Sammelklage gegen Apple: Ewigkeitschemikalien in Watch-Armbändern?
Stecken giftige PFAS in Apple-Produkten, die auf der Haut getragen werden? Das behauptet eine neue Sammelklage in Kalifornien. Apple betont, alles sei sicher.
Frau mit einer Apple Watch: Toxisches im Armband?
(Bild: mpohodzhay / Shutterstock.com)
Apple hat mit einer neuerlichen Sammelklage wegen eines seiner Produkte zu kämpfen. Diesmal geht es um einige Armbänder der Apple Watch. In der von einer Anwaltsfirma im Namen von Betroffenen eingereichten Zivilklageschrift (Case 5:25-cv-00713-VKD) heißt es, die Produkte beinhalteten trotz anderslautender Aussage Apples sogenannte Ewigkeitschemikalien, also per- und polyfluorierte Alkylverbindungen, kurz PFAS. Dabei handelt es sich um giftige Substanzen, die sich im Körper und der Umwelt anreichern und quasi unzerstörbar sind.
Betrug und VerstoĂź gegen Wettbewerbsrecht?
Das am United States District Court für den nördlichen Distrikt Kaliforniens eingereichte Verfahren fordert von Apple unter anderem Schadenersatz. Zu den Klagepunkten zählen unter anderem Verstoß gegen das Wettbewerbsrecht, betrügerische Werbung, Betrug und Versuch, einen Betrug zu verschleiern, sowie Verstöße gegen den Consumers Legal Remedies Act, der Endkunden gegenüber Unternehmen in bestimmten Fällen Sammelklagerechte einräumt.
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Die Klage nimmt Bezug auf eine Studie der University of Notre Dame, in der "deutliche" PFAS-Werte in insgesamt 15 Armbändern festgestellt worden sind. Unklar bleibt, ob die Giftstoffe beim Tragen in den Körper gelangen. Die untersuchten Produkte stammen von 22 bekannten Marken. Allerdings wird in der Untersuchung nicht explizit erwähnt, welche Armbänder PFAS enthielten. Mitgeteilt wurde allerdings, dass unter anderem Apple, Nike, Fitbit und dessen Mutter Google im Test waren.
Es handelt sich jeweils um Kunststoffbänder, die teilweise direkt mit den Worten "Fluoroelastomer-Band" beworben werden, was PFAS indiziert. Auch Apple benutzt diesen Begriff in seinem beliebten Sport Band. PFAS wurde insbesondere in teureren Armbändern entdeckt, die bis zu 50 US-Dollar teurer waren als solche ohne die Stoffklasse.
Drei Armbandklassen laut Klage betroffen
Die Klage in Kalifornien richtet sich an alle Nutzer der Apple Watch, die ein Sport Band, ein Nike Sport Band oder ein Ocean Band erworben haben, oder diesen zusammen mit ihrer Apple Watch erhielten. Die Kläger behaupten, dort seien "erhöhte Werte" an PFAS entdeckt worden. Es ist unklar, ob der zuständige Richter der Klage tatsächlich Sammelklagenstatus gibt – dies erfolgt jedoch häufig. Apple teilte in einem Statement nach der Klageeinreichung mit, die Armbänder seien beim Tragen "sicher". Man habe neben eigenen Tests auch mit unabhängigen Laboren zusammengearbeitet, um "rigorose Untersuchungen und Analysen" durchzuführen, welche Materialien in den Produkten verwendet werden, darunter auch den Armbändern für die Apple Watch.
Apple selbst hatte bereits 2022 in einem White Paper mitgeteilt, dass man PFAS aus seinen Produkten einem "Phasing Out" unterziehen wolle. Darin heißt es, die PFAS-Klasse, die man am stärksten in seinen Produkten verwende, seien die Fluoropolymere. "Unsere Analyse ergab zwar, dass diese Materialien bei der Verwendung des Produkts sicher sind, aber wir hielten es für wichtig, unsere Sicht darauf zu erweitern und die Herstellung entlang der Lieferkette zu berücksichtigen. Wir kamen zu dem Schluss, dass unser Ziel sein muss, die Verwendung aller PFAS-Verbindungen einzuschränken." Allerdings benötige ein vollständiges Ende der Nutzung "aus Apple-Produkten und Prozessen" Zeit.
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(bsc)