OpenTable: Neuer Concierge beantwortet Fragen zu Restaurants

Menü, Preise, Bewertungen: Hungrige sollen dank Concierge das passende Restaurant finden. Konkurrenz für Google und TripAdvisor.

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OpenTable hält sicherlich auch Informationen zum Wein vor.

(Bild: BLACKDAY / Shutterstock.com)

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Bisher konnte man bei OpenTable vor allem einen Tisch in einem Restaurant buchen, aber zu diesem auch Informationen einsehen. Nun zieht KI ein: Der Concierge ist ein KI-Assistent, der Fragen zu Restaurants beantworten kann. Für ihn kooperiert die Buchungsplattform mit Perplexity und OpenAI. So dürfte vor allem für andere Bewertungsplattformen noch mehr Konkurrenz entstehen.

Zu Rate ziehen kann man den Concierge bei Fragen zum Essen und den Preisen, zu Bewertungen und Beschreibungen. OpenTable nennt als Beispiel in der Ankündigung, man könne fragen, ob ein Restaurant Außenplätze habe und ob es für ein Date zu laut sei sowie, welche veganen Gerichte es gäbe. Praktisch sei, dass man dafür nicht mehr extra Bewertungen suchen und lesen müsse.

Die Informationen dazu stammen von den Restaurants selbst sowie von den Gästen. In der Ankündigung bleibt allerdings unklar, ob auch auf offene Informationen aus dem Netz zugegriffen wird. Die Kooperation mit den KI-Anbietern spricht dafür. OpenTable sammelt aber auch selbst Bewertungen, dafür müssen die Gäste verifiziert sein. Das soll Fälschungen ausschließen. Denn diese sind ein häufiges Problem bei online-Bewertungen. Ihnen ist nicht immer zu trauen.

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Der Concierge soll für mehr als 60.000 Restaurants Informationen bereithalten. Das deckt tatsächlich nur einen geringen Teil der Restaurantlandschaft ab. In Hannover etwa sind nur 162 Restaurants bei OpenTable gelistet. Dass ein kleines Restaurant in Minden vor 8 Uhr am Morgen schon 30 Mal an diesem Tag gebucht worden sein soll, wie es auf der Webseite steht, lässt zudem die Informationen fragwürdig erscheinen. Solche Tricks nutzen manche Buchungsplattformen, um Suchende zu überzeugen.

Nichtsdestotrotz dürfte der Concierge auf der einen Seite Hungrigen den Weg über andere Plattformen wie Google oder Tripadvisor ersparen, was diese unter Druck setzen könnte. Ähnlich verhält es sich allerdings bereits mit den Echtzeit-Suchen der KI-Anbieter, denn auch Perplexity selbst und ChatGPT können auf Wunsch Bewertungen und Informationen zu einem Restaurant zusammentragen.

Auf der anderen Seite dürfte eine vermehrte Nutzung von OpenTable dazu führen, dass mehr Restaurants auf der Plattform vertreten sein wollen. OpenTable war bei allen passenden neuen KI-Funktionen immer vorne mit dabei, etwa als es noch hieß, Plugins und dann GPTs für ChatGPT würden sich durchsetzen. Oder als Google für Bard Erweiterungen anbot.

Stattdessen werden KI-Chatbots selbst zu Assistenten, die für einen den Tisch reservieren sollen – und dafür beispielsweise die API von OpenTable nutzen. Künftige Agenten sollen aber auch jede andere Form von Formular auf einer Webseite ausfüllen können. Zudem kann beispielsweise auch Google Maps in den USA bereits Fragen zu Orten und Restaurants beantworten – und sogleich den Tisch reservieren.

Einen Tisch in einem Restaurant zu reservieren, ist die immer wiederkehrende Aufgabe, wenn es darum geht, neue KI-Funktionen vorzustellen. War es zunächst das Buchen einer ganzen Reise samt Aktivitäten, das eine KI übernehmen sollte, beschränkt es sich derzeit auf Tische.

(emw)