Digitaltag 2025: resilient, demokratisch, Teilhabe-orientiert
Der Digitaltag wirbt für eine digital-affine und resiliente Gesellschaft. Die destruktiven Seiten des Internets sollen bekämpft, die guten gefördert werden.
(Bild: Digitaltag)
Anlässlich des Digitaltags 2025 finden am 27. Juni bundesweit on- und offline Aktionen statt. Das diesjährige Motto lautet: "Digitale Demokratie: Mitreden. Mitgestalten. Mitwirken". Es geht um digitale Teilhabe, Barrierefreiheit und eine resiliente Gesellschaft in einer wehrhaften Demokratie.
Chance oder Gefahr?
Wie es in der Veranstaltungsbeschreibung heißt, hätten die vergangenen Jahre gezeigt, dass Fake News, Desinformation, Deepfakes, Echokammern, Radikalisierung und Hassrede im Netz Hochkonjunktur haben – insbesondere in Wahlkampfzeiten sei dies zu beobachten. Das werfe zunehmend die Frage auf, "ob das Internet und andere digitale Technologien eher [eine] Chance oder Gefahr für unsere Demokratie darstellen."
Der Digitaltag verschreibt sich deshalb einer starken Gesellschaft, die auch im Digitalen aufgeklärt und wehrhaft ist. Gerade auch digitale Räume böten aktuell benachteiligten Bevölkerungsgruppen die Möglichkeit zur Teilhabe, gesellschaftlich und politisch. Unterrepräsentierte Themen könnten sichtbar gemacht, Missstände aufgezeigt oder auch Solidarität über Ortsgrenzen hinweg ausgedrückt werden.
Barrierefrei, sonst Bußgeld
Hindernisse gibt es aber auch im Digitalen, weil Anbieter ihre Angebote nicht barrierefrei gestalten oder Menschen aus vielfältigen Gründen Offliner sein wollen oder müssen. Aber Achtung: Ab dem 28. Juni tritt das Barrierefreiheitsstärkungsgesetz (BFSG) in Kraft. Das heißt: Barrierefreiheit ist nun Pflicht! Werden digitale Angebote nicht entsprechend zugänglich und bedienbar gemacht, können empfindliche Bußgelder drohen. Außerdem hat die neue Bundesregierung in ihrem Koalitionsvertrag das Ziel "Digital Only" ausgegeben. Wird das so umgesetzt, werden offline-Wege gezielt nicht bedient. Für überzeugte Offliner ist das eine Kampfansage.
Videos by heise
Was für das BFSG beachtet werden muss und woran es in Deutschland derzeit noch beim Thema Teilhabe, Barrierefreiheit oder auch Demokratieschutz im Netz hapert, lässt sich in weiteren Artikeln von heise online, c't, ix und developer nachlesen:
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(kbe)