Mittwoch: Intel vor Verkauf von Firmenteilen, AMD mit neuen CPUs & Grafikkarten

Netzwerk & Edge auf der Kippe + Threadripper mit Zen 5 + Radeon RX 9600 XT gegen 5060 + Energierekord bei Kernfusion + Waymos Robotaxi-Ausweitung + Bit-Rauschen

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LĂĽfter und CPU-KĂĽhler einer Innen beleuchten Workstation; Mittwoch: Intel-Verschlankung, Threadripper-Neuheiten, Mittelklasse-Radeon, Kernfusion-Rekord, Waymo-Ausbau & Bit-Rauschen

(Bild: c't)

Lesezeit: 8 Min.

Der kriselnde Chiphersteller Intel erwägt die Veräußerung der Netzwerk- und Edge-Gruppe, wie aus eingeweihten Kreisen zu hören ist. Der neue CEO will sich stattdessen auf andere Bereiche konzentrieren und die Marktanteile bei Prozessoren für PCs und Rechenzentren weiter ausbauen. Entschieden ist jedoch noch nichts. Derweil hat Konkurrent AMD seinen Threadripper-Prozessoren ein Update auf die Zen-5-Architektur spendiert. Zur Wahl stehen Workstation-CPUs mit 96 und Desktop-Chips mit 64 Kernen. Das Spitzenmodell mit 192 Threads soll laut AMD 40 bis 145 Prozent Vorsprung gegenüber der Intel-Konkurrenz herausholen. Diese CPUs erscheinen im Juli. Einen Monat früher kommt AMDs neue Radeon RX 9060 XT, nämlich am 5. Juni. Die neue Spielergrafikkarte mit RDNA4-Architektur gibt es mit 8 oder 16 GByte ab 299 respektive 349 US-Dollar. Damit wird der direkte Konkurrent, Nvidias GeForce RTX 5060 Ti mit 8 GByte, preislich unterboten, obwohl AMD das eigene 16GB-Modell leistungsmäßig vorne sieht – die wichtigsten Meldungen im kurzen Überblick.

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Der US-Chipkonzern Intel überlegt, seine Netzwerk- und Edge-Sparte zu veräußern, da sich das Unternehmen von Unternehmenssparten trennen will, die der neue CEO als nicht entscheidend ansieht. Das berichten drei mit der Angelegenheit vertraute Quellen. Die Gespräche über den möglichen Verkauf der Sparte, die in den Geschäftsberichten von Intel als NEX abgekürzt wird, sind demnach Teil der Strategie des neuen Intel-Chefs Lip-Bu Tan, sich auf die Bereiche zu konzentrieren, in denen der Konzern in der Vergangenheit erfolgreich war: PC- und Rechenzentrumschips. Das nach eigenen Angaben in diesen Bereichen marktführende Intel beabsichtigt, die Marktanteile hier weiter auszubauen und andere Segmente abzustoßen, so ein Bericht: Intel prüft den Verkauf seiner Netzwerk- und Edge-Sparte.

Die Konkurrenz hält mit eigenen Neuheiten dagagen, denn auf der IT-Messe Computex in Taiwan hat AMD die Workstation-Prozessoren der Serie Ryzen Threadripper 9000 alias Shimada Peak vorgestellt. Damit erhält nach den Desktop-CPUs Ryzen 9000, den Mobilchips Ryzen AI 300 und den Serverprozessoren Epyc 9005 nun die letzte noch offene CPU-Serie die aktuellen Zen-5-Kerne. Die Threadripper 9000 treten mit bis zu 96 Kernen an und sind technisch eng mit den Epyc 9005 verwandt. Sie eignen sich vor allem für Rendering, KI und wissenschaftliche Berechnungen. Die neuen CPUs laufen nach einem BIOS-Update in vorhandenen WRX90-Mainboards der Vorgänger Threadripper 7000 und sollen im Juli in den Handel kommen: High-End-CPUs AMD Ryzen Threadripper 9000 für Workstations und Desktop-PCs.

Gleichzeitg hat AMD auch neue Radeon RX 9060 XT Grafikkarten angekündigt, deren avisierten Preise schon auf den ersten Blick aussehen wie eine Kampfansage an Nvidia. Denn während die GeForce RTX 5060 Ti bereits mit 8 GByte 379 US-Dollar kosten soll, hat die Radeon RX 9060 XT eine Preisempfehlung von 299 US-Dollar mit 8 GByte Speicher und 349 US-Dollar mit 16 GByte. Dazu kommen wie üblich noch Steuern, sodass es in Deutschland eher Richtung 350 beziehungsweise 430 Euro gehen dürfte. Nach AMD-eigenen Benchmarks ist die RX 9060 XT 16GB in Spielen sechs Prozent schneller als die preislich ähnliche RTX 5060 Ti 8GB – inklusive des Vorteils durch den größeren Speicherausbau. Anfang Juni werden wir mehr wissen: Radeon RX 9060 XT mit neuem Navi44-Chip, 16 GByte und RDNA4 ab 349 US-Dollar.

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Vor zweieinhalb Jahren machte die National Ignition Facility (NIF), eine Abteilung der US-Forschungseinrichtung Lawrence Livermore National Laboratory (LLNL), Schlagzeilen mit einem Energierekord bei der Kernfusion. Kürzlich haben die Forscher dort zwei weitere Rekorde aufgestellt. In den jüngsten Versuchen hat das NIF-Team offenbar einen Energieertrag von 5,2 Megajoule erzielt. Später seien sogar 8,6 Megajoule erzeugt worden, wie das LLNL bestätigt. Kommerziell einsetzbar ist das bislang nicht, denn der gesamte Energieaufwand für das Experiment, etwa für Kühlsysteme, war viel höher und überstieg die Ausbeute weit. Die Ergebnisse zeigen aber, dass eine kontrollierte Kernfusion möglich ist: National Ignition Facility meldet neuen Energierekord bei der Kernfusion.

Das Alphabet-Tochterunternehmen Waymo hat vom US-Bundesstaat Kalifornien die Genehmigung erhalten, seinen Robotaxi-Betrieb auf weitere Gebiete der Bay Area rund um San Francisco und weiter südlich, einschließlich San José, auszuweiten. Das schrieb das Unternehmen in einem Beitrag auf X (vormals Twitter). Trotz der Zulassung durch die California Public Utilities Commission will Waymo seine Dienste in der San Francisco Bay Area aber nicht sofort ausweiten. Unmittelbare Pläne oder einen Zeitplan wollte Waymo nicht teilen und nannte auch keine Gründe für den Aufschub. Eine mögliche Erklärung ist die derzeit noch begrenzte Anzahl an autonomen Taxis: Waymo erhält die Betriebsgenehmigung für die Bay Area.

Mitte 2024 erschien der Qualcomm Snapdragon X Elite: Ein starker und effizienter ARM-Prozessor für Windows-Notebooks. Die neue Chipfamilie soll Windows on ARM endlich kräftig Auftrieb geben. Denn an dieser Idee arbeiten Microsoft und Qualcomm schon seit einer Dekade und haben Milliarden US-Dollar investiert. Mitte 2025 schauen wir wieder auf Windows on ARM: Welche Versprechungen haben Microsoft und Qualcomm eingelöst? Wo hakt es noch? Wie hat sich der Markt entwickelt? Das erörtert c’t-Redakteur Florian Müssig im Gespräch mit seinem Kollegen Christof Windeck im Bit-Rauschen, dem Prozessor-Podcast: Windows on ARM – Erfolg oder nicht?

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(fds)