Mittwoch: Apple gegen britische Überwachung, Google mit KI gegen Betrugsversuche

Beschwerde gegen geheime Backup-Zugriffe + KI gegen Scam in Google Messages + O2 mit Kundenabgleich gegen Betrug + Telekom für DOGE Europas + iPad Air mit M3

vorlesen Druckansicht
Frau mit Handy und Hand vor Gesicht; Mittwoch: Apple-Beschwerde, Google-Warnungen, O2-Betrugsbekämpfung, Bürokratieabbau-Forderung & iPad-Neuheit

(Bild: fizkes/Shutterstock.com)

Lesezeit: 6 Min.

Britische Überwacher verlangen weltweiten Zugriff auf Backups von iPhones und Macs. Das ist bislang zwar geheim und nicht öffentlich bestätigt, aber Apple erhebt jetzt offenbar Beschwerde vor einem britischen Gremium. Denn Apple hat in Großbritannien die Verschlüsselung bereits abgeschwächt, sodass keine Hintertür mehr notwendig sei. Eine andere Art der Überwachung ist Googles neue KI-Sicherheitsfunktion, mit der Nachrichten und Anrufe auf Android-Geräten in Echtzeit geprüft werden. Damit sollen Betrugsversuche frühzeitig erkannt und Scam bekämpft werden. Google verspricht, dass dies lediglich lokal erfolgt und keine privaten Daten übertragen werden. Zur Betrugsbekämpfung dient vordergründig auch ein neuer Service von O2. Onlinehändler sollen Kundendaten über eine Schnittstelle mit der O2-Kundendatenbank abgleichen. Der Mobilfunk-Provider bestätigt dann den Grad der Korrektheit der Daten, sodass der Händler die Angaben auf dieser Basis ablehnen oder akzeptieren kann – die wichtigsten Meldungen im kurzen Überblick.

Videos by heise

Apple wehrt sich juristisch gegen die geheime Anordnung der britischen Regierung, eine Hintertür in die iCloud einzubauen. Der Befehl schreibt Apple vor, technische Voraussetzungen dafür zu schaffen, dass es verschlüsselte Inhalte von Backups und weiteren Daten aller Nutzer weltweit auf Verlangen der Behörden im Vereinigten Königreich ausleiten kann. Dagegen hat Apple beim Investigatory Powers Tribunal eine Beschwerde gegen den Geheimbefehl eingereicht, wie jetzt berichtet wird. Offizielle Bestätigungen für Apples Gegenwehr gibt es nicht. Apple darf nach britischem Recht nicht über die Überwachungsordnung sprechen. Mithin darf der Konzern auch nicht sagen, ob er Rechtsmittel ergriffen hat: Apple wehrt sich gegen britischen Überwachungsbefehl.

Google hat eine neue Sicherheitsfunktion für Android-Geräte angekündigt, die Betrugsversuche per künstlicher Intelligenz (KI) erkennen können soll. Dazu überwacht das System die Nachrichten bei Google Messages, aber auch Anrufe, und warnt den Nutzer in Echtzeit vor möglichem Scam. Das erweitert den üblichen Scam-Schutz vor Beginn der Konversation auf Basis der Telefonnummer. Der Konzern verspricht, dass die Funktion nur auf dem Gerät läuft und die Gespräche privat bleiben. Zunächst wird die Scam-Erkennung in Google Messages auf englischsprachige Länder beschränkt sein, aber künftig auf weitere Regionen erweitert: Android prüft Google Messages und Anrufe per KI auf mögliche Betrugsversuche.

Empfohlener redaktioneller Inhalt

Mit Ihrer Zustimmung wird hier eine externe Umfrage (Opinary GmbH) geladen.

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen (Opinary GmbH) übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung.

Gegen Betrugsversuche bietet auch O2 als Mobilfunk-Provider eine Dienstleistung an. Online-Händler sollen von Kunden oder Anbietern eingegebene Daten wie Name, Straße, Hausnummer, Postleitzahl, Ort, Geburtsdatum und E-Mail-Adresse mit der Kundendatenbank der deutschen Telefónica-Tochter automatisiert abgleichen. O2 betont, die Kundendaten nicht weiterzugeben. Stattdessen schicken die Händler die vom Kunden eingegebenen Daten über eine Programmierschnittstelle an O2. Dort wird eine Kennzahl 0 bis 100 berechnet, die anzeigt, inwiefern die eingegebenen Informationen mit den bei O2 bereits gespeicherten Kundendaten übereinstimmen. Der Händler entscheidet dann selbst, bis zu welchem Wert er die Kundenangaben akzeptiert: O2 will Kunden im Auftrag Dritter identifizieren.

O2-Konkurrent Telekom und dessen Chef Tim Höttges haben sich auf der Mobilfunkmesse MWC für eine drastische Reduzierung der Regulierung in der Europäischen Union ausgesprochen. "Was Europa braucht, ist etwas wie DOGE", sagte Höttges am Montag in Barcelona. Gemeint ist das von Elon Musk verantwortete Department of Government Efficiency (DOGE), das in den USA gerade die Bundesbehörden auf den Kopf stellt. Angesichts der insgesamt 270 Regulierungsbehörden, mit denen die Telekom in den verschiedenen Ländern zu tun hat, hält Höttges radikale Schritte für angesagt und fordert "eine Initiative, die die Bürokratie beschneidet". Auch andere Telco-Bosse trommeln massiv für Reduzierung der regulatorischen Auflagen in Brüssel, ebenso wie der Telekom-Chef: "Europa braucht ein DOGE".

Apple hat das iPad Air aktualisiert – kein ganzes Jahr nach der Einführung der Vorgängermodelle mit M2-Chip. Die nun siebte Generation des iPad Air bleibt äußerlich unverändert und ist weiterhin in zwei Größen mit 11"- oder 13"-Display erhältlich. Neu ist der M3-Chip mit 8-Kern-CPU und 9-Kern-GPU. Dies stelle vorwiegend bei der Grafik einen Sprung dar, betonte Apple am Dienstag. Durch den M3 erhält jetzt auch das neue iPad Air die verbesserte Grafikarchitektur mit Support für Raytracing-Beschleunigung und Mesh-Shader, die potenziell Leistung sparen. Zusätzliche Effizienz soll das "Dynamic Caching" bringen, das nur tatsächlich benötigte Daten in die lokalen Caches lädt: iPad Air 2025 jetzt mit M3 und neuer Tastaturhülle.

Auch noch wichtig:

(fds)