Taunusbahn: Diesel ersetzt Wasserstoff vorläufig wieder nach Pannenserie

Nach dem Fehlstart mit WasserstoffzĂĽgen werden im Taunus wieder Bahnen mit Dieselantrieb eingesetzt. Alstom muss die emissionsfreien ZĂĽge generalĂĽberholen.

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Ein Wasserstoffzug der Taunusbahn

Ein Wasserstoffzug der Taunusbahn

(Bild: RMV / Arne Landwehr)

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Seit dem heutigen Freitag fahren wieder 16 dieselbetriebene Leihfahrzeuge auf der Taunusbahn. Sie sollen zeitweise als Alternative für die mangelhaften Wasserstoffzüge dienen, die dort seit Dezember 2022 verkehrten. Damit könne der Fahrplan auf der Linie RB15 zwischen Bad Homburg und Brandoberndorf wieder "vollumfänglich betrieben werden", teilte der zuständige Rhein-Main-Verkehrsverbund (RMV) mit.

Der Hersteller Alstom muss den reduzierten Fahrzeugbedarf an Wasserstoffzügen laut RMV nutzen, "um die fehleranfälligen technischen Bauteile der Wasserstoffzüge einer Generalüberholung zu unterziehen". Es gelte, die Fahrzeuge "für einen dauerhaft zuverlässigen Betrieb zu optimieren". Der Verbund hatte schon frühzeitig von einem "fulminanten Fehlstart" der bei Alstom bestellten emissionsfreien Coradia iLint 54 gesprochen. Der hessische Landesverband von Pro Bahn äußerte sich ähnlich. Mitte 2023 erklärte ein RMV-Sprecher zwar, die Züge mit der neuen Technik bewährten sich nach anfänglichen technischen Problemen nun im täglichen Einsatz. Doch es kam weiterhin immer wieder zu Ausfällen, Notfahrplänen und Schienenersatzverkehr.

Die Nachbesserungen sollen in einer Werkstatt in Frankfurt-Griesheim erfolgen und bis 2026 dauern, berichtet die Frankfurter Allgemeine Zeitung. Davor seien noch Neuentwicklungen und längere Testphasen nötig, habe es von Alstom geheißen. Die Mängel der Wasserstoffzüge bestünden hauptsächlich darin, dass die Brennstoffzellen nur eingeschränkt funktionierten. Jetzt bekämen die Bahnen eine neue, deutlich verbesserte Generation. Damit werde ein stabiler und zuverlässiger Betrieb möglich. Der RMV verwies auf die Vertragspflichten des französischen Konzerns.

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Die jetzt für die Taunusbahn beschafften Dieselzüge des Typs Lint41 waren dem Verbund zufolge bis Mitte Dezember in zwei Netzen im Norden Deutschlands unterwegs. Der RMV hat sie nach seiner Darstellung von der Deutschen Bahn ausgeliehen, nachdem diese sie "für den Betrieb im Taunus fit gemacht" habe. Die Linie RB12 (Königstein – Frankfurt) werde dagegen weiterhin mit Wasserstoffzügen bedient. Zwischen Friedberg und Friedrichsdorf (RB 16) fahren bereits seit einiger Zeit ersatzweise Dieselzüge. Von 2030 an will der RMF keine Züge mit Dieselantrieb mehr neu beschaffen. Es seien klimafreundliche Alternativen wie Wasserstoff- oder Batterieantriebe nötig.

(mki)