Social Media: Australische Regierung plant striktes Verbot für Kinder unter 16
Australiens Regierung hat einen Gesetzesvorschlag vorgelegt, der Kinder unter 16 Jahren von der Nutzung sozialer Medien ausnimmt.
Ein Verbot der Nutzung sozialer Medien für Jugendliche ist in Australien schon seit geraumer Zeit im Gespräch, jetzt hat die Regierung das Vorhaben konkretisiert: Sie plant ein Verbot für Personen unter 16 Jahren. Soziale Medien schadeten Kindern, und er werde dem ein Ende setzen, sagte der australische Premierminister Anthony Albanese in einer Pressekonferenz.
Der Vorstoß ist Teil eines Maßnahmenpakets, das Ende 2025 in Kraft treten könnte. Ausnahmen sieht der Entwurf nicht vor: Auch mit Erlaubnis der Erziehungsberechtigten soll es australischen Jugendlichen unter 16 nicht erlaubt sein, soziale Netzwerke zu nutzen. Laut Kommunikationsministerin Micherlle Rowland werden davon X (ehemals Twitter), Instagram, Facebook, TikTok und höchstwahrscheinlich auch YouTube betroffen sein. Bestehende Accounts sollen bis zur Vollendung des sechzehnten Lebensjahres nicht weiter genutzt werden dürfen.
Australien hat im Mai begonnen, verschiedene Methoden zur Altersverifikation zu prüfen, durchsetzen sollen das Verbot laut Reuters die Plattformen.
Die Opposition befürwortet den Vorschlag. Eine Sprecherin des Interessensverbands Digital Industry Group, dem die Betreiber der genannten Plattformen angehören, nannte den Vorschlag hingegen "eine Antwort aus dem 20. Jahrhundert für ein Problem des 21. Jahrhunderts." Sie sieht laut Reuters die Gefahr, dass Jugendliche aufgrund des Verbots "dunklere, unregulierte Ecken des Internets" erkunden könnten.
Strikter als anderswo
Auch in anderen Ländern wird versucht, die Social Media Nutzung Jugendlicher per Gesetz zu regulieren. In den USA etwa gilt seit Langem, dass Tech-Unternehmen ohne explizite Zustimmung der Eltern keine Daten von Kindern unter 13 Jahren sammeln dürfen. Aus diesem Grund darf man die meisten Sozialen Netzwerke erst ab 13 Jahren nutzen. In Frankreich wurde 2023 ein Verbot für Kinder unter 15 Jahren verabschiedet, das allerdings mit Zustimmung der Erziehungsberechtigten umgangen werden kann.
(kst)