iPhone-Fertigung in Indien: Foxconn zieht angeblich chinesische Mitarbeiter ab
Apple will bis zu 30 Prozent aller iPhones in Indien herstellen, braucht fĂĽr den Aufbau der Fertigung aber chinesische Spezialisten. Doch genau die gehen jetzt.
iPhone vor indischer Flagge: Apple setzt viel auf Indien als Fertigungsstandort.
(Bild: Ritesh Ranjan Sett / Shutterstock.com)
Apples Versuche, Indien als wichtigen neuen Fertigungsstandort für iPhone & Co. zu etablieren, laufen zwar bislang gut, doch es kommt immer wieder zu Störungen. So hatte etwa die chinesische Regierung versucht, Maschinen und andere Komponenten, die nach Indien exportiert werden sollten, um die Herstellung aufzubauen, als "Militärtechnik" die Ausfuhr zu verbieten. Nun gibt es Probleme mit dem Fertiger Foxconn. Dieser soll, obwohl inzwischen 20 Prozent aller iPhones in Indien gebaut werden, zahlreiche chinesischstämmige Mitarbeiter abgezogen haben.
300 Chinesen abgeflogen
Das berichtet die Finanznachrichtenagentur Bloomberg. Betroffen sind offenbar "Hunderte" chinesische Ingenieure und Techniker. Offenbar besteht der Plan bereits seit zwei Monaten. Damals habe Foxconn den ersten chinesischen Mitarbeitern gesagt, dass sie die RĂĽckkehr antreten sollen. Seither seien "mehr als 300" Personen abgeflogen. Aktuell verblieben "vor allem UnterstĂĽtztungsmitarbeiter" aus Taiwan, wo Foxconn sein Hauptquartier hat, in Indien.
Videos by heise
Welche Gründe der Abzug hat, ist noch nicht durchgesickert. Bloomberg spekuliert, dass es mit politischen Entscheidungen aus Peking zu tun hat: Die Regierung versucht, den Technologietransfer in Richtung Indien möglichst zu unterbinden. Foxconn selbst ist von Peking abhängig, dürfte Druck also auch nachgeben. Anfang des Jahres haben Beamte in Peking laut Bloomberg die Aufsichtsbehörden und lokalen Regierungen mündlich dazu aufgefordert, den Export von Ausrüstung nach Indien und Südostasien einzuschränken. Dies könnte ein Versuch sein, Unternehmen davon abzuhalten, ihre Produktion ins Ausland zu verlagern, hieß es.
GroĂźe Projekte in Indien
Apple will bis Ende 2026 alle für die USA gedachten iPhones in Indien herstellen, um die US-Einfuhrzölle für chinesische Waren zu umgehen. Allerdings hatte die US-Regierung – und spezifisch Präsident Donald J. Trump – bereits mitgeteilt, dass man diese Verlagerung nicht möchte – Apple soll in den USA produzieren.
FĂĽr Apple kommen die Probleme in Indien zur Unzeit: Dort bereitet man gerade die Massenproduktion des iPhone 17 vor. Zudem wird ein neues iPhone-Werk im sĂĽdlichen Indien fĂĽr Milliarden US-Dollar aufgebaut. Weder Apple noch Foxconn kommentierten den Bericht.
Empfohlener redaktioneller Inhalt
Mit Ihrer Zustimmung wird hier ein externer Preisvergleich (heise Preisvergleich) geladen.
Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen (heise Preisvergleich) übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung.
(bsc)