Explodierter Cybertruck in Las Vegas: Mann am Steuer nutzte ChatGPT zur Planung

Der Mann, der in Las Vegas einen Cybertruck angezündet hat, hat KI-Werkzeuge wie ChatGPT zur Planung benutzt. Die Polizei spricht von einem "Game-Changer".

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Ausgebrannter Elektro-SUV

Der ausgebrannte Cybertruck

(Bild: Las Vegas Metro Police)

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This article is also available in English. It was translated with technical assistance and editorially reviewed before publication.

Der Mann, der für die Explosion auf einem Cybertruck von Tesla vor einem Hotel von Donald Trump in Las Vegas verantwortlich ist, hat KI-Textgeneratoren wie ChatGPT für die Vorbereitung genutzt. Das hat die lokale Polizei herausgefunden und jetzt öffentlich gemacht, berichtet die Nachrichtenagentur AP. Er habe damit unter anderem nach Informationen zu Explosionen, nach der Austrittsgeschwindigkeit bestimmter Munition und der Rechtslage bezüglich Feuerwerks im US-Bundesstaat Arizona gesucht, teilte der Sheriff des Las Vegas Metropolitan Police Departments demnach mit. Den Rückgriff auf KI bezeichnete er demnach als "bahnbrechend" (wörtlich "Game-Changer"), man informiere andere Polizeidienststellen diesbezüglich.

Der Vorfall sei der erste, bei dem in den USA ChatGPT genutzt wurde, "um einem Individuum zu helfen, ein bestimmtes Gerät zu bauen", zitiert AP den Sheriff. "Es ist ein besorgniserregender Moment." Öffentlich gemacht habe der noch, dass der Mann fast 60 Kilogramm an Pyrotechnik und Munition auf den Cybertruck geladen hat. Was genau die zur Explosion gebracht hat, sei unklar. Möglicherweise habe der Schuss das Material entzündet, mit dem sich der Mann erschossen hat. Laut einem Dokument, das er vorher verfasst hat, wollte er niemanden töten. Auch gegen Donald Trump (vor dessen Hotel das Auto explodierte) und Elon Musk habe er nichts gehabt. Ganz im Gegenteil habe er dafür plädiert, beide zu unterstützen.

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Die für ChatGPT verantwortliche KI-Firma OpenAI hat gegenüber AP versichert, dass sie sich dafür einsetzt, dass die eigenen Werkzeuge "verantwortungsvoll" benutzt werden. Die seien so entwickelt worden, dass sie schädliche Anweisungen zurückweisen. Im konkreten Fall habe der Textgenerator lediglich Informationen geliefert, die öffentlich im Internet abrufbar waren und vor schädlichen beziehungsweise illegalen Aktivitäten gewarnt. "Wir arbeiten mit den Strafverfolgungsbehörden zusammen, um deren Ermittlungen zu unterstützen", habe OpenAI weiterhin versichert.

Die Ermittlungen beziehen sich auf den Fall eines Tesla-Cybertrucks, der vor einer Woche vor das Trump-Hotel in Las Vegas gefahren und dort zur Explosion gebracht wurde. Der verantwortliche Mann am Steuer hat sich vorher selbst getötet und war dann bis zur Unkenntlichkeit in dem Wagen verbrannt. Obwohl der Fall in den USA und internationale viel Aufmerksamkeit erregt hat, "scheint es sich letztlich um einen tragischen Suizid eines hochdekorierten Kriegsveteranen zu handeln, der mit einer posttraumatischen Belastungsstörung und anderen Problemen zu kämpfen hatte", hatte das FBI am Wochenende erklärt. Der Mann war Mitglied der US-Eliteeinheit Green Berets.

Hinweis: In Deutschland finden Sie Hilfe und Unterstützung bei Problemen aller Art, auch bei Fragen zu Mobbing und Suiziden, bei telefonseelsorge.de und telefonisch unter 0800 1110111. Die Nummer gegen Kummer (Kinder- und Jugendtelefon) lautet 116 111. In Österreich gibt es ebenfalls kostenfreie Hilfsangebote, darunter speziell für Kinder der Kindernotruf unter 0800 567 567 sowie Rat auf Draht unter 147. Dieselbe Telefonnummer führt in der Schweiz zu Pro Juventute.

(mho)