Faltbares iPhone: Dank Liquid Metal zu mehr Stabilität?

Seit Jahren stellt Apple Werkzeuge zur SIM-Kartenentnahme aus dem Wundermaterial Liquid Metal her. Nun könnte es erstmals in einem wichtigen Produkt landen.

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SIM-Werkzeug in einer iPhone-Packung

SIM-Werkzeug in einer iPhone-Packung: Liquid Metal bei Apple seit Jahren ein Nischenthema.

(Bild: Tamisclao / Shutterstock)

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This article is also available in English. It was translated with technical assistance and editorially reviewed before publication.

Liquid Metal, war da was? Schon 2010 hatte sich Apple eine Lizenz für den neuartigen Werkstoff gesichert und diese über Jahre immer wieder verlängert. Der Werkstoff einer US-Spezialfirma gilt als besonders flexibel in der Produktion anspruchsvoller Teile, dank der verwendeten Legierung ist er besonders hart und kratzunanfällig. Erstaunlicherweise setzte Apple das Metall jedoch öffentlichkeitswirksam nur für eine Anwendung ein: Das SIM-Entnahmewerkzeug, das dem iPhone beiliegt. Nun glaubt ein bekannter Analyst, dass endlich die Zeit für größere Produkte gekommen ist: Angeblich soll Liquid Metal im 2026 oder 2027 erscheinenden ersten Apple-Foldable verbaut werden.

Der Ausdruck ist nicht mit dem Flüssigmetall bei der PC-Kühlung zu verwechseln. Dort dient es als Alternative zur klassischen silikonbasierten Wärmeleitpaste, um den Wärmeübergang zwischen Chip und Kühler zu verbessern.

Wie Ming-Chi Kuo von TF International Securities in einem Report an Investoren schreibt, soll das Material sowohl die Haltbarkeit des flexiblen Displays verbessern als auch die Faltenbildung reduzieren, die bislang als Standardproblem bei dem Formfaktor gilt. Apple hat sich laut Kuo für den Werkstoff entschieden, der im Druckgussverfahren hergestellt wird, um eine Schlüsselkomponente bei der Lösung der üblichen Probleme von Foldables zu sein. Liquid Metal werde auch dabei helfen, die Hardware dünner zu machen, während sie – weitgehend – bruchsicher bleibt.

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Kuo hat auch vernommen, dass Liquid Metal für kritische mechanische Teile des iPhone-Foldables verwendet werden soll. Dies sollen unter anderem die Scharniere sein, ein besonders anfälliger Teil des Formfaktors. Als Produzent hat Apple angeblich den chinesischen Lieferanten Dongguan EonTec ausgewählt, der mit Liquid-Metal-Lizenz produzieren darf.

Aktuell wird über einen Look im Stil des Galaxy Z Fold spekuliert – also kein "Clamshell"-Formfaktor wie ein Klapptelefon, sondern eher wie ein Buch. Ein Außendisplay von 5,5 Zoll trifft dabei auf 7,8 Zoll im aufgeklappten Zustand. Apple hatte den Markt für Falt-Handys über Jahre verfolgt, sich aber zurückgehalten. Anbieter wie Samsung, Google oder zuletzt diverse chinesische Firmen hatten bereits viele Generationen der Produkte veröffentlicht.

Der Markt gilt jedoch nach wie vor als klein. Ein Problem bleibt die Haltbarkeit der Geräte. Aus China, wo Foldables trotz des hohen Preises im Luxussegment beliebt sind, gibt es immer wieder Berichte über Qualitätsmängel, etwa beim Dreifachfalthandy von Huawei.

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(bsc)