Montag: Telekom mit multimedialem Polizeifunk, IAA mit leichtem Besucherzuwachs
Vodafone & O2 mit Gegenvorschlägen + Halbe Million IAA-Besucher + Biometrische Grenzkontrolle ab Oktober + Hin und Her zum Verbrenner-Aus + Krise der VR-Branche
(Bild: Daniel AJ Sokolov)
Die Telekom will Fotos, Videos und Livestreams per Funk für Polizei und Co. möglich machen. Denn der bisherige Behördenfunk übermittelt Sprache und nur geringfügig Daten. Andere Netzbetreiber bringen sich ebenfalls in Stellung. Diese verlangen einen auf mehreren Netzen basierenden Polizeifunk für höhere Verfügbarkeit und Resilienz. Hohes Interesse gab es hingegen an der IAA Mobility in München, denn mehr als 500.000 Menschen kamen zu der Automesse. Während drinnen glänzende Neuheiten präsentiert wurden, gab es draußen Protest. Am Samstag zogen Hunderte Menschen auf dem Rad und zu Fuß durch die bayerische Landeshauptstadt. Derweil soll das europäische Ein-/Ausreisesystem (EES) fürs Grenzmanagement nach einer Verzögerung jetzt in Düsseldorf starten. Frankfurt und München sollen folgen, bevor weitere Flug- und Seehäfen angeschlossen werden. Das EES ist ein digitales, schengenweites System, das das bisherige manuelle Abstempeln von Pässen ersetzt – die wichtigsten Meldungen im kurzen Überblick.
Videos by heise
Bei der Ablösung des veralteten Behördenfunks – auch Polizeifunk genannt – bringt sich die Deutsche Telekom mit einer Nachfolgetechnologie in Position. Das Unternehmen stellte auf der Digitalkonferenz Digital X in Köln ein neues Produkt vor, das Ende dieses Jahres mit verschiedenen Behörden getestet und in der ersten Jahreshälfte 2026 verkauft werden soll. Die Wettbewerber O2 und Vodafone feilen ebenfalls an Digitaldiensten, um mit Deutschlands Sicherheits- und Rettungsbehörden ins Geschäft zu kommen. Bislang setzen die Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben wie Polizei, Feuerwehr und Notfallsanitäter auf einen Funkstandard namens Tetra. Der ist veraltet, denn er wurde in den 90ern entwickelt: Telekom will neuen Funk für Blaulichtorganisationen liefern.
Bei der Automesse IAA Mobility in München gab es in diesem Jahr einen Besucherzuwachs. Mit mehr als 500.000 Besucherinnen und Besuchern sei die vorherige Ausgabe 2023 leicht übertroffen worden, teilten die Veranstalter zum Abschluss der IAA mit. Knapp 750 Aussteller aus 73 Ländern zeigten demnach vom 9. bis 14. September ihre Neuheiten. Im Blickpunkt standen etwa neue Elektro-Modelle deutscher Hersteller und eine Rekordbeteiligung ihrer Konkurrenten aus China. Diskutiert wurde unter anderem über die schwierige wirtschaftliche Lage und das von der EU beschlossene Verbrenner-Aus. Begleitet wurde die Messe von Protesten und Kundgebungen von Umweltorganisationen und Klimaaktivisten: IAA endet mit einer halben Million Besuchern.
Deutschlands Grenzkontrollen werden vom 12. Oktober an schrittweise technologisch aufgerüstet. Dann will die Bundesrepublik das neue europäische Ein- und Ausreisesystem (EES) inklusive automatisierter biometrischer Prüfverfahren in Betrieb nehmen – noch im Rahmen der EU-Zeitvorgaben. Das Bundesinnenministerium (BMI) und die Bundespolizei haben die Planungen dafür demnach zusammen mit weiteren Partnern abgeschlossen, nachdem es beim Anschluss an den EES-Zentralcomputer zunächst Probleme gab. Die Einführung beginnt dem BMI zufolge am Flughafen Düsseldorf, gefolgt von den Airports in Frankfurt am Main und München. Danach sollen sukzessive alle weiteren Flughäfen sowie die Seehäfen angebunden werden: Deutschland startet Ein-/Ausreisesystem mit biometrischer Grenzkontrolle im Oktober.
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen redet weiter um den heißen Brei herum, was ein potenzielles Aus vom eigentlich für spätestens 2035 geplanten Verbrenner-Aus anbelangt. „Wir werden Dekarbonisierung und Technologieneutralität miteinander verbinden“, erklärte die CDU-Politikerin. Die Brüsseler Regierungsinstitution habe den Anliegen der Branche zugehört – und dementsprechend Flexibilität eingeräumt. Von der Leyen verwies bei dem Treffen mit Vertretern der Automobilindustrie, Sozialpartnern und anderen wichtigen Interessenträgern in Brüssel darauf, dass die Technologie die Mobilität verändere und den globalen Wettbewerb umgestalte. „Es kann kein ‚Business as usual‘ geben“, betonte sie zum Verbrenner-Aus: Von der Leyen will CO2-Reduktion und Technologieneutralität.
Empfohlener redaktioneller Inhalt
Mit Ihrer Zustimmung wird hier eine externe Umfrage (Opinary GmbH) geladen.
Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen (Opinary GmbH) übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung.
Am 15. Oktober 2024 blickten VR-Entwickler weltweit gebannt auf ihre Bildschirme. An diesem Tag kam mit der Meta Quest 3S eine VR-Brille auf den Markt, auf der die Hoffnungen einer ganzen Branche ruhten. Mit Spannung verfolgten die Entwickler, ob die Verkäufe ihrer Spiele in die Höhe schnellen würden: ein wichtiger Indikator für das Weihnachtsgeschäft und den sehnlichst erwarteten Aufschwung. Denn die vergangenen zwei Jahre waren von nachlassendem Interesse an VR geprägt, obwohl mit Playstation VR 2, Meta Quest 3 und Apple Vision Pro gleich drei wichtige VR-Brillen großer Hersteller erschienen. Keines dieser Geräte schaffte es, den Markt in Schwung zu bringen. Dies hat sich aber auch mit der neuen VR-Brille kaum geändert, heißt es im Missing Link zur Krise in der VR-Branche: Was deutsche Entwickler sagen.
Auch noch wichtig:
- Das Cozy-Horror-Abenteuer "Gloomy Eyes" verbindet märchenhafte Erzählung mit morbider Ästhetik und setzt dabei auf Atmosphäre statt Anspruch. Wir haben es angespielt: Das ARTE-Adventure "Gloomy Eyes" ist ein spielbarer Tim-Burton-Film.
- Am 14. September 2000 veröffentlichte Microsoft mit Windows ME die letzte Windows-Fassung, die auf dem Betriebssystem-Dino MS-DOS aufbaute. Was war dran? Millennium-Ausgabe von Windows ist 25 Jahre alt.
- 2005 rafft eine ungeplante Seuche Millionen in "World of Warcraft" dahin. Die Ausbreitung im Onlinespiel hilft dabei, reale Pandemien besser zu verstehen. Dies geschah vor 20 Jahren: Die erste Pandemie in einem Onlinespiel.
- "Bislang sind wir nicht gut darin gewesen, kreative Menschen fair zu entlohnen", meint Sir Berners-Lee. Das Copyright sei "in vieler Hinsicht gescheitert", so der Web-Erfinder: Berners-Lee fordert Mikrozahlungen als Ausgleich fürs KI-Training.
- Aufdringliche Werbung stört beim Surfen. Unter der Oberfläche lauert zusätzlich ein riesiger Überwachungsapparat. Was man dagegen tun kann, zeigen wir im c’t uplink: Sicher und privat surfen - Werbebanner und -tracker blockieren.
- Codebasis kurz vor Kundentermin verschwunden? Falschen Code eingecheckt? Zum Gedenktag suchen wir Shocking Shorts aus der Softwareentwicklung. Denn es war der Tag des Programmierers: Lustiges und Schrecken aus dem Developer-Alltag gesucht.
- Distroless Images reduzieren Paketgrößen drastisch, indem sie unnötige Komponenten wie Bash und Paketmanager weglassen. Das erhöht Performance und Sicherheit, erklären wir in Teil 2 zur Docker Image Security: Minimale und sichere Docker Images.
- Am 13. September 1985 erscheint "Super Mario Bros." für die NES-Konsole. Über zwei Jahrzehnte hinweg ist es das meistverkaufte Videospiel. Gleichzeitig war es die Geburt des Jump'n'Run-Genres: 40 Jahre Super Mario Bros.
- Von energiegeladener Bewegung bis zur ruhigen Morgenstimmung – diese Woche spannt unsere Bildauswahl einen weiten Bogen. Das sind die Bilder der Woche 37: Eleganz, Wildheit und stille Räume.
- Die Bande machte zuletzt durch Cyberangriffe auf Jaguar und Marks & Spencer von sich reden, die immense Schäden verursachten. Nicht alle halten die Füße still: Cyberkriminelle "Scattered Lapsus$ Hunters" haben keine Lust mehr.
(fds)