Dienstag: Amazon ignorierte interne Warnungen, Gerüchte um Intel-Fusion
Hohe Verletzungsrate bei Amazon-Arbeitern + Rettungspläne für Intel + Warnung vor ePA für Kinder + Konflikt um KI-Verordnung + Änderungen beim iPhone-Design
(Bild: Daniel AJ Sokolov / heise online)
Interne Studien haben dem US-Konzern Amazon nahegelegt, seine Produktionsquoten zu lockern, um Verletzungen bei Lagerarbeitern zu senken. Doch Führungskräfte des Konzerns lehnten dies ab, so der Vorwurf eines Berichts eines US-Senatsausschusses. Amazon reagiert verärgert. Um den angeschlagenen Chiphersteller Intel zu retten, soll die US-Regierung eine Fusion mit dem Konkurrenten AMD erwogen haben. In einem Interview hat sich die AMD-Chefin Lisa Su zu den Gerüchten geäußert. Und in Deutschland warnen Ärzte vor der elektronischen Patientenakte für Kinder – die wichtigsten Meldungen im kurzen Überblick.
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Lagerarbeiter beim US-Online-Händler Amazon leben mit einem doppelt so hohen Verletzungsrisiko wie ihre Kollegen im Branchendurchschnitt. Das Gesundheits- und Sicherheitspersonal von Amazon empfahl nach internen Untersuchungen daher, die Durchsetzung der Produktionsquoten zu lockern, um die Verletzungsraten zu senken. Doch leitende Angestellte des Unternehmens lehnten dies wohl ab. Das geht aus einem am Wochenende veröffentlichten Bericht des US-Senatsausschusses für Gesundheit, Bildung, Arbeit und Renten hervor. Amazon reagierte verschnupft und wies die Feststellungen des Ausschusses zurück. Derweil drohen die Arbeiter eines Amazon-Lagers in New York mit Streik. Verletzungen bei Lagerarbeitern: Amazon ignorierte interne Empfehlungen
Der US-Chipkonzern Intel steckt in ernsten Schwierigkeiten. Derart ernst, dass die US-Regierung mögliche Rettungspläne durchgespielt haben soll. Einem der wilderen Gerüchte nach soll Washington die Möglichkeit einer Fusion von Intels Prozessorsparte mit AMD in Betracht gezogen haben. Das Time Magazine sprach AMDs Chefin Lisa Su in einem Podiums-Interview auf die Gerüchte an. Die antwortete erstaunlich offen und bestimmt. AMD-Chefin Lisa Su kommentiert mögliche Intel-Fusion
Die lebenslange elektronische Patientenakte (ePA) kommt bis Mitte Februar für alle gesetzlich Versicherten in Deutschland automatisch – auch für Kinder, sofern kein Widerspruch erfolgt. Doch das sorgt für Diskussionen. Ärzte und Psychotherapeuten verweisen auf Probleme, die ihrer Ansicht nach bisher nicht ausreichend gelöst wurden. Bereits in der Vergangenheit hatten Ärztevertreter kritisiert, dass Kinder automatisch eine ePA erhalten sollen. Sie warnten vor bestehenden rechtlichen Unklarheiten. ePA 3.0: Warum Ärzte vor der elektronischen Patientenakte für Kinder warnen
Die Staaten der Europäischen Union (EU) und Unternehmen stehen vor der Herausforderung, die europäische Verordnung für Systeme mit Künstlicher Intelligenz (KI) zeitnah umzusetzen. Viele KI-Anwendungen, die unter die Vorgaben des AI Acts fallen, unterliegen aber gleichzeitig bereits anderen Regularien, etwa der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) und dem Digital Services Act (DSA). Hinzu kommen Vorgaben etwa für den Finanz-, Medizin- oder Automobilbereich. Inkonsistenzen, Überschneidungen und Unklarheiten könnten daher die reibungslose Umsetzung behindern und zu Rechtsunsicherheiten führen. KI-Verordnung droht mit anderen Gesetzen in Konflikt zu geraten
Beim iPhone-Design könnte sich in den kommenden Jahren einiges tun. Laut einem Medienbericht erwarten Beobachter einen ersten Umbruch in Apples Smartphone-Line-up bereits im kommenden Jahr. Demnach wird ein neues, deutlich dünneres Modell mit einem abgespeckten Kamerasystem Teil der für Herbst 2025 angesetzten iPhone-17-Reihe sein. Für 2026 sind dann größere Neuerungen zu erwarten. So bringt Apple nach langer Entwicklungszeit dann sein erstes faltbares Smartphone auf den Markt. Apples Zukunfts-Pipeline: Klapp-iPhone, 18,8"-Foldable und eine neue Magic Mouse
Auch noch wichtig:
- Auf einer neuen Moderationsseite hat Telegram seine Erfolge gegen illegale Inhalte dokumentiert. Der Dienst arbeitet nun auch mit üblichen Sperrlisten. Telegram sperrt monatlich eine Million Gruppen und Kanäle – auch mit KI
- Bei einem erneuten "Referral Action Day" (RAD) haben europaweit Strafverfolger einen Rekord an möglicherweise strafbaren Inhalten gesammelt. Bisher größte Europol-Aktion gegen Hassrede meldet über 6.000 Links
- Die Grünen werben im Wahlkampf unter anderem mit einem allgemeinen Tempolimit auf Autobahnen und einer "Grundsanierung" der Verkehrsinfrastruktur. Grüne fordern "Sicherheitstempo von 130 km/h auf Autobahnen"
- HDMI 2.1 bekommt einen flotteren Nachfolger. Bei der GeForce RTX 5000 und Radeon RX 8000 dürfte es zeitlich knapp werden. HDMI 2.2 kommt im Januar und setzt neue Kabel voraus
- Die Gerüchte rund um die AirTags konkretisieren sich weiter. Jetzt gibt es neue Angaben dazu, wie es um die Reichweite für das Auffinden stehen soll. AirTags 2: Bis zu 30 Meter weit zentimetergenau auffindbar
- Der Tatverdächtige in einem aufsehenerregenden US-Mordfall habe sich selbst erschossen, lautete Apples falsche KI-Zusammenfassung einer BBC-Meldung. Falschinfo durch Apple Intelligence: BBC beschwert sich bei Apple
- Die Installation von Windows 11 auf alter Hardware könne doch möglich sein, so vergangene Woche ein Gerücht. Microsoft verneint Änderungen bei Windows 11 auf alter Hardware
- Im November wurde ein Datenleck beim Stromanbieter Tibber bekannt. Jetzt sind die rund 50.000 Datensätze bei Have I Been Pwned gelandet. Stromanbieter Tibber: 50.000 Datensätze aus Datenleck bei Have I Been Pwned
- Der Auftakt zur Generalsanierung des deutschen Schienennetzes ist geglückt. Die Riedbahn wurde nach fünf Monaten Bauzeit wieder freigegeben. Erfolgreiche Blaupause: Riedbahn nach Generalsanierung wieder in Betrieb
- Eine Behandlungsmethode mit schwachem Rotlicht zeigt bei stark kurzsichtigen Kindern, vielversprechende Ergebnisse. Sie könnte den Trend zur Myopie umkehren. Endlich ohne Brille oder Kontaktlinsen: Was gegen Kurzsichtigkeit helfen soll
(akn)