Werbung für Jugendliche: EU nimmt Google und Meta unter die Lupe
Google soll für Instagram-Kampagnen eigene Regeln für Werbung bei Jugendlichen umgangen haben. Die EU-Kommission schaut nun genauer hin.
(Bild: George Rudy/Shutterstock.com)
Die EU-Kommission könnte einem Medienbericht zufolge eine offizielle Untersuchung einer Werbepartnerschaft von Google und Meta einleiten, bei der Googles eigene Regeln für den Jugendschutz offenbar umgangen wurden. Die Kommission habe deshalb von Google weitere Informationen angefordert, berichtet die Financial Times unter Berufung auf anonyme Quellen.
Anlass sind Werbekampagnen für Instagram auf Youtube, über die die Financial Times im Sommer erstmals berichtet hatte. Entgegen der hauseigenen Regeln, die gezielte Vermarktung an Minderjährige verbieten, habe Google dem Anzeigenkunden Meta dabei geholfen, mit den Instagram-Kampagnen insbesondere Jugendliche zu erreichen. Google soll dazu geraten haben, die Instagram-Kampagnen an die Nutzergruppe "Unbekannt" zu richten, weil diese erfahrungsgemäß eher jünger sei.
Zielgruppe "Unbekannt"
Der Bericht der Financial Times hat auch die EU-Kommission auf den Plan gerufen. Die Aufseher in Brüssel haben von Google-Mutter Alphabet umfassende Informationen zu den Kampagnen angefordert, berichtet die Zeitung am Dienstag. Nachdem Google nun Daten, Präsentationen und E-Mails im Zusammenhang mit den Kampagnen vorgelegt hat, soll die Kommission jetzt darüber entscheiden, ob eine offizielle Untersuchung eingeleitet wird.
Videos by heise
Auch Google hat laut Financial Times bereits Maßnahmen ergriffen. Die Kampagnen, die dem Bericht zufolge zunächst erfolgreich in Kanada gelaufen waren, sei eingestellt worden. Google habe die Regeln nachgeschärft, sodass Werbekunden die Zielgruppe "Unbekannt" nicht mehr exklusiv adressieren können. Zudem seien intern noch einmal die Regeln bezüglich der Werbung für Minderjährige verdeutlicht worden.
(vbr)
