Nvidia macht Rekordumsatz mit GeForce und erwähnt das nicht einmal

Trotz Exportbann nach China fährt Nvidia ein neues Rekordquartal ein. Die GeForce-Sparte wächst stark, bleibt im Vergleich zu KI-GPUs aber winzig.

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Zwei Grafikkarten nebeneinander auf grĂĽnem Untergrund

(Bild: c't)

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This article is also available in English. It was translated with technical assistance and editorially reviewed before publication.

Zum ersten Mal in der Firmengeschichte übersteigt Nvidias Quartalsumsatz 40 Milliarden US-Dollar: 44,1 Milliarden Dollar setzte Nvidia im ersten Fiskalquartal vom Februar bis Ende April um – 12 Prozent mehr als in den drei Monaten zuvor und 69 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Das teilte das Unternehmen am Mittwochabend nach US-Börsenschluss mit.

Prächtig geht es eigentlich der Gaming-Sparte rund um GeForce-Grafikkarten. Mit fast 3,8 Milliarden Dollar macht sie so viel Umsatz wie noch niemals zuvor. Nur unter Berücksichtigung der Inflation wäre der Gaming-Umsatz im Frühling 2022 etwas höher gewesen (gut 3,6 Milliarden Dollar damals, inflationsbereinigt knapp 4 Milliarden).

Die Entwicklung zeigt, wie gut sich die neuen GeForce-Grafikkarten der RTX-5000-Reihe verkaufen müssen. Nvidia schert das allerdings wenig: In der Mitteilung zum Geschäftsbericht erwähnt die Firma ganz unten nur die Vorstellung der GeForce RTX 5070 und 5060 als einen von vielen Quartalshöhepunkten. Die Finanzchefin Colette Kress geht in ihrem begleitenden Kommentar gar nicht auf Gaming ein. Im Vergleich zum Geschäft mit KI-Beschleunigern bleibt die GeForce-Sparte winzig.

Nvidias Umsatzentwicklung nach Sparten aufgeteilt. Die Einnahme mit GeForce-Grafikkarten sind so hoch wie noch nie.

(Bild: Nvidia)

Weltweit setzt Nvidia im ersten Quartal 34,2 Milliarden Dollar mit GPU-Beschleunigern um. 4,6 Milliarden Dollar stammen noch von H20-Beschleunigern für China, bevor die US-Regierung deren Verkauf untersagt hat. Laut Geschäftsbericht hätte Nvidia ohne den Exportbann weitere H20-GPUs im Wert von 2,5 Milliarden nach China verkaufen können. In Zukunft wäre der chinesische KI-Markt weitergewachsen: Im jetzt laufenden Quartal entgehen Nvidia nach eigenen Angaben 8 Milliarden Dollar.

Der Rest der Welt fängt die Einbußen allerdings auf. Nvidia erwartet weiteres Wachstum, in der Übergangsphase lediglich im deutlich geringeren Ausmaß. Für das jetzt laufende Quartal steht firmenweiter Umsatz in Höhe von 45 Milliarden Dollar im Plan.

Nominell sinken Bruttomarge, Betriebsgewinn und Nettogewinn im Vergleich zum Vorquartal, weil Nvidia H20-Beschleuniger im Wert von 4,5 Milliarden Dollar abschreibt. Bei Nvidia sind die sequenziellen Quartalsvergleiche spannender als Jahresvergleiche, weil der allermeiste Umsatz von KI-Rechenzentren stammt, die anders als Gaming-Grafikkarten keinen starken saisonalen Schwankungen unterliegen.

Die Bruttomarge etwa fällt von 73 auf 60,5 Prozent, soll im nächsten Quartal aber schon wieder 71 Prozent übersteigen, weil dort die Abschreibung durch ist. Der Betriebsgewinn sinkt von gut 24 Milliarden auf 21,6 Milliarden Dollar; der Nettogewinn von 22,1 auf 18,8 Milliarden. Der Cashflow steigt auf 27,4 Milliarden Dollar, weil Nvidia hohe Verbindlichkeiten verbucht.

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Das stärkste Wachstum erzielt Nvidia derweil nicht mit GPUs, sondern mit Netzwerktechnik. Die Sparte wächst binnen dreier Monate von gut 3 Milliarden Dollar Umsatz auf fast 5 Milliarden. Nvidia treibt den Verkauf kompletter Server voran, was sich im höheren Netzwerkumsatz widerspiegelt.

Die Börse erfreut sich derweil an Nvidias Bericht: Im nachbörslichen Handel steigt die Aktie um mehr als vier Prozent.

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