Figma2025: Webseiten und responsives Layout über KI

Das Designtool Figma erhält eine Reihe neuer Tools, um Websites und Apps über KI zu generieren. Außerdem automatisiert es die Content-Produktion fürs Marketing.

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FIgma soll künftig mit Hilfe von künstlicher Intelligenz responsive Webseiten erstellen können.

(Bild: Figma)

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This article is also available in English. It was translated with technical assistance and editorially reviewed before publication.

Mit Figma entstehen UI/UX-Designs (User Interface/User Experience) für Webseiten sowie Web- und Mobil-Apps. Die Software steht für Windows, macOS, Android und iOS zur Verfügung und ist wie ein Zeichen- oder Satztool für Grafiker aufgebaut. Das Unternehmen bezieht aber auch Software-Entwickler ein.

Im Kernprodukt Figma Design entstehen visuelle Front-Ends für Apps und Webseiten, die sich als SVG-, JPEG- oder PDF-Dateien exportieren lassen. Im Dev-Mode können Entwickler die Designs in Code umwandeln und mit automatisch generiertem Code anreichern. Das Online-Whiteboard FigJam unterstützt Brainstormings, Workshops oder Meetings. In Figma Slides entstehen interaktive Präsentationen.

Figma steht weiterhin in Konkurrenz zu Adobe XD, das der Hersteller in letzter Zeit kaum weiterentwickelt hat. Figma wird indes nicht Teil des Grafikkonzerns: Adobe sagte die 2022 angekündigte Übernahme des Unternehmens für 20 Milliarden US-Dollar Ende 2023 wieder ab.

Das Produkt-Update 2025 ergänzt eine Reihe neuer Tools: Mit Figma Sites und Make entstehen interaktive Webseiten und einfache Anwendungen. Draw ergänzt Zeichenwerkzeuge, Buzz erstellt markenkonforme Inhalte wie Social-Media-Beiträge und Grid produziert responsive Layouts mit CSS-Code.

Die Tools setzen weitgehend auf generative KI. Ein Risiko der Prompt-to-Code-Tools Figma Make und Sites ist die Blackbox-Natur des erzeugten Codes, der nicht dokumentiert und somit schwer wartbar ist. Für erste Prototypen könnte er aber nützlich sein.

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Mit Figma Sites sollen Designer dynamische Webseiten erstellen können. Das Tool ersetzt den bisher üblichen Bruch im Workflow, bei dem statische Designs manuell von Entwicklern in Code übersetzt werden müssen. Sites verspricht, responsiv gestaltete Layouts mit vorgefertigten Komponenten, Templates und Animationen zu bauen – entweder per eigenem Code oder über KI-generierte Interaktionen aus einfachen Textbefehlen. Später im Jahr soll ein integriertes CMS folgen, das sich an Designer und Marketer richtet.

Figma Sites soll ohne Programmierkenntnisse zu dynamischen Webseiten verhelfen.

(Bild: Figma)

Figma Make generiert funktionale Prototypen oder einfache Anwendungen aus bestehenden Designs, also die Oberfläche inklusive Code. Der Hersteller integriert dazu das KI-Modell Claude 3.7. Eigenschaften wie Schriftgröße oder Textabstand sollen sich anpassen lassen. Das soll im frühen Entwicklungsstadium die Arbeit eines Entwicklerteams einsparen.

Das neue Tool Figma Make generiert einfache Anwendungen samt Code, beispielsweise Animationen.

(Bild: Figma)

Mit Draw ergänzt Figma Illustrationswerkzeuge wie Lasso, Shape Builder, Pinsel, Texturen oder Text-on-Path. Es ist in Sites, Slides und Buzz integriert. Demnächst folgt variable Linienbreite. Draw beseitigt damit eine bekannte Lücke im Workflow: Für aufwendige Illustrationen mussten Designer bisher externe Tools wie Illustrator oder Affinity Designer bemühen.

Mit Draw ergänzt Figma Zeichenwerkzeuge. Das soll den Einsatz von Illustrator oder Affinity Designer obsolet machen.

(Bild: Figma)

Buzz soll Marketing-Teams zu Social-Media-Beiträgen, Werbematerialien oder Präsentationen in großen Mengen verhelfen, ohne dass Designer einzelne Inhalte anfassen müssen. Designer legen zunächst CI-konforme Vorlagen an. Künstliche Intelligenz soll passende Bilder und Layouts generieren.

Figma Buzz generiert stapelweise Bilder, beispielsweise für die Sprecher einer Konferenz.

(Bild: Figma)

Das neue Grid soll zu responsiven Layouts wie Galerien oder Inhaltsübersichten verhelfen. Spalten, Zeilen und Zellinhalte lassen sich konfigurieren. Inhalte kann man auf die Rasterzellen verteilen, auch über mehrere Zellen hinweg. Der automatisch erzeugte CSS-Code lässt sich im Figma-Tool Dev-Mode anzeigen.

Künstliche Intelligenz soll wiederkehrende Aufgaben automatisieren und kreative Prozesse beschleunigen. Figma integriert ChatGPT, beispielsweise um Platzhaltertexte zu generieren. Auch Bilder lassen sich per Prompt erzeugen oder bearbeiten. So sollen sich Motive retuschieren, Hintergründe erweitern oder Stile ändern lassen. Die KI-Tools stehen in Figma Design, FigJam, Slides, Sites und Buzz als Betaversion für Nutzer mit einem kostenpflichtigen Account bereit.

Über ChatGPT integriert Figma ein Sprachmodell und einen Bildgenerator.

(Bild: Figma)

Der Hersteller will die neuen Produkte und Funktionen schrittweise einführen. Das kostenlose Starter-Abo enthält grundlegende Design-, Präsentations- und Brainstorming-Tools sowie UI-Kits und Vorlagen. Für Selbstständige und kleine Teams gibt es drei Abomodelle. Die Collab-Lizenz für 3 Euro pro Monat umfasst die Tools FigJam und Figma Slides. Bei der Dev-Lizenz für 12 Euro pro Monat kommt der Dev-Mode hinzu. Die Full-Lizenz für 16 Euro pro Monat enthält alle Programme. Für Unternehmen kosten die Abos 5, 25 respektive 55 Euro. Für Schüler, Studierende und Lehrkräfte ist Figma kostenlos.

(akr)