Umgebungslicht (Ambient Light) und Erdmagnetismus (Kompass) mit. GPS steckt nur in den Versionen mit Mobilfunk (bei Apple: Cellular). Aber selbst mit denen kann man keine Handy-Gespräche führen, sondern lediglich per Internet telefonieren, etwa mit Skype oder FaceTime, dann immerhin auch mit Bild. Diese Verbindungen laufen nicht über Sprach-, sondern Datentarife. SIM-Verträge mit einer Telefon-Flatrate oder selbst Freiminuten ergeben deshalb wenig Sinn. Empfehlenswert sind reine Datentarife. Alle erwähnten iPads bieten die Möglichkeit, eine elektronische zweite SIM parallel zu nutzen, entweder eine vom Hersteller angebotene Apple SIM oder später eine eSIM, die auf einem allgemeinen Standard beruht.

kurz & knapp

  • Das iPad 9 bietet bereits viele Funktionen und eine gute Geschwindigkeit.
  • Das iPad Air 4 bringt Profi-Features wie Pencil-2-Unterstützung und USB-C mit.
  • Die iPad Pros bieten Top-Leistung zu sehr hohen Preisen und eignen sich eher für professionelle Anwender.
  • Das iPad mini 6 bringt eine hohe Leistung und ist sehr handlich.
  • Mit Gebrauchtgeräten aus der Pro-Reihe kann man Geld sparen und sie als große Tablets nicht nur fürs Surfen oder Casual Games einsetzen.

Die iPads verfügen über WLAN und Bluetooth sowie eine Universal-Schnittstelle: entweder einen Lightning-Anschluss oder USB-C. Eine Kopfhörerbuchse findet sich in allen iPads mit Ausnahme des Air 4, mini 6 und sämtlichen Pros seit 2018

Einige Modelle besitzen einen Smart Connector, über den Tastaturen mit Strom und Daten versorgt werden. So entfällt das Pairing per Bluetooth ebenso wie ein separater Akku, den man aufladen muss. Nach und nach führte Apple bei allen iPad-Reihen auch die Stiftbedienung ein. Den Pencil 1 lädt man an der Lightning-Buchse, wobei er sich per Bluetooth koppelt. Er reagiert sowohl auf Druck wie auf Neigung und verändert die Strichstärke. Der Pencil 2 haftet bei Nichtgebrauch magnetisch an der Seite der kompatiblen iPads und wird dabei induktiv geladen. Die abgeflachte Form verhindert das Rollen auf dem Tisch, per Fingertipp wechselt man zwischen zwei Kernfunktionen. Der Pencil 1 kostet bei Apple knapp 100 Euro, der Pencil 2 135 Euro, mitgeliefert wird bei Apple keiner.

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Im Unterschied zum iPhone benötigen iPads einen höheren Ladestrom, weshalb normale USB-A-Ports an einem PC zum Betanken nicht tauglich sind. Es eignen sich aber die Buchsen aktueller Macs, ebenso wie USB-3.0- oder -C-Ports und spezielle Hubs oder Docks mit erhöhtem Ladestrom. Die mitgelieferten Netzteile bieten 10 bis 20 Watt. So viel sollten hinzugekaufte Ladegeräte jeweils auch aufweisen.

Alle iPads besitzen gute IPS-Displays genau oder beinahe im 4-zu-3-Format mit Retina-Auflösung, also der vierfachen Pixelzahl. Dadurch sind sie nicht nur farbkräftig und brillant, sondern auch knackscharf. Die Erkennung im Sonnenlicht wird aber durch die Spiegelungen der vorgesetzten Scheibe behindert, insbesondere bei den einfachen iPads. Deutlich besser machen das die anderen Modellreihen Mini, Air und Pro mit auflaminiertem Glas. Zum Lesen am Strand oder Surfen auf der Terrasse eignen aber auch sie sich nur an einem schattigen Ort, selbst wenn man die Helligkeit voll aufdreht. eBook-Reader taugen zum Lesen von Texten viel besser und sind billiger. Bei schummerigem Licht beherrschen die neueren Modelle wahlweise den Modus True Tone, bei dem helle Hintergründe in einem wärmeren Ton angezeigt werden, ähnlich wie Papier im Kunstlicht meist gelblich erscheint.

Alle Geräte besitzen mindestens je eine Kamera an der Vorder- und der Rückseite und eignen sich damit für Fotografie, Selfies und Videochats. Die neueren iPad Pros haben mehrere Kameras mit unterschiedlichen Brennweiten dabei. Die Auflösung der Bildsensoren hat sich über die Jahre gesteigert, sodass sich die iPads in Sachen Kameras stark unterscheiden. Bei der Bildqualität können aber selbst die Pros jeweils mit den besten iPhones des gleichen Jahrgangs nie ganz mithalten.

Eine Fotoleuchte, die auch als Blitz dient, findet sich bei allen iPad Pros, außer dem allerersten. Für Selfies kann das Display grell aufleuchten. Apple nennt das Retina-Blitz.

Als Prozessoren kommen – wie beim iPhone – ARM-basierte, von Apple entwickelte SoCs (System-on-Chip) mit integrierter Grafikeinheit zum Einsatz. In den iPads laufen sie manchmal etwas höher getaktet oder haben mehr Rechenkerne als in den iPhones. Lediglich beim aktuellen iPad Pro arbeiten die M1-Prozessoren aus den neuen Macs. Die Spanne reicht vom A8 bis zum M1, zwischen denen sechs Jahre Entwicklung und beim Multicore-Geekbench Leistungsunterschiede von 3000 zu 28.400 Punkten liegen (siehe Benchmarkdiagramm am Ende des Artikels).

Die Performance reicht jedoch bei allen iOS-15-tauglichen Geräten für sämtliche Alltagsaufgaben wie Surfen, Mailen, Texten und die meisten Apps aus. Für Videoschnitt, Musikproduktion oder aufwendige Rennspiele sollte man aber nicht unbedingt auf einen A8 setzen, sondern ein iPad mit einem schnellen Prozessor ab dem A12 auswählen. Die Akkulaufzeiten haben sich hingegen leider nicht mit der Leistung nach oben bewegt und variieren nur leicht. Einen Arbeitstag abseits der Steckdose ermöglichen alle. Hier liegt ein wesentlicher Nachteil von älteren Gebrauchtgeräten, denn die Batteriekapazität fällt leider nach einigen Jahren stetig ab. Die Laufzeit erreicht dann nur noch einige Stunden.

Im Folgenden beschreiben wir jeden iPad-Typ einmal und weisen bei den Nachfolgemodellen nur auf die Änderungen hin.