Nicht mehr damit laden: Immer mehr Airlines verschärfen Vorgaben für Powerbanks

Für die Mitnahme von Powerbanks in Flugzeugen gelten bereits unterschiedliche Vorgaben. Airlines aus Ostasien verschärfen die nun, wohl aus Sorge vor Bränden.

vorlesen Druckansicht 193 Kommentare lesen
Smartphone, das in Flugzeug per Powerbank geladen wird

(Bild: wisely/Shutterstock.com)

Lesezeit: 3 Min.
close notice

This article is also available in English. It was translated with technical assistance and editorially reviewed before publication.

Anderthalb Monate nachdem in einem Flugzeug von Air Busan am Flughafen der namensgebenden Metropole in Südkorea ein Feuer ausgebrochen war, verschärfen immer mehr Airlines aus Ostasien die Regeln für die Mitnahme von Powerbanks. Südkoreanische Fluggesellschaften verbieten schon seit dem 1. März, mobile Zusatzakkus und E-Zigaretten im Gepäckfach zu verstauen. Inzwischen ziehen immer mehr Airlines nach.

Vorige Woche hat Thai Airways die Benutzung von Powerbanks im Flugzeug untersagt, am gestrigen Mittwoch haben Singapore Airlines und deren Tochter Scoot ähnliche Vorgaben publik gemacht. Die taiwanischen Airlines China Airlines und Eva Air verbieten seit Anfang März ebenfalls jegliche Nutzung von Powerbanks in ihren Maschinen.

Am schärfsten sind damit weiterhin die Regeln, die in Südkorea für alle dortigen Fluggesellschaften gelten. Wie die Nachrichtenagentur Reuters Mitte Februar erklärt hat, dürfen Passagiere dort nur noch maximal fünf Powerbanks mit jeweils bis zu 100 Wattstunden Kapazität mit an Bord nehmen. Die dürfen an Bord nicht geladen und auch nicht in den Gepäckfächern aufbewahrt werden, müssen also griffbereit sein. Ganz so weit geht Thai Airways nicht, ab dem 15. März dürfen Passagiere ihre Geräte dort aber nicht über eine Powerbank laden. Auch Air Asia hat die Regeln verschärft. Bei Singapore Airlines und Scoot dürfen Powerbanks ebenfalls nicht genutzt und explizit auch nicht über USB-Schnittstellen an Bord geladen werden.

Videos by heise

Hintergrund der Verschärfungen ist übereinstimmenden Berichten zufolge ein Vorfall auf dem Flughafen Busan. Dort war am 28. Januar kurz vor dem Start Feuer in der Kabine eines Airbus von Air Busan ausgebrochen, alle 176 Passagiere mussten evakuiert werden. Mehrere Personen wurden verletzt. Ermittlungen haben ergeben, dass das Feuer im Gepäckfach ausgebrochen ist, wie genau, ist aber weiter unklar. Trotzdem wurden anschließend in Südkorea die Vorgaben für den Umgang mit Powerbanks verschärft; immer mehr Airlines aus der Region ziehen nach. Das liegt auch daran, dass die Sicherheit von Powerbanks weniger scharf kontrolliert wird als etwa die von Laptops, zitiert die New York Times einen Experten.

Laut der Zeitung ist etwa die Zahl von Feuern an Bord von US-amerikanischen Flugzeugen in Zusammenhang mit Lithium-Ionen-Akkus in den vergangenen Jahren stark gestiegen. Powerbanks seien demnach am häufigsten dafür verantwortlich, es folgten E-Zigaretten. Die Crews seien üblicherweise aber gut darauf vorbereitet und könnten zu heiß werdende Geräte in Schutzhüllen stecken. Powerbanks und Extrabatterien dürfen auch deshalb nicht mit dem Gepäck aufgegeben, sondern müssen mit in die Kabine genommen werden, erklärt etwa die europäische Flugsicherheitsbehörde EASA. Wer Powerbanks im Flugzeug benutzen will, sollte sich also vor dem Flug informieren, die Lufthansa etwa verbietet deren Aufladen bereits.

(mho)