Überlange Lkw: Auch in Thüringen ein Zankapfel

Überlange Lkw: Auch in Thüringen ein Zankapfel

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Von
  • Sven-Olaf Suhl

Der Streit um einen Einsatz von überlangen Lastwagen geht in eine neue Runde. Nach Ansicht des europaweiten Kampagnenbündnisses No Mega Trucks werden mit den Riesenlastern lediglich die Interessen weniger Großunternehmer befriedigt. An dem Bündnis ist unter anderem die Allianz pro Schiene e.V. beteiligt. Über 90 Prozent von 247 regionalen Transportunternehmen würden keinen Bedarf für den Einsatz der 25 Meter langen Lastwagen sehen, erklärte Bündnis-Koordinator Martin Roggermann am heutigen Donnerstag in Berlin.

Roggermann begrüßte das Nein der Thüringer Landesregierung zu weiteren Tests. Auch bundesweit würden immer Länder das Vorhaben der Bundesregierung kritisch sehen. Zuletzt hatte mit Nordrhein-Westfalen das bevölkerungsreichste Bundesland einem neuen, vom Bundesverkehrsministerium initíierten Pilotversuch eine Absage erteilt.

Die Erfurter Fachhochschule hatte in der vergangenen Woche ihre Studie über den Einsatz des EuroCombis in Thüringen vorgestellt. Er war von einer Transportfirma auf einer festen Strecke und mit gleichbleibender Ladung getestet worden. Wissenschaftler und Unternehmer sehen die „Gigaliner“ danach nicht im generellen Einsatz, aber als Alternative beispielsweise bei leichten und voluminösen Gütern.

Das Thüringer Verkehrsgewerbe brach erneut eine Lanze für die Vorteile der 25 Meter langen Fahrzeuge. Vorteile seien unter anderem ein um 50 Prozent größeres Ladevolumen, weniger Touren, geringerer Spritverbrauch und geringere Umweltbelastungen. Der Landesverband forderte deshalb die Landesregierung auf, weitere Ausnahmegenehmigungen zu gestatten. Die Bahn könne in der Fläche nicht mit dem Lkw konkurrieren, argumentierte der Verband. Zudem fehlten die Übergangsstellen von der Schiene auf die Straße. (dpa) (ssu)