Apple Card wird sechs: Umbauten, doch wo bleibt die Internationalisierung?

Apples Finanzdienstleistungen werden von Millionen Amerikanern genutzt. Nun stehen zum Jubiläum Veränderungen an.

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Reklame fĂĽr die Apple Card

(Bild: Apple)

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Apple bietet auch Kreditkarten an? Ja – und zwar bereits seit ziemlich genau sechs Jahren. In dieser Woche feiert die sogenannte Apple Card seinen Geburtstag. Seit August 2019 ist das Zahlungsmittel, das sowohl digital via Apple Pay als auch physisch in Form einer Titankarte zu gebrauchen ist, bereits auf dem Markt. Allerdings ist es Apple bislang nicht gelungen, mit dem in den USA durchaus erfolgreichen Produkt andere Märkte zu erobern. Nicht einmal in englischsprachigen Regionen wie Kanada oder Großbritannien hat es bislang geklappt. Allerdings stehen zum Jubiläum nun einige Änderungen an, zumindest behaupten das Insider aus der Finanzbranche.

Als die Apple Card vor sechs Jahren an den Start ging, sprach besonders der Aspekt "Convenience" für das Produkt, das Apple zusammen mit der Bank Goldman Sachs auf den Markt brachte. Jeder iPhone-Besitzer kann sich im Grunde in unter zehn Minuten eine Apple Card klicken, solange eine gewisse Kreditwürdigkeit vorliegt – das geht entspannt in der Wallet-Anwendung. Dann kann die Karte auch schon via Apple Pay und NFC verwendet werden. Die physische Karte kommt etwas später per Post.

Zwar fallen die Kreditkartenzinsen US-typisch (sehr) hoch aus, doch Apple erleichtert es der Kundschaft, den Betrag ganz abzubezahlen und somit gar nicht erst in die "Revolving Credit"-Falle zu geraten, bei der Zinsen anfallen. Zudem sieht die Karte keine Zusatzgebühren vor, etwa für den Einkauf im Ausland. Jahresgebühren gibt es ebenfalls nicht. Ganz perfekt lief es bei der Apple Card aber trotzdem nicht: So gab es Strafen für Apple und Goldman von der Finanzaufsicht, da der Kundenservice teilweise mit dem Antworten bei Problemen nicht hinterher kam. Einer der Gründe: Apples Abrechnungszyklus läuft genau monatlich, was stets zur gleichen Zeit viele Anfragen lostrat.

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Goldman Sachs will schon seit Jahren bei der Apple Card aussteigen, doch Apples Verträge sind bombenfest. Das Bankhaus soll hohe Verluste mit der Apple Card einfahren, da die Zinsgewinne geringer ausfallen als geplant und mit Gebühren nicht verdient werden kann. Hinzu kommt, dass das Privatkundengeschäft kein Fokus von Goldman mehr ist – was schon daran zu sehen ist, dass die Bank immer noch keine Internationalisierungsstrategie für die Apple Card umgesetzt hat.

Nun könnte eine Großbank, JPMorgan Chase, zum Apple-Card-Retter mutieren: Angeblich befinden sich Vertragsverhandlungen mit Apple auf der Zielgeraden, wie das Wall Street Journal diesen Sommer gemeldet hatte. Es geht um 12 Millionen Kundenbeziehungen und einen Kontenwert im mittleren zweistelligen Milliardenbereich. Wie schnell JPMorgan Chase internationalisieren könnte, ist allerdings unklar.

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(bsc)