Freitag: SpaceX-Riesenrakete erneut verloren, Athena mit schiefer Mondlandung
Starship mit Kontrollverlust + Teilerfolg für Mondlander Athena + Papierverzicht bei Ryanair erst später + Suche nach GPS-Alternativen + Datenschutz-Podcast
(Bild: SpaceX)
Auch der achte Testflug der Riesenrakete von SpaceX war letztlich nicht erfolgreich. Das Starship erleidet einen Kontrollverlust im All und musste aufgegeben werden. Immerhin kam der Booster zurück und wurde auf der Erde wie geplant wieder eingefangen. Es ist der zweite Starship-Misserfolg dieser Art in Folge. Einen Teilerfolg hat hingegen ein anderes privates Raumfahrtunternehmen erzielt. Gut ein Jahr nach Odysseus hat Intuitive Machines Athena auf den Mond gebracht. Odysseus war bei der Landung allerdings umgekippt. Athena ist dies nicht passiert, doch auch dieser Lander steht nicht senkrecht. Bislang ist die genaue Lage unklar. Auf der Erde will der Billigflieger Ryanair die Digitalisierung seiner Passagiere vorantreiben und setzt auf die eigene App, mit der Fluggäste ihre Flüge einchecken und Bordkarten in digitaler Form vorhalten können. Doch der Verzicht auf Papier verschiebt sich um ein halbes Jahr auf November – die wichtigsten Meldungen im kurzen Überblick.
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Der achte Testflug eines Starship von SpaceX ist zunächst erfolgreich verlaufen. Die Riesenrakete legte bei schönstem Wetter einen Bilderbuchstart hin. Der zum Abheben genutzte Booster trennte sich nach wenigen Minuten wie geplant von der oberen Stufe, dem eigentlichen Starship, kehrte zur Erde zurück und wurde vom "Mechazilla" genannten Turm wieder eingefangen. Kurz darauf verlor das Starship allerdings die Kontrolle und taumelte nur noch durchs Weltall, statt wie vorgesehen in eine Erdumlaufbahn zu steuern. Das erinnert an den vorherigen, den siebten Testflug der Riesenrakete, als das Raumschiff nach ebenfalls achteinhalb Minuten explodiert war: SpaceX verliert Starship im Orbit, fängt Booster der Riesenrakete aber erneut.
Weiter gekommen ist eine andere Weltraummission, aber ob diese letztendlich als Erfolg bezeichnet werden kann, ist derzeit offen. Der Mondlander Athena hat am Donnerstag den Mond erreicht. Um 17:32 MEZ setzte das Transportgerät von Intuitive Machines auf der Oberfläche auf. Der Mons Mouton ist der südlichste Mondort, der bislang von einem menschengemachten Gerät erreicht worden ist. Der Vorgänger Odysseus war noch bei der Landung umgekippt, aber auch Athena ist nicht aufrecht geblieben. Die genaue Lage Athenas sei noch nicht festgestellt, aber die Firma "glaubt nicht, in der korrekten Haltung auf der Mondoberfläche zu sein". Zwar liefern die Solarpanele Strom, dennoch wurden diverse Systeme abgeschaltet, um Energie zu sparen: Mondlander Athena setzt schief auf.
Die irische Fluggesellschaft Ryanair verschiebt die Einführung papierloser Bordkarten auf die diesjährige Wintersaison. Ab Anfang November werden Passagiere zu digitalen Bordkarten gezwungen, etwa mit der eigenen App von Ryanair. Herunterladen und Ausdrucken sind dann nicht mehr erforderlich. Zuvor war berichtet worden, dass Ryanair diesen Schritt bereits für Mai dieses Jahres geplant hatte, doch jetzt zögert die Fluglinie dies um ein halbes Jahr hinaus. Ryanair will damit nicht nur den Check-In-Prozess vereinfachen, sondern auch über 300 Tonnen Papiermüll pro Jahr einsparen. Gleichzeitig fallen damit die Gebühren für den Check-in am Flughafen weg und die Ryanair-App wird fast unverzichtbar für Fluggäste: Ryanair verschiebt die Einführung auschließlich digitaler Bordkarten.
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Alternativen, Ergänzungen und Verbesserungen des Global Positioning Systems (GPS) stehen auf der Tagesordnung der US-Regulierungsbehörde FCC. Die Behörde, die in den USA für die Zuteilung von Satellitenfunkfrequenzen zuständig ist, plant die Einleitung einer umfangreichen Untersuchung. Seit bald 25 Jahren profitiert die Welt von viel genaueren Signalen des GPS, die zuvor US-Militärs und bestimmten Verbündeten vorbehalten waren. Es dürfte heute auf der Erde mehr GPS-Empfänger geben als Menschen. Der enorme Erfolg des Ortungssystems hat es jedoch zur Achillesferse werden lassen. Schon seit geraumer Zeit wird die umfassende Abhängigkeit von GPS als Risiko für die nationale Sicherheit des Landes betrachtet. Gezielte Störaktionen schicken GPS in die Krise: FCC sucht neue Verfahren.
In der neuesten Episode des c't-Datenschutz-Podcasts "Auslegungssache" werfen wir einen kritischen Blick auf ein umstrittenes Urteil des Oberlandesgerichts (OLG) Schleswig. Dieses Urteil verunsichert derzeit Unternehmen, die Rechnungen per E-Mail versenden. Konkret ging es um eine Rechnung über knapp 15.000 Euro, die ein Handwerker an seinen Kunden per unverschlüsselter E-Mail geschickt hatte. Angeblich unbemerkt wurde diese Rechnung manipuliert, sodass eine falsche Kontonummer zu sehen war. Der Kunde überwies deshalb die Rechnungssumme an Betrüger, und das Geld war weg. Das Gericht gab überraschend dem Kunden recht und entschied, dass der Handwerker die Rechnung hätte Ende-zu-Ende verschlüsseln müssen. Darum geht es in der Auslegungssache 129: Teure Falle E-Mail?
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Auch noch wichtig:
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(fds)