GeForce RTX 5000: Hakeleien mit PCIe 5.0 - oder ist es doch der Treiber?
Nachdem inzwischen erste Nutzer ihre GeForce RTX 5090 oder 5080 erhalten haben, tauchen Berichte ĂĽber Grafikaussetzer auf.
Sieht schön aus, läuft nicht immer: Nvidias GeForce RTX 5090.
(Bild: Nvidia)
Grafikkarten der nagelneuen GeForce-RTX-5000-Serie gibt es erst seit wenigen Tagen. Sie sind kaum verfügbar und selbst in offiziellen Hersteller-Shops nur mit Aufpreis zu haben, falls überhaupt. Die vergleichsweise wenigen Nutzer, die bereits eine GeForce RTX 5090 oder GeForce RTX 5080 ihr Eigen nennen können, tauschen sich in sozialen Medien und Foren inzwischen über unerwartete Kinderkrankheiten aus.
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Ein Fehlerbild, das Erstkäufer trifft, sind unerwartete Grafikaussetzer. So kann es in Windows zu massiven Rucklern kommen oder nach einem Neustart gar kein Bild mehr angezeigt werden. Grafikkarten, die derzeit im c't-Labor getestet werden, haben bislang keine solchen Auffälligkeiten gezeigt, doch andere Publikationen sind in deren Tests ebenfalls über solche Probleme gestolpert. Ein Workaround, der in vielen Fällen für Besserungen sorgt, ist das Ausbremsen der PCI-Express-Schnittstelle: Die Aussetzer verschwinden in den meisten Fällen, wenn man im Mainboard-BIOS nicht PCIe 5.0 zulässt, sondern sich mit PCIe 4.0 begnügt.
Oder liegt es am Treiber?
Es ist aber unklar, ob es wirklich an PCIe liegt: Es gibt auch Berichte, dass Nutzer von GeForce RTX 4090 plötzlich solche Probleme haben – obwohl die Karten bislang unauffällig liefen und ganz grundsätzlich auch gar kein PCIe 5.0 sprechen. Die Gemeinsamkeit zu neueren 5000er-GPUs ist, dass im Fehlerfall dieselbe Treiberversion zum Einsatz kommt, nämlich 572.16 von Ende Januar. Nutzer der 4000er-GPUs können auf ältere Treiber zurückwechseln, 5000er-Erstkäufer hingegen nicht: Es gibt für diese nagelneue GPU-Familie ausschließlich die Version 572.16.
Gegenüber US-Medien hat Nvidia inzwischen kundgetan, dass man die Problemberichte untersuche. Das Unternehmen empfiehlt grundsätzlich, vor einem Grafikkartenwechsel alle älteren Grafiktreiber aus Windows zu entfernen, bevor die neue Karte eingesetzt und der neue Treiber "drüberinstalliert" wird. Oder die Windows-Installation gleich ganz frisch aufzusetzen.
Probleme bei vergangenen GeForce-Starts
Hakeleien beim Start von neuen GeForce-Generationen sind nicht neues. Beim Start der GeForce RTX 3000 anno 2020 wurden frische GeForce RTX 3090 von Spielen wie New World ins Jenseits befördert, weil im Spielmenü so hohe Frameraten erzielt wurden, dass die (zu knapp dimensionierte) Stromversorgung auf manchen Karten in Mitleidenschaft gezogen wurde.
Auf der GeForce RTX 4090 debütierte wiederum der neue Stromstecker 12VHPWR, der zu schmoren begann, wenn seine Pins nicht exakt Kontakt aufnahmen – was allein schon dann passieren konnte, wenn man das Kabel nach dem Befestigen leicht auf Zug brachte oder nahe des Steckers bog, um es im Gehäuse zu verlegen. Dieses brandgefährliche Problem wurde erst 2023 behoben, indem die PCI-SIG eine neue Spezifikation veröffentlichte und den Steckertyp 12VHPWR durch den Nachfolger 12V-2x6 ersetzte. (mue)