Montag: Telekom mit multimedialem Polizeifunk, IAA mit leichtem Besucherzuwachs

Vodafone & O2 mit Gegenvorschlägen + Halbe Million IAA-Besucher + Biometrische Grenzkontrolle ab Oktober + Hin und Her zum Verbrenner-Aus + Krise der VR-Branche

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Ein Polizeiauto rast vorbei; Montag: Behördenfunk-Lösungen, IAA-Besucherzuwachs, Grenzkontrollen-Digitalisierung, Verbrenner-Widersprüche & VR-Krise

(Bild: Daniel AJ Sokolov)

Lesezeit: 7 Min.

Die Telekom will Fotos, Videos und Livestreams per Funk für Polizei und Co. möglich machen. Denn der bisherige Behördenfunk übermittelt Sprache und nur geringfügig Daten. Andere Netzbetreiber bringen sich ebenfalls in Stellung. Diese verlangen einen auf mehreren Netzen basierenden Polizeifunk für höhere Verfügbarkeit und Resilienz. Hohes Interesse gab es hingegen an der IAA Mobility in München, denn mehr als 500.000 Menschen kamen zu der Automesse. Während drinnen glänzende Neuheiten präsentiert wurden, gab es draußen Protest. Am Samstag zogen Hunderte Menschen auf dem Rad und zu Fuß durch die bayerische Landeshauptstadt. Derweil soll das europäische Ein-/Ausreisesystem (EES) fürs Grenzmanagement nach einer Verzögerung jetzt in Düsseldorf starten. Frankfurt und München sollen folgen, bevor weitere Flug- und Seehäfen angeschlossen werden. Das EES ist ein digitales, schengenweites System, das das bisherige manuelle Abstempeln von Pässen ersetzt – die wichtigsten Meldungen im kurzen Überblick.

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Bei der Ablösung des veralteten Behördenfunks – auch Polizeifunk genannt – bringt sich die Deutsche Telekom mit einer Nachfolgetechnologie in Position. Das Unternehmen stellte auf der Digitalkonferenz Digital X in Köln ein neues Produkt vor, das Ende dieses Jahres mit verschiedenen Behörden getestet und in der ersten Jahreshälfte 2026 verkauft werden soll. Die Wettbewerber O2 und Vodafone feilen ebenfalls an Digitaldiensten, um mit Deutschlands Sicherheits- und Rettungsbehörden ins Geschäft zu kommen. Bislang setzen die Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben wie Polizei, Feuerwehr und Notfallsanitäter auf einen Funkstandard namens Tetra. Der ist veraltet, denn er wurde in den 90ern entwickelt: Telekom will neuen Funk für Blaulichtorganisationen liefern.

Bei der Automesse IAA Mobility in München gab es in diesem Jahr einen Besucherzuwachs. Mit mehr als 500.000 Besucherinnen und Besuchern sei die vorherige Ausgabe 2023 leicht übertroffen worden, teilten die Veranstalter zum Abschluss der IAA mit. Knapp 750 Aussteller aus 73 Ländern zeigten demnach vom 9. bis 14. September ihre Neuheiten. Im Blickpunkt standen etwa neue Elektro-Modelle deutscher Hersteller und eine Rekordbeteiligung ihrer Konkurrenten aus China. Diskutiert wurde unter anderem über die schwierige wirtschaftliche Lage und das von der EU beschlossene Verbrenner-Aus. Begleitet wurde die Messe von Protesten und Kundgebungen von Umweltorganisationen und Klimaaktivisten: IAA endet mit einer halben Million Besuchern.

Deutschlands Grenzkontrollen werden vom 12. Oktober an schrittweise technologisch aufgerüstet. Dann will die Bundesrepublik das neue europäische Ein- und Ausreisesystem (EES) inklusive automatisierter biometrischer Prüfverfahren in Betrieb nehmen – noch im Rahmen der EU-Zeitvorgaben. Das Bundesinnenministerium (BMI) und die Bundespolizei haben die Planungen dafür demnach zusammen mit weiteren Partnern abgeschlossen, nachdem es beim Anschluss an den EES-Zentralcomputer zunächst Probleme gab. Die Einführung beginnt dem BMI zufolge am Flughafen Düsseldorf, gefolgt von den Airports in Frankfurt am Main und München. Danach sollen sukzessive alle weiteren Flughäfen sowie die Seehäfen angebunden werden: Deutschland startet Ein-/Ausreisesystem mit biometrischer Grenzkontrolle im Oktober.

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen redet weiter um den heißen Brei herum, was ein potenzielles Aus vom eigentlich für spätestens 2035 geplanten Verbrenner-Aus anbelangt. „Wir werden Dekarbonisierung und Technologieneutralität miteinander verbinden“, erklärte die CDU-Politikerin. Die Brüsseler Regierungsinstitution habe den Anliegen der Branche zugehört – und dementsprechend Flexibilität eingeräumt. Von der Leyen verwies bei dem Treffen mit Vertretern der Automobilindustrie, Sozialpartnern und anderen wichtigen Interessenträgern in Brüssel darauf, dass die Technologie die Mobilität verändere und den globalen Wettbewerb umgestalte. „Es kann kein ‚Business as usual‘ geben“, betonte sie zum Verbrenner-Aus: Von der Leyen will CO2-Reduktion und Technologieneutralität.

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Am 15. Oktober 2024 blickten VR-Entwickler weltweit gebannt auf ihre Bildschirme. An diesem Tag kam mit der Meta Quest 3S eine VR-Brille auf den Markt, auf der die Hoffnungen einer ganzen Branche ruhten. Mit Spannung verfolgten die Entwickler, ob die Verkäufe ihrer Spiele in die Höhe schnellen würden: ein wichtiger Indikator für das Weihnachtsgeschäft und den sehnlichst erwarteten Aufschwung. Denn die vergangenen zwei Jahre waren von nachlassendem Interesse an VR geprägt, obwohl mit Playstation VR 2, Meta Quest 3 und Apple Vision Pro gleich drei wichtige VR-Brillen großer Hersteller erschienen. Keines dieser Geräte schaffte es, den Markt in Schwung zu bringen. Dies hat sich aber auch mit der neuen VR-Brille kaum geändert, heißt es im Missing Link zur Krise in der VR-Branche: Was deutsche Entwickler sagen.

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(fds)