Festkörperbatterien: BASF und chinesischer Partner erreichen Durchbruch
Festkörperbatterien für E-Autos rücken näher: BASF und der chinesische Partner Welion haben einen wichtigen Schritt in Richtung Serienproduktion erreicht.
BASF hat die ersten Chargen seriengefertigter Kathodenmaterialien für halbfeste Festkörperbatterien ausgeliefert.
(Bild: BASF)
Festkörperbatterien (Solid-State Batteries), inklusive ihrer halbfesten Varianten, gelten als Schlüsseltechnologie für die nächste Generation von Batterien für E-Autos oder E-Bikes sowie Speicherlösungen. Sie versprechen mehr Sicherheit, eine höhere Energiedichte und kürzere Ladedauer als herkömmliche Lithium-Ionen-Batterien.
BASF liefert Kathodenmaterialien für Feststoffbatterien
Dem Joint-Venture BASF Shanshan Battery Materials (BSBM) ist in Zusammenarbeit mit dem chinesischen Hersteller Beijing Welion New Energy Technology jetzt ein Durchbruch bei der Entwicklung von Semi-Festkörperbatterien gelungen, wie BASF mitteilt. Demnach seien die ersten Chargen seriengefertigter Kathodenmaterialien (CAM) für halbfeste Festkörperbatterien erfolgreich ausgeliefert worden.
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Konkret geht es dabei um ein neu entwickeltes Hoch-Nickel-NCM-Kathodenmaterial mit einer speziellen Kompositbeschichtung. Dadurch sollen die Schnittstellenprobleme zwischen den Kathodenmaterialien und Festelektrolyt angegangen werden.
Mehr Energiedichte und längere Lebensdauer
Das neue Material erhöht laut BASF zum einen die Energiedichte durch eine höhere Kapazität und einen geringeren Widerstand. Zugleich sollen auch die Zyklenstabilität und Lebensdauer gesteigert werden, indem Nebenreaktionen an der CAM-Elektrolyt-Grenzfläche unterdrückt werden.
Die Auslieferung der ersten Charge der neuen Technologie soll die Kommerzialisierung von Festkörperbatterien vorantreiben. Sprich: Schon bald werden erste Produkte mit den neuen Kathodenmaterialien in Serie gefertigt werden – und das, wie BASF betont, nur ein Jahr nach dem Projektstart im August 2024.
Bedeutender Fortschritt im Bereich Festkörperbatterien
BSBM-CEO Desmond Long spricht daher von einem "Meilenstein für unser Batteriematerialgeschäft". Zugleich stelle die Entwicklung "einen bedeutenden Fortschritt im Bereich Festkörperbatterien" dar. Welion wird die Kathodenmaterialien von BASF eigenen Angaben zufolge in der nächsten Generation halbfester Festkörperbatterien einsetzen.
Welion gilt als Pionier im Bereich Festkörperbatterie-Entwicklung. Die Produkte des Herstellers kommen in Elektroautos, Speichersystemen sowie Drohnen oder Elektrowerkzeugen zum Einsatz. Schon mit den Semi-Solid-State-Batteriezellen von Welion ausgerüstet sind etwa die E-Autos ET7 und EL6 von Nio. Hier sollen sie für Reichweiten von bis zu 1.000 Kilometern sorgen.
Reine Festkörperbatterien noch nicht in Sicht
Während sogenannte halbfeste Festkörperbatterien, die noch einen geringen Anteil an Flüssigkeit haben, schon in Serie produziert und eingesetzt werden, sind reine Festkörperbatterien noch nicht in Sicht. Hier gibt es aktuell lediglich Prototypen, um die Vorteile der Technologie zu präsentieren.
Dieser Beitrag ist zuerst bei t3n.de erschienen.
(jle)