IT-Jobs: Fast 50 Prozent weniger C-Level-Posten ausgeschrieben
2024 hat sich laut einer Analyse das Angebot bei den Top-Führungsposten für ITler deutlich verkleinert – um fast 50 Prozent.
(Bild: Charles-Edouard Cote/Shutterstock.com)
Die Zahl der ausgeschriebenen Top-Führungsjobs in der IT ist 2024 im Vergleich zum Vorjahr um 46 Prozent eingebrochen, wie aus einer Analyse des Recruiting-Dienstleisters Index hervorgeht, die der iX-Redaktion vorliegt. Demnach seien es 2024 nur noch 944 C-Level-Posten gegenüber 1749 im Jahr 2023 gewesen. Auch 2022 (1787) und 2021 (1546) lagen laut Index auf deutlich höherem Niveau. Die Menge ausgeschriebener IT-Spitzen-Posten ist damit wieder ungefähr auf Vor-Corona-Niveau angekommen.
"Aufgrund der schwierigen gesamtwirtschaftlichen Lage stehen derzeit bei den meisten Firmen Vertriebsthemen im Fokus. Änderungen in den IT-Führungspositionen werden daher teilweise zurückgestellt", kommentierte Index-Chef Jürgen Grenz die Ergebnisse. Auch über alle Hierarchiestufen hinweg hat Index für das Jahr 2024 ein Minus bei IT-Stellenausschreibungen ausgemacht, das mit zehn Prozent aber weniger drastisch ausfällt. Von 868.000 Jobs im Jahr 2023 sei die Zahl 2024 auf knapp 780.000 gesunken. Auf eine gewisse Abkühlung des IT-Stellenmarkts haben auch schon andere Analysen hingedeutet, etwa der letzte MINT-Herbstreport des Instituts der deutschen Wirtschaft.
Chefstellen-Schwund in allen Branchen
Branchenübergreifend zeigt die Index-Analyse ebenfalls weniger ausgeschriebene Spitzenposten. Unternehmen und öffentliche Einrichtungen haben demnach 2024 bundesweit nur noch 45.000 Positionen für Geschäftsführer und Vorstände ausgeschrieben – fast ein Fünftel weniger als im Vorjahr. Unternehmen seien vorsichtiger geworden und würden Spitzenpositionen deutlich seltener neu besetzen, führte Index-Chef Grenz aus.
Zuvor war laut Index auch in der gesamten Wirtschaft ein mehrjähriger Wachstumstrend bei den Top-Führungspositionen zu verzeichnen. Im Jahr 2023 seien noch über 56.000 solcher Stellen öffentlich ausgeschrieben gewesen. 2022 habe es 51.000 Jobangebote gegeben, 2021 rund 44.000 Positionen.
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Die Arbeitsmarktforscher von Index weisen aber auch darauf hin, dass sie ausschließlich öffentlich ausgeschriebene Spitzenpositionen analysiert haben. Viele C-Level-Jobs würden jedoch intern vergeben oder über persönliche Netzwerke und Headhunter besetzt. Für die Analyse wurden den Index-Angaben zufolge 201 Printmedien, 330 Onlinebörsen, das Stellenportal der Bundesagentur für Arbeit sowie 900.000 Firmenwebsites herangezogen.
(axk)