Volkswagen übernimmt Mehrheit an Italdesign Giugiaro

Volkswagen übernimmt die Mehrheit am italienischen Design- und Entwicklungsunternehmen Italdesign Giugiaro. Nach eigenen Angaben übernimmt der Autobauer 90,1 Prozent der Anteile, einschließlich der Namensrechte und Patente. Die übrigen Anteile verbleiben bei der Eigentümerfamilie Giugiaro.

In Presseberichten war schon zuvor vom bevorstehenden VW-Einstieg bei den Turinern berichtet worden. "Für unsere weltweite Wachstumsstrategie 2018 wird Italdesign damit einen wichtigen Beitrag leisten", sagte VW-Chef Martin Winterkorn. Italdesign-Mitgründer Giorgetto Giugiaro hatte unter anderem den Golf I für die Wolfsburger entworfen.

Die Übernahme erfolgt über die italienische Audi-Tochtergesellschaft Lamborghini Holding. Neben dem Golf I hatte Giugiaro beispielsweise auch den Audi 80 sowie den ersten VW Passat und Scirocco gestaltet. Zuletzt wurde den Angaben zufolge 2008 ein umfangreicher Entwicklungsrahmenvertrag geschlossen. Beispielsweise sei Italdesign Giugiaro an der Entwicklung der geplanten Kleinwagenfamilie Up! beteiligt.

Volkswagen hat sich zum Ziel gesetzt, spätestens bis 2018 zum führenden Automobilhersteller weltweit aufzusteigen und bis dahin den Absatz auf mehr als zehn Millionen Fahrzeuge zu steigern. Im vergangenen Jahr lieferten die Wolfsburger konzernweit 6,3 Millionen Fahrzeuge aus.

Den Presseberichten zufolge hat VW weniger an den weltweit bekannten Designqualitäten von Guigiaro Interesse als vielmehr an der Ingenieurssparte inklusive dem Prototypenbau. Italdesign entwickelt unter anderem die inneren Architekturen von Fahrzeugen und setzt sie bis zur Produktionsplanung um. Aufgrund der Vielzahl der neuen Modelle allein im laufenden Jahr wird die Zahl der Neuheiten auf 70 beziffert seien die Kapazitäten und das Know-how von Italdesign von großem Wert, sagte Winterkorn.

Italdesign war 1968 von Giorgetto Giugiaro und Aldo Mantovani gegründet worden. Das Unternehmen wird vom Sohn des Mitgründers, Fabrizio Giugiaro, geleitet. Es erwirtschaftet mit rund 800 Mitarbeitern einen Jahresumsatz von mehr als 100 Millionen Euro. Winterkorn betonte, die Arbeitsplätze in allen übernommenen Bereichen seien sicher. (Mit Material der dpa) (ggo)