Problemfall Siri: Apple will mit Führungswechsel gegensteuern
Das veraltete Siri wird für Apple zu einem immer größeren Problem. Eine radikale Management-Rochade soll das jetzt ändern.
(Bild: Koshiro K / Shutterstock)
Siri kommt offenbar unter neue Führung: Apple-CEO Tim Cook hat einem Bericht zufolge das Vertrauen verloren, dass der KI-Spitzenmanager John Giannandrea die immer massiveren Probleme des Sprachassistenzsystems noch in den Griff bekommt. Das Siri-Team werde deshalb künftig von Mike Rockwell übernommen, der zuletzt für die Vision Pro verantwortlich war, wie die Finanznachrichtenagentur Bloomberg unter Verweis auf informierte Personen berichtet.
Rockwell wird direkt Apples Software-Chef Craig Federighi unterstellt, der damit letztlich für Siri verantwortlich ist. Apple habe den weitreichenden Management-Wechsel intern noch nicht kommuniziert, heißt es. Der Schritt sei aber bereits seit Monaten in Vorbereitung.
Apple konnte große Siri-Versprechen nicht einlösen
Siri gilt bereits seit Jahren als Problemfall; inkonsistentes Verhalten und die bescheidenen Fähigkeiten nerven Nutzer zunehmend – gerade im Kontrast zu konkurrierenden Systemen, die basierend auf modernen Sprachmodellen erheblich mehr Funktionen bieten. Aktuell sorgt ein Reddit-Posting für Belustigung, das darauf hinweist, dass Siri nicht einmal den aktuellen Monat nennen kann. Warum Apple Siri nie grundlegend neu aufstellen konnte, bleibt unklar. Das Sprachassistenzsystem war seit 2018 unter Giannandreas Führung, der damals von einer KI-Spitzenposition bei Google zu Apple wechselte.
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Mit Apple Intelligence hat der Konzern im vergangenen Jahr einen großen Neuanfang für Siri in Aussicht gestellt. Passiert ist – bis auf eine bunte neue Animation auf Geräten mit Apple-Intelligence-Support – allerdings fast nichts: Die zentralen, im Juni 2024 versprochenen Neuerungen musste Apple jüngst aufschieben; sie erscheinen wohl erst "im kommenden Jahr". Genauer erläutert Apple die Zeitangabe nicht.
Wird Siri jemals besser?
Das Sprachassistenzsystem soll eines Tages in der Lage sein, auch persönliche Daten einzusehen und Aktionen über Apps hinweg auszuführen, so zumindest das Versprechen. Erweiterte Fähigkeiten zu freieren Konversationen, wie sie etwa der Audiomodus von ChatGPT und Gemini erlauben, wurden für Siri bislang noch gar nicht angekündigt. Gerüchten zufolge ist damit erst 2027 zu rechnen.
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Vision-Pro-Chef Rockwell, der die Führung des Siri-Teams übernimmt, gilt laut Bloomberg als bewährter Technikspezialist – wenn auch weniger als KI-Experte. Was der Wechsel des Spitzenmanagers für die Zukunft der Vision-Pro-Sparte bedeutet, bleibt abzuwarten.
(lbe)