Markenstreitigkeiten um Lindows beigelegt

Microsoft und Lindows.com haben sich außergerichtlich geeinigt. Lindows.com ändert seinen Namen weltweit in Linspire; alle Markenrechtsstreitigkeiten um "Lindows" oder "Windows" werden beendet.

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Von
  • Jürgen Kuri

Vertraulich wollen die beiden Streithähne die Details der Vereinbarung behandeln, den Markenrechtsstreit um den Namen Lindows beziehungsweise Windows haben sie aber beigelegt: Microsoft und Lindows.com haben sich außergerichtlich geeinigt, Lindows.com ändert seinen Namen weltweit in Linspire. Amerikanische und britische Medien wollen erfahren haben, dass Microsoft sich diese Einigung 20 Millionen US-Dollar kosten lässt -- angesichts liquider Mittel von über 50 Milliarden US-Dollar ein zu verschmerzender Betrag. Zumal die Einigung die Einstellung aller Rechtsstreitigkeiten zwischen den beiden Firmen umfasst; damit sind auch die Überprüfungen der Marke "Windows", die Lindows.com angestrengt hatte, hinfällig.

Microsoft hatte in mehreren Ländern erreicht, dass Lindows.com den Namen für seine Linux-Distribution ändern muss. Lindows.com war einst angetreten, eine auch für Anfänger einfach zu handhabende Linux-Version zu bieten, die nahtlos Windows- und Linux-Programme unter einem Dach vereint. Die hehren Ziele musste man zwar etwas zurückschrauben, zielte aber mit der eigenen Distribution weiterhin vor allem auf Heimanwender und vereinbarte unter anderem mit Supermarktketten wie Wal-Mart Vertriebsabkommen.

Auf Grund der Klagen von Microsoft änderte Lindows.com außerhalb der USA den Namen bereits in Linspire. In den USA hatte Microsoft mit dem Vorgehen gegen Lindows wegen Verletzung der Marke "Windows" allerdings keinen Erfolg -- Lindows.com ging sogar in die Offensive und beantragte eine Überprüfung dieser Marke. Lindows.com-Chef Michael Robertson, ehemals Gründer von MP3.com, der sich für kaum einen Marketinggag zu schade ist, dürften diese Rechtsstreitigkeiten auf jeden Fall zur Förderung der Lindows/Linspire-Bekanntheit nicht ungelegen gekommen sein. Angesichts des eher langen Atems, auf den Microsoft auf Grund seiner Barreserven auch gegen Lindows.com vertrauen kann, wird aber auch dem Marketingmenschen Robertson die außergerichtliche Einigung letztlich als vernünftigere Alternative erschienen sein. (jk)