Climate Station ausprobiert: Mit PSVR 2 durch die Klimageschichte

Sonys kostenlose PS5-App "Climate Station" visualisiert den Klimawandel. Wir haben sie ausprobiert und klären, welchen Mehrwert Playstation VR 2 bringt.

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Interaktive 3D-Erde im Climate Station-Dashboard mit Menü für Wetterjahr, Beobachtungen, Projektionen, Erklärbibliothek

Climate Station lädt zur Erforschung des Klimas ein. Auf PS5 oder PSVR 2.

(Bild: Sony)

Lesezeit: 3 Min.
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This article is also available in English. It was translated with technical assistance and editorially reviewed before publication.

Die Sony-App Climate Station möchte jahrzehntelange Klimaforschung als interaktive Geschichte und spannende Reise erlebbar machen. In unserem Test entpuppte sich die App jedoch als eher trockene Wissensvermittlung, die sich primär auf 3D-Visualisierungen und eine Fülle an Diagrammen stützt. Das ist gewollt: Climate Station setzt auf Fakten statt Emotionen und bietet eine sachliche, datengetriebene Aufklärung ohne Alarmismus.

Entwickelt wurde die App von Sony Interactive Entertainment in Zusammenarbeit mit führenden Forschern des Department of Meteorology an der Universität Reading, Berkeley Earth und der Playing for the Planet Alliance. Sie stützt sich auf Daten des Weltklimarats IPCC, der NASA und der NOAA (National Oceanic and Atmospheric Administration).

Durch die drei Hauptbereiche der App fĂĽhrt eine 45-minĂĽtige Tour, gesprochen von der Klimaaktivistin Laura Tobin. Alternativ kann man auf eine deutsche Synchronisation zurĂĽckgreifen, die im Test ĂĽberzeugte.

  • Wetterjahr: Im Zeitraffer erlebt man ein Jahr im Leben des Planeten Erde und kann auf einem sich drehenden Globus Buschbrände, StĂĽrme, Ăśberflutungen und DĂĽrren in Echtzeit nachverfolgen.
  • Beobachtungen: In dieser Ansicht werden Klimaveränderungen aus mehr als einem Jahrhundert veranschaulicht.
  • Projektionen: Dieser Bereich ist der Zukunft des Planeten gewidmet. Auf Grundlage von IPCC-Modellen visualisiert die App, wie sich das Klima bis ins Jahr 2100 verändern könnte, abhängig davon, wie sich die weltweiten Emissionen in den nächsten Jahrzehnten entwickeln.

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Nach Abschluss der Tour kann man frei mit den 3D-Visualisierungen und Diagrammen interagieren, selbstständig Datenparameter festlegen und auf Basis der Datenbanken eigene Recherchen und Analysen durchführen. Damit kann Climate Station mehr als eine lineare Lern-App, es dient zugleich als Lern- und Recherchewerkzeug.

FĂĽr Unkundige ist die sogenannte Kommentar-Bibliothek hilfreich. Sie bietet anschauliche und kurzweilige EinfĂĽhrungen in Treibhausgase und viele andere zentrale Themen der Klimaforschung.

Videos by heise

Die App ist kostenlos für die Playstation 5 erhältlich. Die Unterstützung für Playstation VR 2 ist ein nettes Extra, liefert aber nur geringen visuellen Zugewinn.

Climate Station wurde primär für Bildschirme entwickelt: Flache Menüs, Fenster, Videos und Diagramme dominieren und die Interaktionsmöglichkeiten sind weitgehend auf simples Point-and-Click beschränkt.

Die Klimastation, in der man sich während der Nutzung aufhält, ist eine 3D-Umgebung, aber nicht erkundbar und der schwebende Globus, der im Mittelpunkt aller drei App-Bereich steht, gewinnt durch Virtual Reality nicht viel Tiefe.

Besser zur Geltung kommen die sogenannten Dioramen: 3D-Modelle einer Gletscherlandschaft, eines Korallenriffs und eines Katastrophengebiets, das mithilfe von Fotogrammetrie erfasst wurde und die Zerstörung durch Hurrikan Dorian vor Augen führt. Damit ist der räumliche Aspekt der App jedoch weitgehend ausgeschöpft.

Wer Climate Station nur auf PS5 nutzt, verpasst also nicht viel. Zumindest nicht visuell. Beim Recherchieren kann der VR-Modus jedoch hilfreich sein, da er deutlich mehr Raum fĂĽr die gleichzeitige Anzeige verschiedener Diagramme bietet.

(tobe)