EU finanziert Dresdner Schulneubau fĂĽr Mikroelektronik und Mechatronik

Das Berufliche Schulzentrum für Elektrotechnik Dresden soll 2029 umziehen. EU-Mittel ermöglichen einen Neubau.

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Plattenbauten, davor ein Parkplatz, rechts ein niedrigeres Einkaufszentrum mit Aufschrift "Prohlis Zentrum", dessen Flachdach ebenfalls ein Parkplatz ist

In Prohlis soll ein neuer Bildungscampus entstehen. Das Bild zeigt das Zentrum Prohlis', gesehen 2014 aus einem 17-GeschoĂźer an der Prohliser Allee, Blickrichtung Nordwesten.

(Bild: Palitzsch250 CC BY-SA 3.0)

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Rund 100 Millionen Euro aus EU-Mitteln ermöglichen den Neubau eines Bildungscampus in Dresden. Geplant ist der Neubau des Beruflichen Schulzentrums für Elektrotechnik sowie einer Vierfeld-Sporthalle, wofür insgesamt 136 Millionen Euro budgetiert sind. Einziehen soll das Berufliche Schulzentrum (BSZ) für Elektrotechnik Dresden, das derzeit am Strehlener Platz liegt.

Das Neubauprojekt im südlichen Stadtteil Prohlis ist, so die Stadtverwaltung "bei der dualen Ausbildung dringend benötigter Fachkräfte für die Industrieansiedlungen im Dresdner Norden – insbesondere in den Berufsrichtungen der Mikroelektronik und Mechatronik" von Bedeutung. Zugleich soll der Bildungscampus den Stadtteil aufbessern. Prohlis ist vor allem für die dort 1976 bis 1980 errichteten "Plattenbauten" bekannt.

"Das Exzellenz-BSZ in Prohlis ist ein Schlüssel für die wirtschaftliche Entwicklung und für den Bildungsstandort Dresden", sagte Dresdens Bildungsbürgermeister Jan Donhauser (CDU) im Mai, "Wir wollen eine exzellente Ausbildungsstätte schaffen, die den Fachkräftenachwuchs sichert und bundesweit Maßstäbe für die duale Berufsausbildung setzen wird."

Jetzt liegt die Förderzusage der Europäischen Union vor. Sofern der Neubau bis Ende 2028 fertig ist, fließen rund 100 Millionen Euro aus dem STEP-Budget (Strategic Technologies for Europe Platform). Das Ende 2023 beschlossene Förderprogramm soll das Wachstum wichtiger Wertschöpfungsketten in der digitalen Wirtschaft, im Bereich Klimaschutz und in der Biotechnik fördern. Ziel ist, mit dem Hebel von Subventionen bis zu 160 Milliarden Euro aus der Wirtschaft für neue Investitionen zu mobilisieren. Außerdem soll der Fachkräftemangel bekämpft werden; unter diesem Aspekt fließt das Geld nach Sachsen.

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"Sachsen wird zum Ausbildungsherz der Halbleiterindustrie", hofft Kultusminister Conrad Clemens (CDU). "Hochtechnologie beginnt nicht im Labor, sondern im Klassenzimmer. Dieser 100-Millionen-Meilenstein der EU katapultiert unsere Fachkräfteausbildung in Richtung Zukunft – eine Riesenchance für junge Menschen in Sachsen." Wirtschaftsminister Dirk Panter (SPD) möchte auch "Auszubildende aus ganz Deutschland und unseren Nachbarländern nach Sachsen locken".

1990 wurden aus vier Betriebsberufsschulen in Dresden drei Berufsschulen für Elektrotechnik. Zwei Jahre später entstand daraus das Berufliche Schulzentrum für Elektrotechnik Dresden. Dessen Verteilung auf vier Standorte war mühsam, doch stand ab 1994 am Strehlener Platz der in den 1950er-Jahren errichtete Gebäudekomplex der ehemaligen Fachschule für Technik und Betriebswirtschaft (vormals Ingenieurschule für Verkehrstechnik) frei.

Dieser wurde saniert und schrittweise bezogen; seit 1997 residieren alle Schulteile am Strehlener Platz im Stadtteil Strehlen an der Grenze zur SĂĽdvorstadt: Ein Berufliches Gymnasium, eine Fachschule fĂĽr Technik sowie eine Berufsschule fĂĽr Elektroberufe, Mechatronik, Mikrotechnik und IT-Berufe.

Das Gymnasium hat die beiden Fachrichtungen Technik (mit Schwerpunkten Elektrotechnik sowie Maschinenbautechnik) und IKT; zudem bietet es duale Berufsausbildungen mit Abitur fĂĽr IT-Systemelektroniker, Fachinformatiker und Mechatroniker an. Die Fachschule unterrichtet in den Fachrichtungen Elektrotechnik, Informatik, Maschinentechnik und Mechatronik. Die Berufsschule widmet sich sowohl Handwerksberufen (Elektronik) als auch Industrieberufen (Elektronik, Elektroanlagenmontage, Fachinformatik, Systemelektronik, Mechatronik, Mikrotechnik).

(ds)