Projekt Stargate soll nur OpenAI zugutekommen

Donald Trump hat das 500 Milliarden US-Dollar teure KI-Rechenzentrum angekündigt. Profitieren soll davon aber nur OpenAI.

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Rechenzentrum

(Bild: IM Imagery/Shutterstock.com)

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This article is also available in English. It was translated with technical assistance and editorially reviewed before publication.

Das sogenannte Project Stargate ist bereits im Bau. Auch wenn Donald Trump es groß angekündigt hat, gab es schon lange Spekulationen und auch Planungen, die jedoch nicht an die Öffentlichkeit gerieten. 500 Milliarden US-Dollar soll die in Texas entstehende KI-Infrastruktur kosten. Zu den Geldgebern gehören Oracle, SoftBank, Nvidia und der Investmentfonds MGX aus den Vereinigten Arabischen Emiraten. Wie jetzt aus Insiderkreisen bekannt wurde, sollen die Rechenzentren allerdings ausschließlich von OpenAI genutzt werden können, die ebenfalls zu den Investoren gehören.

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Die Financial Times berichtet, dass tatsächlich keine Gelder vonseiten der US-Regierung in das Projekt gesteckt werden sollen. Allerdings zitiert die Zeitung auch jemanden, der sagt: "Die Absicht ist nicht, ein Rechenzentrumsanbieter für die Welt zu werden, sondern für OpenAI." Zudem schreibt die Financial Times, es gebe noch gar keine ausgearbeiteten Pläne, weder zur Finanzierung, noch zur Umsetzung. Äußern wollten sich die betroffenen Unternehmen nicht. Dabei hatte nicht zuletzt Sam Altman, CEO von OpenAI, gesagt, das Projekt werde die Führungsrolle der USA im Bereich KI sichern. Nun klingt es eher, als ob es die Vorherrschaft OpenAIs unterstützen solle.

Die Tech-Unternehmen aus dem Silicon Valley buhlen derzeit um die Gunst des US-Präsidenten. Entsprechend durfte er das Milliarden-Projekt auch verkünden, obwohl er damit eigentlich wenig zu tun hat. Dennoch dürfte es nicht allen Unternehmen gleichsam schmecken. Es war wohl mal im Gespräch, ob Microsoft groß bei Stargate einsteigt, nun ist davon keine Rede mehr. Gleichzeitig haben OpenAI und Microsoft ihre Bande gerade erst ein wenig gelöst, OpenAI kann seine Cloud-Kapazitäten künftig auch anderswo beziehen. Potenziell also aus Texas. Sam Altman, CEO von OpenAI, hält die Rechenleistung für entscheidend, wenn es darum geht, noch leistungsfähigere KI zu entwickeln – bis hin zu einer Artificial General Intelligence (AGI).

Trumps aktuell enger Vertrauter, Elon Musk, liegt im Streit mit OpenAI. Er hatte das KI-Startup mit gegründet, sich dann aber wegen deren Ausrichtung mit den anderen Gründern gestritten. Auch Musk möchte KI weiterentwickeln, jetzt mit seinem eigenen Unternehmen xAI. Mit diesem bekommt er aber offensichtlich keinen Zugang zu Stargate. Grundsätzlich wird bezweifelt, ob Firmen wie OpenAI überhaupt über die nötigen finanziellen Mittel verfügen, um auf 500 Milliarden US-Dollar zu kommen, behauptet unter anderem Musk.

(emw)