Play Store: Google plant Änderungen, um EU-Strafen zu vermeiden

Google hat Änderungen an seinem Play Store vorgeschlagen, um künftige DMA-Strafen der EU abzuwenden.

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Playstore-Icon auf Smartphone

(Bild: BigTunaOnline/Shutterstock.com)

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This article is also available in English. It was translated with technical assistance and editorially reviewed before publication.

Google hat am Dienstag in einem Blog-Post angekündigt, Änderungen am Play-Store vorzunehmen. Sie sollen es Drittentwicklern unter anderem erleichtern, Kundinnen und Kunden alternative Zahlungsmöglichkeiten anzubieten, um etwa App-Käufe zu tätigen. Damit fügt sich der Konzern den EU-Aufsichtsbehörden. Die warnten im März, dass Google Entwickler daran hindere, "Kunden auf die Angebote und Vertriebskanäle ihrer Wahl zu lenken". Dies widerspreche den Auflagen des Digital Marktes Acts (DMA).

Bestandteil der Überarbeitung der Play-Store-Richtlinie, die in 30 Ländern Europas gelten wird, soll laut Google Apps erlauben, Nutzer zum App-Kauf außerhalb des Play-Stores auf andere Websites zu leiten. Diese Änderung geht mit einer neuen Gebührenstruktur einher.

Die fälligen Kosten für Entwickler sinken von zehn auf drei Prozent der Transaktionsgebühren, so Google. Gleichzeitig führt der Konzern ein gestaffeltes Gebührenmodell ein.

In der Ankündigung der unfreiwilligen Anpassungen weist Google darauf hin, dass "Links, die Nutzer aus der sicheren Umgebung von Play im offenen Ökosystem von Android herausführen, Nutzer ernsthaften Sicherheitsrisiken aussetzen können." Um die Risiken zu reduzieren, führe der Konzern weitere Sicherheits- und Transparenzmaßnahmen ein, um die "erweiterte Funktionalität zu unterstützen und gleichzeitig das Vertrauen der Nutzer zu wahren".

Google ist derweil nicht der einzige Konzern, der seine App-Laden gemäß den Vorgaben der EU öffnen muss. Auch Apple ist dazu gezwungen, seinen App-Store weiter zu öffnen. Seit März 2024 muss Apple unter anderem alternative Marktplätze auf iPhones zulassen und Sideloading erlauben. Der iPhone-Konzern muss derweil immer wieder nachbessern, da die EU sich mit den bisherigen Umsetzungen nicht zufrieden gab. Zuletzt hatte Apple im Juli Anpassungen an den App-Store-Konditionen für Entwickler vorgenommen, die die Regulierer offenbar akzeptierten.

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Konzerne, deren Technologien von der EU als Gatekeeper definiert wurden – dazu gehören unter anderem Apples iOS, sowie iPadOS, Googles Android und Microsoft Windows, sind dazu gezwungen, die Auflagen des DMA einzuhalten. Verletzt ein "Torwächter" die DMA-Vorschriften, kann es teuer und sogar unternehmensgefährdend werden: Bis zu zehn Prozent des weltweiten Konzernumsatzes sieht das Gesetz als erstes Bußgeld vor. Wiederholt sich der Vorstoß, können daraus sogar 20 Prozent werden.

(afl)