Donnerstag: Warnstreik bei TikTok in Berlin, Google mit mehr Milliarden fĂĽr KI
Stellenabbau wegen KI + Alphabet-Profite dank KI + Koop-Spiel mit Handy und VR-Headset + Bodeneffektfahrzeug aus China + Programmierer oder Softwareentwickler
(Bild: Paul Velasco/Shutterstock.com)
Deutsche TikTok-Zensoren haben eine KI trainiert, die ihnen jetzt den Arbeitsplatz wegnimmt. Die Gewerkschaft Verdi will reden, TikTok aber nicht. Am Mittwoch war Warnstreik, denn Verdi versteht das auch als Pionierarbeit für faire Arbeitsbedingungen in der Branche an sich. Von KI-Training profitiert Alphabet mit seiner Google-Cloud, sodass der Google-Konzern seine Einnahmen und Gewinne weiter steigert. Aufgrund hoher Nachfrage und Wachstumschancen investiert Alphabet nun stärker in KI als vorgesehen. Das entsprechende Budget für 2025 wird von 75 auf 85 Milliarden US-Dollar aufgestockt. Derweil hat das Spiel "Elsewhere Electric" ein interessantes Konzept, das VR- und Smartphone-Nutzer gemeinsam spielen lässt. Der Einsatzleiter steuert am Smartphone das Innenleben einer Anlage, während sich der Techniker vor Ort mithilfe von VR an den Geräten selbst zu schaffen macht. Doch bei näherem Hinsehen zeigen sich Schwächen – die wichtigsten Meldungen im kurzen Überblick.
Videos by heise
Zum ersten Mal streiken in Deutschland Mitarbeiter eines Sozialen Netzes. Anlass ist, dass bei TikTok Germany in Berlin massiver Stellenabbau droht. Laut Vereinter Dienstleistungsgewerkschaft (Verdi) soll die gesamte deutsche Trust-and-Safety-Abteilung Tiktoks sowie ein Teil der sogenannten Live-Operations-Abteilung aufgelöst werden. Die Aufgaben werden demnach eine in der Volksrepublik China entwickelte Künstliche Intelligenz sowie externe Dienstleister übernehmen. In Berlin fallen dabei rund 150 Arbeitsplätze weg. Weil das chinesische Unternehmen TikTok jede Verhandlung mit Arbeitnehmervertretern ablehne, haben die Betroffenen am Mittwoch gestreikt. Verdi versteht das auch als Pionierarbeit für faire Arbeitsbedingungen in der Branche an sich: In Berlin streikt TikTok-Belegschaft gegen KI.
KI gehört zu den Umsatzbringern verschiedener Unternehmensbereiche des Google-Konzerns Alphabet. Diese sind in den vergangenen drei Monaten deutlich stärker gewachsen, als Beobachter erwartet hatten. Die wichtigsten Google-Abteilungen konnten die Einnahmen sogar im zweistelligen Prozentbereich steigern. Gleichzeitig sieht sich der Datenkonzern gezwungen, mehr Geld in KI zu stecken, viel mehr. Denn Alphabet erhöht seine KI-Investitionen für dieses Jahr um zusätzlich 10 Milliarden Dollar. Anfang Februar hatte Alphabet-Chef Sundar Pichai im laufenden Jahr 75 Milliarden Dollar für Kapitalanlagegüter budgetiert, denn der KI-Boom lechzt nach leistungsstarken Servern. Knapp ein halbes Jahr später war dies aber offenbar nicht genug: Alphabet übertrifft Erwartungen deutlich und steckt mehr Milliarden in KI.
Das Spiel Elsewhere Electric ist für zwei Personen ausgelegt: Eine spielt mit VR-Brille, die andere am Smartphone. Gemeinsam sollen sie eine stillgelegte Anlage tief unter der Erde wieder in Betrieb nehmen. Die Person am Smartphone übernimmt die Rolle des Einsatzleiters und gibt von der Oberfläche aus Anweisungen, während die Person mit VR-Brille in die unterirdische Anlage vordringt, um vor Ort als Techniker manuelle Arbeiten auszuführen. Dort warten dunkle Räume, kryptische Terminals und unheimliche Lebewesen. Dabei zeigt sich, dass Elsewhere Electric primär ein Spiel ist über Kommunikation, und wie schwer es sein kann, Gesehenes sprachlich zu vermitteln. Das Spiel ist praktisch Fernwartung als Couch-Koop-Spiel: "Elsewhere Electric" ausprobiert.
Empfohlener redaktioneller Inhalt
Mit Ihrer Zustimmung wird hier ein externes YouTube-Video (Google Ireland Limited) geladen.
Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen (Google Ireland Limited) übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung.
China kommt bei der Wiederbelebung eines futuristischen Transportkonzepts aus der Sowjetunion offenbar voran, während unklar ist, wie es bei parallelen Bemühungen in den USA weitergeht. In beiden Fällen geht es um sogenannte Bodeneffektfahrzeuge, die in geringer Höhe über ebenen Flächen – vor allem stillen Gewässern – entlang rasen und sich dafür den gleichnamigen Effekt zunutze machen können. Bodeneffektfahrzeuge vereinen Eigenschaften von Schiffen und Flugzeugen, gegenüber beiden haben sie Vorteile. Für Aufsehen gesorgt haben dabei zuletzt Aufnahmen eines Gefährts in der chinesischen Bohai-Bucht: Das "Bohai-Seeungeheuer" ist offenbar das seit Jahrzehnten größte gebaute Bodeneffektfahrzeug. Ist es geeignet fürs Militär? Größtes Bodeneffektfahrzeug seit Sowjetzeiten in China entdeckt.
Der Titel unseres Artikels "Lern bloß nicht programmieren!" ist provokant und Sie werden bei den ersten Sätzen vielleicht denken: "Nicht schon wieder ein Artikel zum Thema KI!" Aber darum geht es gar nicht. Künstliche Intelligenz wird dabei nur am Rande behandelt, sie dient lediglich als Aufhänger. Denn tatsächlich geht es hier um etwas sehr viel Grundsätzlicheres, nämlich den Unterschied zwischen Programmierung und Softwareentwicklung. Denn in letzter Zeit hört man immer wieder den Satz: "In Zukunft wird niemand mehr programmieren müssen. Das übernimmt dann alles die KI." Doch was ist mit "Programmieren" in diesem Zusammenhang überhaupt gemeint? Denn Code erzeugen kann KI bereits jetzt, aber auch das Verstehen und die Lösung eines Problems gehören zur Softwareentwicklung: Lern bloß nicht programmieren!
Empfohlener redaktioneller Inhalt
Mit Ihrer Zustimmung wird hier ein externes YouTube-Video (Google Ireland Limited) geladen.
Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen (Google Ireland Limited) übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung.
Auch noch wichtig:
- Die britische SkyShark-Kamikaze-Drohne gibt es mit Elektroantrieb oder einer Gasturbine. Die gute Aerodynamik wirkt sich auf Geschwindigkeit und Reichweite aus: Britische Kamikaze-Drohne erreicht mit Rennwagen-Aerodynamik bis zu 450 km/h.
- Mit dem Commodore Amiga 1000 begann 1985 nicht nur das Multimedia-Zeitalter. Die Architektur und ihre Auswirkungen sind bis heute bedeutsam: 40 Jahre Amiga – die Wow-Maschine.
- Microsoft hat offenbar an einer Exchange-Funktion geschraubt. Dadurch taucht in der Betreffzeile derzeit ein "[EXTERN]" auf: Bug in Microsoft Exchange verursacht "[EXTERN]" im Mail-Betreff.
- Viele Festivals sind bargeldlos: Besucher können nur mit Chip zahlen, den sie aufladen müssen. Das generiert Zusatzkosten, Restguthaben werden oft einbehalten: Verbraucherschützer mahnen Veranstalter bargeldloser Festivals ab.
- Vor allem seit dem Angriffskrieg gegen die Ukraine schränkt Russland das freie Internet weiter ein. Der Digitalminister sieht darin aber kein Problem. Mittlerweile sind in Russland 56.000 Internetseiten gesperrt, Suche nach Kreml-Kritik jetzt strafbar.
- Der Stern L 98-59 ist nur 35 Jahre Lichtjahre entfernt, dort wurden schon mehrere interessante Exoplaneten gefunden. Nun kommt ein besonders erdähnlicher hinzu. Dieser befindet sich in habitabler Zone: Fünfter Exoplanet im spannenden Sternsystem L 98-59 entdeckt.
- Das Karlsruher Start-up Gixel entwickelt ein AR-Display, das gängige Lösungen in zentralen Aspekten übertreffen soll: Deutsches Start-up denkt AR-Displays mit beweglichen Mikrospiegeln neu.
- Wie erwartet hat Apple eine weitere Developer Beta seiner neuen Betriebssysteme ausgeliefert. Kommt am Mittwoch endlich die öffentliche Vorabversion? Momentan heißt es weiter warten auf Public Beta: Apple legt iOS 26 Developer Beta 4 vor.
- Für einen alten PC im Familienumfeld muss Windows-11-tauglicher Ersatz her. Wie schlägt sich ein billiger China-PC für unter 100 Euro, Windows 11 Pro inklusive? Das zeigt unser Erfahrungsbericht: Billiger Mini-PC für den Umstieg auf Windows 11.
- Apples Solid-State-Cursorfeld erfasst Druck sehr genau. Das reicht sogar aus, um Gramm-genau festzustellen, was man darauf legt: MacBook-Trackpad ist genau genug, um eine Waage zu sein.
- Black Mirror lässt grüßen: Die Smartphone-App "Wist" erzeugt aus Videos begehbare Erinnerungen. Wir haben es ausprobiert. Es sind wie Portale in die Vergangenheit: Eine VR-App macht Erinnerungen begehbar.
- Die Krise der Autoindustrie drückt auch auf das Geschäft des Zulieferers Mahle. Der reagiert und passt Kapazitäten an – auch beim Personal in Deutschland: Stellenabbau in der Autoindustrie nach Umsatzrückgang bei Mahle.
(fds)