Nach Kritik an Siri-Debakel: Apple lehnt traditionelles WWDC-Interview ab

Auf der WWDC stellte sich Apples Softwarechef traditionell den Fragen eines Kommentators. Nachdem letzterer Kritik ĂĽbte, gibt es kein Interview mehr.

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Bei der Talk Show am Rande der WWDC 2024 nahmen gleich drei Apple-Spitzenmanager statt.

(Bild: Screencap The Talk Show Live From WWDC 2024)

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This article is also available in English. It was translated with technical assistance and editorially reviewed before publication.

John Grubers "The Talk Show" findet zu Apples Entwicklerkonferenz WWDC in diesem Jahr wohl ohne Spitzenmanager des Konzerns statt. Er habe Apple wie üblich eingeladen, aber "sie haben zum ersten Mal seit 2015 abgelehnt", teilte der Kommentator und Host John Gruber mit, ohne weitere Details zu nennen. In den vergangenen Jahren war regelmäßig Apples Softwarechef Craig Federighi bei Gruber zu Gast, im Jahr 2024 – nach der Ankündigung von Apple Intelligence – obendrein der KI-Chef John Giannandrea.

Gruber hatte Apple jüngst scharf für im vergangenen Jahr angekündigte Verbesserungen beim Sprachassistenzsystem Siri kritisiert, die der Konzern bislang nicht umsetzen konnte. Bei der letzten Talk Show fand das Thema Siri nur als Randerwähnung statt, um die damals versprochenen, grundlegenden Neuerungen ging es allerdings nicht. Apple zeigte ein Siri-System, das Kontextinformationen des Nutzers auf dem Gerät erfasst und zudem in der Lage sein soll, Aktionen über mehrere Apps hinweg auszuführen. Eine der angekündigten Funktionen bewarb Apple zum Verkaufsstart des iPhone 16 im vergangenen September in einem Werbespot.

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Im März räumte Apple lapidar ein, der Hersteller benötige mehr Zeit, um die Siri-Funktionen umzusetzen, sie sollen erst "im kommenden Jahr" erscheinen. Gruber forderte Apple dazu auf, die angekündigten Siri-Fähigkeiten konkret und live zu demonstrieren. Der Konzern habe auf der letzten WWDC "zu viel versprochen (wenn nicht glatt gelogen)", so Gruber.

Siri gilt schon lange als Problemfall, das System arbeitet inkonsistent und liefert – im Unterschied zu den immer versierter wirkenden Gesprächsfähigkeiten der KI-Konkurrenten – nur auf wenige Fragen Antworten. Mit Apple Intelligence lässt sich über Siri inzwischen zwar ChatGPT anfragen, allerdings kann das externe KI-Modell keinerlei Gerätefunktionen steuern und liefert nur Textantworten.

Mit einer groĂźen Management-Rochade versucht Apple offenbar, das Debakel in den Griff zu bekommen. Jetzt muss sich zeigen, ob der Konzern nicht nur die angekĂĽndigten Siri-Funktionen umsetzen kann, sondern auch in der Lage ist, das Sprachassistenzsystem grundlegend zu verbessern.

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(lbe)