Honda landet wiederverwendbare Rakete mit 37 cm Abweichung
Honda macht seine Ambitionen in der Weltraumfahrt deutlich. In einem ersten Schritt zeigt der Konzern den Start und die Landung einer wiederverwendbaren Rakete.
Die Rakete von Honda beim Testflug.
(Bild: Honda)
Der japanische Honda-Konzern, genauer Honda R&D (Research & Development), hat eine wiederverwendbare Rakete auf einer Testanlage in Taiki Town in Hokkaido gestartet. Das teilte Honda in einer Erklärung am Dienstag mit. Dabei erreichte die Rakete eine Maximalhöhe von knapp 271 m, bevor sie wieder sicher am Startort landete.
Groß ist die Rakete von Honda nicht und damit auch kein Vergleich zu der teilweise wiederverwendbaren Rakete Falcon 9 von Elon Musks Weltraumunternehmen SpaceX, die Nutzlasten wie etwa Satelliten ins All befördern kann. Die Rakete von Honda ist mit ihren 6,3 m Höhe und einem Durchmesser von 85 cm eher ein Prototyp, der zeigen soll, ob die Technik funktioniert und kommerzialisiert werden kann. Das Trockengewicht der Rakete liegt bei 900 kg, das Startgewicht bei 1312 kg.
Landeabweichung von 37 cm
Am Dienstag stieg die Rakete vom Honda-Testgelände in Taiki Town auf. Das umliegende Areal war dazu in einem Sicherheitsradius von 1 km abgesperrt worden. Die Rakete erreichte eine Höhe von fast 271 m. Danach landete sie wieder am Startpunkt mit einer Abweichung von lediglich 37 cm. Der Gesamtflug dauerte 56,6 Sekunden.
Honda hat große Ambitionen. Der Konzern will bis 2029 suborbitale Raumflüge realisieren. Der Test der Rakete ist ein Teil der Grundlagenforschung, um die Raketentechnik sicher zu beherrschen. Bereits 2021 hatte Honda Pläne angekündigt, wiederverwendbare Raketen bauen zu wollen. Bisher war nur wenig davon an die Öffentlichkeit gelangt. Insofern ist Honda mit dem nun erfolgreichen Start und der Landung einer wiederverwendbaren Rakete ein überraschender Coup gelungen.
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Wie es genau weitergeht, lässt Honda offen. Allerdings dürfte der erfolgreiche Versuch, mit der Rakete zum Weitermachen anspornen. Ob daraus letztlich ein kommerzielles verwertbares Raketenprogramm wird, um etwa Nutzlasten wie Satelliten ins All zu befördern, ist derzeit noch unklar. Honda selbst schreibt, dass "hinsichtlich der Kommerzialisierung dieser Raketentechnik" noch keine Entscheidung getroffen wurde.
(olb)