Intel: Börsen-Achterbahnfahrt nach TSMC-Nvidia-AMD-Broadcom-Gerüchten

TSMC soll Intel ein Joint-Venture mit Nvidia, AMD und Broadcom vorgeschlagen haben. Intels Aktie schoss prompt hoch.

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Wafer mit Meteor-Lake-Dies

(Bild: c't)

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Die Intel-Aktie verkommt zu einem Spielball der Gerüchteküche. Mit jeder neuen Spekulation über Kooperationen oder Übernahmen steigt der Wert, um danach wieder zu sinken. Kürzlich brachte die Nachrichtenagentur Reuters einen Firmenzusammenschluss ins Gespräch, woraufhin Intels Aktie mal wieder um 10 Prozent stieg.

Demnach soll der taiwanische Chipauftragsfertiger TSMC vier US-Firmen ein Joint-Venture zur Übernahme von Intels angeschlagener Chipfertigungssparte (Intel Foundry) vorgeschlagen haben: Nvidia, AMD, Broadcom und Qualcomm.

TSMC soll den Vorschlag vor der Ankündigung neuer eigener US-Halbleiterwerke unterbreitet haben. Trotz der Investitionen von insgesamt 100 Milliarden US-Dollar laufen die Gespräche über ein mögliches Joint-Venture laut Reuters weiter. Lediglich Qualcomm soll keinerlei Interesse mehr an Intel haben.

Schon laut vorangegangenen Gerüchten befürwortet die Trump-Administration angeblich eine Übernahme der Intel-Werke. Weil sie formell aber in US-amerikanischem Besitz verweilen sollen, betrüge TSMCs Anteil in den angedachten Konstellationen nie mehr als 50 Prozent.

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Bei der Gründung eines Joint-Ventures geht es TSMC offenbar auch um Abnahmegarantien: Die Partner sollen sich demnach zum Kauf von Chips aus den Intel-Werken verpflichten. Nvidia und Broadcom testen angeblich schon Chips mit Intels nächster Fertigungsgeneration 18A. AMD soll den Prozess derzeit evaluieren.

Nachdem TSMC jahrelang strikt allein neue Halbleiterwerke gebaut hatte, öffnet sich der Weltmarktführer mittlerweile Kooperationen. In Fernost gründete TSMC 2021 Japan Advanced Semiconductor Manufacturing, Inc. (JASM), zu der Sonys Halbleitersparte, Denso und mittlerweile Toyota gehören. In Deutschland entsteht zusammen mit Bosch, Infineon und NXP die European Semiconductor Manufacturing Company (ESMC).

Der Intel-Vorstand soll derzeit einen Verkauf befürworten, allerdings nur in einem Gesamtpaket zusammen mit der Chipdesign-Sparte rund um die Core- und Xeon-Prozessoren. Das könnte etwaige Verhandlungen erschweren. Broadcoms Chef Hock Tan schloss einen (Teil-)Kauf von Intel zumindest unter Eigenregie aus. Ein Joint-Venture unter TSMC-Führung würde die angeführten Argumente jedoch negieren.

Die Intel-Aktie unterliegt derweil starken Schwankungen, verstärkt durch die Marktunsicherheit unter der Trump-Administration. Seit Bekanntwerden der letzten Gerüchte hat die Aktie wieder rund fünf Prozent nachgegeben.

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