Explodiertes Starship: TrĂĽmmer auf Karibikinsel, Untersuchungen laufen noch

Vor einem halben Monat ist ein Starship ĂĽber der Karibik explodiert, nicht alle TrĂĽmmer sind ins Meer gestĂĽrzt. Eine Untersuchung ist noch nicht abgeschlossen.

vorlesen Druckansicht 21 Kommentare lesen
Flammen unter Raketentriebwerken

Der Start ist noch geglĂĽckt

(Bild: SpaceX)

Lesezeit: 3 Min.
close notice

This article is also available in English. It was translated with technical assistance and editorially reviewed before publication.

Zwei Wochen nach der Explosion der oberen Stufe beim siebten Testflug der Riesenrakete Starship hat die US-Luftfahrtaufsicht bestätigt, dass Trümmer ein Auto auf den Turks- und Caicosinseln beschädigt haben. Das berichtet CNN und schreibt weiter, dass vor Ort auch noch immer Trümmerteile gefunden werden. Eine von der FAA angeordnete Untersuchung läuft noch und bislang gibt es keinen Hinweis, dass die Amtsübernahme von US-Präsident Donald Trump und damit verbundene Änderungen Auswirkungen darauf haben, ergänzt Ars Technica. Bis zum Abschluss der Untersuchung darf kein Starship abheben, möglicherweise muss der Hersteller SpaceX dann auch Änderungen vornehmen.

Der siebte Testflug eines Starship war in der Nacht vom 16. auf den 17. Januar gestartet worden, nach den vorherigen Erfolgen lief es dabei aber nicht so gut für SpaceX. Wenige Minuten nach dem Start ist die obere Stufe explodiert, die bunt glühenden Trümmer wurden über den Turks- und Caicosinseln gefilmt, bevor die meisten in den Atlantik stürzten. Dass das aber nicht für alle galt, war rasch deutlich geworden. Die lokale Regierung hat die Bevölkerung deshalb gewarnt, mögliche Überreste nicht zu berühren, aber nicht alle rechtzeitig erreicht. CNN hat eine Frau ausfindig gemacht, die angeblich über 90 Kilogramm davon gesammelt und verpackt hat. Von SpaceX habe es keine wirkliche Unterstützung gegeben.

Videos by heise

Die FAA selbst hat schon unmittelbar nach dem gescheiterten Testflug alle weiteren Starship-Starts untersagt. Das geschah aber nur wenige Tage vor Trumps Amtsübernahme und weil SpaceX-Chef Elon Musk ein besonders enger Vertrauter ist, war unklar, wie es danach weitergehen würde. Laut Ars Technica hat die Luftfahrtaufsicht bislang aber nicht erkennen lassen, dass sich irgendetwas ändern würde. Anders als bei früheren Fehlschlägen war diesmal direkt bewohntes Gebiet betroffen, weswegen die Angelegenheit eindeutig in die Zuständigkeit der FAA fallen sollte, schreibt Ars Technica noch. Zudem mussten wegen der glühenden Trümmer mehrere Flugzeuge umgeleitet werden. Zwischen Musk und der Behörde hatte es zuletzt immer wieder Konflikte gegeben.

Das Starship besteht aus dem rund 70 Meter langen Booster "Super Heavy" und einer rund 50 Meter langen oberen Stufe. Die größte Rakete der Welt ist so konstruiert, dass Raumschiff und Rakete nach der Rückkehr auf die Erde wiederverwendet werden können. Die Rakete soll bei der Rückkehr der Menschheit zum Mond eingesetzt werden, SpaceX verspricht aber Flüge zum Mars. Im April 2023 hat zum ersten Mal ein komplettes Starship abgehoben, blieb aber nur Minuten intakt. Ein halbes Jahr später gelang der zweite Startversuch, bevor die Rakete erneut explodierte. 2024 folgten vier weitere, drei davon erfolgreich. Musk selbst hatte kurz nach dem Fehlschlag behauptet, dass nichts darauf hindeute, dass der nächste Start nicht schon im Februar versucht werden könnte.

(mho)