Bundesverband Elektromobilität meldet Insolvenz an
Die zentrale Lobbyorganisation der deutschen Elektromobilitätsbranche ist pleite. Die genauen Hintergründe sind unklar.
(Bild: Smile Fight / shutterstock.com)
Die Branche für Elektroautos erlebt turbulente Zeiten – davon bleibt nun auch der Bundesverband Elektromobilität (BEM) nicht verschont. Wie am Freitag bekannt wurde, meldete der Verband, dem nach eigenen Angaben rund 450 Unternehmen angehören, Insolvenz an. Die Umstände sind unklar, zuletzt gab es personelle Turbulenzen.
Laut der Bekanntmachung des Insolvenzgerichts Berlin-Charlottenburg vom 23. Mai ist bereits der Berliner Rechtsanwalt Joachim Voigt-Salus Insolvenzverwalter bestellt. Zu den Verbandsmitgliedern zählen laut BEM unter anderem Automobil- und Zweiradhersteller, Zulieferer, Ladesäulenhersteller oder auch Anwaltskanzleien. Der BEM verfügte auch über einen parlamentarischen Beirat mit Bundestags- und Europaparlamentsabgeordneten als Mitgliedern.
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Nach Streit folgte der Rauswurf
Über die Umstände der Insolvenz ist bislang noch nichts bekannt. Vom BEM selbst gibt es dazu noch keine Stellungnahme. Vor rund anderthalb Jahren wurde ein Streit im damals noch dreiköpfigen Vorstand publik. Dabei ging es auch um die Nutzung finanzieller Mittel und die Umsetzung der verbandseigenen BEM Academy GmbH.
Ex-Verbandspräsident Kurt Sigl machte in einem Brief an alle Mitglieder seine abweichenden Vorstellungen von denen der noch amtierenden Vorstandskollegen Christian Heep und Markus Emmert deutlich. Im Frühjahr 2024 trennte sich der Verband schließlich ersatzlos von Sigl, der den Verband 2009 mitgegründet hatte.
(nen)