Pkw-Markt in der EU: Tesla stürzt ab, BYD legt zu

Bislang liegen die EU-weiten Verkaufszahlen von neuen Autos in diesem Jahr leicht unter den Vorjahreszahlen, doch der Juli macht Herstellern Hoffnung.

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VW Tiguan

Die Volkswagen Gruppe konnte ihren Vorsprung vor Stellantis in den ersten sieben Monaten ausbauen. Das verdankt sie einem kleinen Plus – und kräftigen Verlusten von Stellantis.

(Bild: VW)

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Im Juli zog der Verkauf von neuen Autos in der EU deutlich an. Gegenüber dem Vorjahresmonat wurden 7,4 Prozent mehr Pkw erstmals zugelassen, was 914.680 Neuwagen entspricht. Insgesamt wurden in den ersten sieben Monaten 6.491.448 neue Autos in der EU verkauft. Das geht aus den Zahlen des Verbands der Europäischen Automobilhersteller (ACEA) hervor.

Die Antriebswende läuft zäh, auch wenn die Zahl der Elektroautos steigt – und das prozentual sogar recht kräftig. Bis Ende Juli wurden in diesem Jahr 1.011.903 batterieelektrische Autos erstmals zugelassen, im Vorjahr waren es 814.992 – ein Plus von 24,2 Prozent. Wesentlich ngetrieben wurde das Wachstum unter anderem von Märkten wie Deutschland (+38,4 Prozent, 297.340), Österreich (+45,2 Prozent, 36.454), Dänemark (+48,2 Prozent, 66.466) und Spanien (+89,6, 54.927). Doch das Elektroauto belegt mit weitem Abstand unverändert nur den dritten Rang unter den Antriebsarten.

Es dominiert mit 34,7 Prozent der Hybridantrieb (ohne Plug-in-Hybrid) vor dem Benziner, der auf 28,3 Prozent Marktanteil kam. Das batterieelektrische Auto folgt mit großem Abstand und kommt auf 15,6 Prozent. Diesel (9,6 Prozent) und PHEV (8,6 Prozent) folgen. Gegenüber den ersten sieben Monaten verlor der Diesel weiter an Boden, Plug-in-Hybride konnten im Jahresvergleich leicht zulegen.

Im Juli wurden 142.699 E-Autos erstmals zugelassen, was einem Plus von 39,1 Prozent entspricht. Noch stärker war mit 56,9 der prozentuale Zuwachs bei den Plug-in-Hybriden, die auf 91.190 Erstzulassungen kamen. Benziner und Diesel ohne Unterstützung durch einen E-Motor verloren weiter, was auch am schwindenden Angebot liegt. Viele Hersteller setzen breitflächig zumindest auf Mildhybride, um den Flottenverbrauch zu senken.

Insgesamt wurden im Juli rund 63.000 Autos mehr verkauft als ein Jahr zuvor. Die Entwicklung auf den fünf größten Märkten in der EU verlief unterschiedlich. Unverändert an der Spitze liegt in der EU Deutschland mit 264.802 Erstlassungen im Juli (11,1 Prozent). Dahinter folgen Italien (-5,1 Prozent, 118.583) und Frankreich (-7,7 Prozent, 116.377) mit Verlusten. In Spanien (17,1 Prozent, 98.377) und den Niederlanden (16,5 Prozent, 50.265) wurden im Juli mehr Autos verkauft als ein Jahr zuvor.

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Für die Hersteller entwickelt sich die Situation in diesem Jahr sehr unterschiedlich. Der Volkswagen-Konzern mit all seinen Marken konnte ein leichtes Plus verbuchen und kam auf 1.782.824 Erstzulassungen, also 3,8 Prozent mehr als in den ersten sieben Monaten des vergangenen Jahres. Treiber waren vor allem Skoda (10,5 Prozent Zuwachs) und Cupra (37 Prozent mehr). Der Vielmarken-Verbund Stellantis musste einen Rückgang um 9,9 Prozent hinnehmen. Abwärts ging es dabei praktisch für alle Marken, mit Ausnahme von Alfa Romeo (33,8 Prozent). Peugeot konnte seine Zahlen noch halten, doch andere Volumenmarken wie Citroën (-11,3 Prozent) und Opel (-12,6 Prozent) fanden deutlich weniger Käufer als ein Jahr zuvor.

Auf den hinteren Rängen gab es zwei markante Entwicklungen. Die chinesische Marke Build your dreams (BYD) konnte bis Ende Juli 58.434 Autos verkaufen, was einem Plus von 251,3 Prozent entspricht. Noch sind diese Autos, gemessen am Gesamtansatz in der EU, Exoten, doch Mitsubishi und Honda haben sie schon überholt, und Mazda liegt durchaus in Reichweite. Abgestürzt in der Gunst der Kunden ist Tesla. In den ersten sieben Monaten des vergangenen Jahres konnte die Marke noch 137.071 Autos in der EU verkaufen, in diesem Jahr nur noch 77.446 – ein Minus von 43,5 Prozent.

(mfz)