Auf Probefahrt mit dem neuen VanMoof: Stadtcruiser mit Power

VanMoof S6 und S6 Open sind die ersten E-Bikes des Herstellers seit der Pleite. Sie entpuppen sich als verfeinerte Versionen ihrer Vorgänger.

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VanMoof-Fahrrad vor weiĂźem Hintergrund

(Bild: heise online, rbr)

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VanMoof bringt erstmals seit der Pleite neue E-Bikes auf den Markt. Die beiden Modelle der S6-Serie sind die ersten Fahrräder, die unter der Führung des neuen Eigentümers McLaren Applied entstanden sind. Abgesehen von den neuen Farben sind das S6 mit 27,5-Zoll-Reifen und das kleinere S6 Open auf 24-Zöllern kaum von ihren Vorgängern zu unterscheiden. Wir konnten das S6 bereits kurz ausprobieren und die Probefahrt bestätigte, dass es sich beim S6 eher um verfeinerte Versionen des Vorgängers als um komplett neue VanMoofs handelt. Im August 2023 hatte Lavoie die Überreste des insolvent gegangenen niederländischen E-Bike-Herstellers übernommen.

Das charakteristische Erkennungsmerkmal eines VanMoof – abgesehen von der Optik – hat der Hersteller unverändert gelassen: den Nabenmotor im Vorderrad. Wie gehabt leistet dieser 250 Watt Nenndauerleistung und erzeugt ein Drehmoment von maximal 68 Nm. Seine Kraft gibt der Motor in vier Unterstützungsstufen ab. Ein kleines Boostknöpfchen am Lenker gibt kurzzeitig die maximale Kraft ab, etwa um beim Ampelstart selbst den Autos kurzzeitig die Rücklichter zu zeigen. Eine Drei-Gang-Automatikschaltung in der Hinterradnabe wechselt die Übersetzung passend zur Geschwindigkeit.

Das VanMoof S6 ist in blau, schwarz und mintgrün erhältlich.

(Bild: heise online, rbr)

Den 487 Wh fassenden Akku versteckt VanMoof im Rahmen. So bleibt dieser schön schlank, doch die Batterie lässt sich nicht zum Laden entnehmen. Laut VanMoof soll das S6 je nach Unterstützung zwischen 60 und 150 Kilometer Reichweite schaffen, in etwa so viel wie der Vorgänger. Auf unserer etwa halbstündigen Testfahrt konnten wir die Angaben nicht verifizieren. Das wird ein folgender ausführlicher Test klären.

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Auf dem Papier hat sich im Vergleich zum Vorgänger kaum etwas verändert, die Neuerungen will der Hersteller im Inneren vorgenommen haben. So ist das neue Kick Lock, das das Fahrrad per Fußtipp an die Hinterradnabe verriegelt, nach Herstellerangaben nun robuster und wasserdicht. Auch das Fahrradtracking hat VanMoof nach eigenen Angaben weiterentwickelt. Es soll nun zusätzlich zur Integration von Apple Find My eine präzisere Ortung erlauben. Eine Navigation in der App will VanMoof im Laufe des Jahres nachreichen. Als Smartphone-Halterung am Lenker dient fortan eine Lösung von Peak Design.

Das S6 gibt es mit 27,5-Zoll-Version und als S6 Open mit kleineren 24-Zoll-Rädern.

(Bild: VanMoof)

Auf unserer kurzen Testfahrt verhielt sich das S6 unverkennbar wie ein VanMoof. In der Stadt lässt es sich entspannt darauf cruisen, der gekröpfte Lenker sorgt für eine aufrechte Sitzposition. Sehr direkt reagiert der Boost-Knopf des Rads, das nun auch Zwischensprints einen Hauch kraftvoller absolviert. Die Automatikschaltung – die in früheren Versionen mal ein Schwachpunkt war – wechselt die Gänge satt und robust. Verunzierten noch unschöne Schweißnähte den Rahmen des Vorgängers, ist davon beim S6 nichts mehr zu sehen. So wirkt das S6 insgesamt ein wenig solider und spritziger als der Vorgänger. Die Unterschiede sind aber so subtil, dass wir den direkten Vergleich benötigten, um sie festzustellen.

VanMoof S6 und S6 Open sind ab sofort fĂĽr 3298 Euro vorbestellbar, die Auslieferung soll ab August beginnen.

(rbr)