"God of War": So läuft die PC-Umsetzung

Seite 2: Grafikverbesserungen auf dem PC

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Optisch ist der Unterschied sichtbar, aber nicht gewaltig. Die Grafik wirkt mit vollen Details schärfer und plastischer, Schatten sehen beim genauen Hinsehen besser aus, weil unter anderem die verbesserte Umgebungsverdeckung (Ambient Occlusion) für realistischere Schattenwürfe sorgt. Die etwas höher aufgelösten Texturen und andere Feinheiten fallen aber meist erst im direkten Vergleich auf. Denn die schicke Inszenierung kaschierte schon auf der PS4 sehr viel von den technisch bedingten Einschränkungen und stellt die schnellen Kämpfe spektakulär und die Story-Elemente angemessen episch dar.

Generell sind hier und da Objekte etwas zu kantig, auch manche Textur könnte mehr Schärfe vertragen. Die Welt wird auf dem PC auch nicht detailreicher, kahl wirkt die Landschaft aber selten. Insgesamt bleibt "God of War" trotz seines Alters ein sehr gut aussehendes, stimmiges Spiel.

Im direkten Vergleich sieht man den Unterschied zwischen Original-PS4-Grafik (oben) und vollen PC-Details (unten): Schatten sehen besser aus, Texturen schärfer. Hübsch ist beides und die PS4-Grafik deutlich anspruchsloser.

Reicht die Leistung der Grafikkarte nicht für die maximalen Details, gibt es diverse Möglichkeiten, die Bildrate zu erhöhen. Im Vollbild, hier nur als rahmenloser Fenstermodus möglich, läuft das Spiel grundsätzlich mit der Desktop-Auflösung. Daher muss man diese wahlweise vorher herabsetzen oder im Fenster spielen, wenn man in einer geringeren Auflösung spielen möchte. Alternativ lässt sich die Renderauflösung unter 100 Prozent drücken, sodass das Spiel intern mit einer kleineren Auflösung berechnet wird. Allerdings wird das Bild dann entsprechend unscharf.

Daher sollte man immer Nvidia DLSS oder AMD FSR einsetzen, sofern die Grafikkarte diese Grafikfunktionen unterstützt. Insbesondere DLSS spart nicht nur Leistung, sondern bringt auch ein scharfes Bild zustande. Im Qualitätsmodus ist die Darstellung im Vergleich zum Normalmodus ebenbürtig oder sogar leicht im Vorteil, denn die manchmal etwas überschärften Details gleichen die feiner dargestellten Kanten und Linien aus.

AMDs FSR ist nicht so scharf wie das DLSS von Nvidia, sorgt aber auch für einen ordentlichen Performancegewinn.

Da kann FSR prinzipbedingt zwar nicht mithalten, besser als das reine Upscaling im Spiel ist es aber allemal. Damit es nicht allzu unscharf wird, sollte es aber eine der beiden höchsten Stufen "Qualität" oder "Ultra-Qualität" sein. Dann zeigt FSR deutlich sein Potenzial. Hier und da flimmerte das Bild leicht, aber selten störend.

Das Kampfsystem von "God of War" ist anspruchsvoll, gut getimtes Blocken und Zuschlagen ist gerade in höheren Schwierigkeitsgraden ebenso essenziell wie ein schnelles und präzises Ausweichen. Was auf der Playstation mit etwas Übung wunderbar von der Hand geht, gestaltet sich am PC teilweise etwas haklig.

Die Steuerung mit dem Xbox-Gamepad ist nicht so gut gelungen wie auf der Konsole. Dafür sorgt die zu große Deadzone beim Bewegen der Analogsticks. Es dauert hier also einen Bruchteil länger, bis Kratos auf eine Eingabe reagiert und das kann schnell tödlich enden. Leider lassen sich die Deadzones nicht konfigurieren.

Begrüßenswert ist die Unterstützung von Maus und Tastatur, die so manche Rätsel dank höherer Präzision erleichtern. Im Kampf bleibt das Gamepad überlegen, weil es weniger auf punktgenaues Zielen als auf das Timing ankommt. Zumal auch der Kratos-Sohnemann mit seinem Bogen immer wieder per Tastendruck eingesetzt werden will oder die Axt zurückgeholt werden muss.

Wer eine Nvidia-Karte ab der GTX-900-Serie besitzt, kann mithilfe von Nvidia Reflex versuchen, die Latenz im Spiel zu verkürzen. Gerade bei hohen Auflösungen bringt das einige Millisekunden zwischen Steuerungseingabe und Bildausgabe. Die Verbesserungen sind subtil und für die meisten Spieler nicht zu erfassen. Beim beständigen Ausweichen und Blocken mag es aber die ein oder andere Aktion mehr gelingen lassen.

Update 14.1. 18:10 Uhr: Die Probleme mit einer zu großen Deadzone lässt sich in der Steam-Version beheben. Öffnen Sie dazu den Punkt Controller in den Steam-Einstellungen und klicken dort auf "Allgemeine Controllereinstellungen". Haken Sie dort Ihr Eingabegerät an, eventuell wird dann ein Neustart fällig. Anschließend lässt sich im gleichen Menü das erkannte Gamepad konfigurieren. Klicken Sie auf Kalibrieren und stellen Sie dann die "Totzone" für einen oder beide Analogsticks ein.