Nach Brief von US-Regierung: Apple und Google lassen TikTok zurĂĽck in App-Stores

Seit Wochen gab es TikTok in den USA weder im App Store von Apple noch im Play Store von Google. Beide fĂĽrchteten heftige Strafen. Nun folgt die Kehrtwende.

vorlesen Druckansicht 20 Kommentare lesen
Ein Smartphone auf einer Tastatur, im Display mit dem TikTok-Schriftzug spiegelt sich die US-Flagge

(Bild: Camilo Concha/Shutterstock.com)

Lesezeit: 2 Min.
close notice

This article is also available in English. It was translated with technical assistance and editorially reviewed before publication.

Apple und Google haben TikTok in den USA wieder in ihre App-Stores aufgenommen, nachdem ihnen vom US-Justizministerium schriftlich zugesichert wurde, dass sie dafür keine Strafe befürchten müssen. Das berichten US-Medien übereinstimmend. Parallel dazu hat US-Präsident Donald Trump dem Betreiber der beliebten App eine weitere Verlängerung der Frist für den Zwangsverkauf in Aussicht gestellt, auch wenn er nicht davon ausgeht, dass das nötig ist. Das Interesse an einer Übernahme des US-Geschäfts von TikTok sei groß, zitiert ihn die Nachrichtenagentur dpa. Trump will, dass die USA eine Hälfte dieses Geschäfts übernehmen.

TikTok war kurz vor der Amtsübernahme von Donald Trump aus den App-Stores verschwunden, nachdem der gesetzlich vorgeschriebene Verkauf des US-Geschäfts nicht erfolgt war. Das zugrunde liegende Gesetz sieht heftige Strafen für US-Konzerne vor, die einen Weiterbetrieb der Anwendung ermöglichen. Auch Trump sollte das eigentlich nicht umgehen können, das Weiße Haus hatte den Firmen aber zugesichert, dass sie trotzdem nicht zur Rechenschaft gezogen würden. Bislang hatten sich nur TikToks Hosting-Provider Oracle und der CDN-Anbieter Akamai darauf verlassen und den Betrieb ermöglicht. Nun konnte die US-Regierung auch Apple und Google überzeugen, auch wenn sich an der Rechtslage nichts geändert hat.

Videos by heise

Grundlage für das Gesetz war die Sorge, dass die chinesische Regierung über TikTok Informationen zu Nutzern und Nutzerinnen aus den USA sammelt. Während es deshalb aus beiden US-Parteien Zustimmung für den Verkaufszwang gibt, weist TikTok die Vorwürfe zurück. Das kurz vor Trumps Amtseinführung vom Supreme Court bestätigte TikTok-Gesetz (PAFACAA) verbietet es US-Unternehmen, TikTok zu hosten oder in ihren App-Stores anzubieten. Auf Verstöße steht eine Strafe von 5000 US-Dollar für jeden einzelnen der 175 Millionen US-User. Zu einem Showdown über die Durchsetzung dieser gesetzlichen Vorgabe ist es aber bislang nicht gekommen, aus dem US-Kongress gab es bislang nur verbale Kritik.

(mho)